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15.12.2024 IFFA 2025 neu mit Fokus Alternativ-Proteine Die intern. Fleisch- und Proteinwirtschaft trifft sich auf der IFFA – Technology for Meat and Alternative Proteins: 3.-8.5.2025 in Frankfurt a.M. Report Druckansicht18.01.2019 Coop setzt auf vegane Käse und Steaks Seit Dezember verkauft Coop rein pflanzliche Fleisch-, Fisch- und Käsealternativen, beworben als eine Qualität «wie Steak», «nach Hähnchenart» und «wie Fischstäbchen».
Die neuen veganen Produkte von Coop basieren auf Soja- und Weizenprotein, hergestellt bei der niederländischen Firma Vivera. «Der Vegantrend wird anhalten», sagt Coop-Sprecherin Andrea Bergmann zum Pendlerblatt «20 Minuten». Die Nachfrage ziehe an. Zu den Kunden zählten nicht nur überzeugte Veganer, sondern auch sogenannte Flexitarier würden ab und zu zugreifen. «Die Nachfrage war extrem hoch», berichtet Bergmann. Die Käsesorten seien teilweise schnell ausverkauft. Das Sortiment beschränkt sich nicht auf Fleisch. «Weitere vegane Produkte werden hinzukommen», so Bergmann. Auch Stefan Michel, Marketingprofessor an der IMD Business School in Lausanne, sieht bei der veganen Ernährung einen anhaltenden Trend gemäss «20 Minuten». «Das ist keine Eintagsfliege», sagt er. Denn die Konsumenten seien gesundheitsbewusster geworden. Für viele sprächen zudem vermehrt Umwelt- und Tierschutz-Argumente gegen den Fleischverzehr. Vegane Produkte seien daher ein Bedürfnis. Für Michel ist klar: «Zusätzliche Angebote werden eine neue Nachfrage generieren.» Der Experte glaubt, dass vegane und vegetarische Produkte eine Bedrohung für die Fleischbranche sind: «Die Anzahl der Metzgereien wird nicht zunehmen.» Die Fleischbranche winkt allerdings ab. «Eine Bedrohung sehen wir nicht», sagt Proviandedirektor Heinrich Bucher. Zwar habe mit den veganen Produkten die Angebotsvielfalt zugenommen, und viele Verbraucher griffen daher auch zu Fleischalternativen. «Aber das heisst nicht, dass all diese Konsumenten nur noch fleischlos essen.» Auch wenn Bucher die Vielfalt begrüsst – gegenüber veganen Fleischalternativen bleibt er skeptisch: «Es ist komisch und paradox, wenn man Fleisch imitiert und die Produkte dann auch noch Steak oder Schnitzel nennt.» Statt Fleisch vorzugaukeln, solle man lieber deklarieren, was wirklich drin sei. Bemerkenswert ist ausserdem, dass der Fleischkonsum trotz steigendem Angebot an veganen Alternativen nicht sinkt – es besteht kein Kannibalisierungseffekt. «Das zeigt, dass Fleisch gern konsumiert wird», folgert Bucher. Cashewnuss statt Milch Coop nennt Details in einer Pressemitteilung und wirbt für die neuen Produkte: Nach dem veganen Gehackten von Naturli, kommt mit New Roots die nächste Neuheit in den Schweizer Detailhandel. New Roots ist eine neue pflanzliche Käsealternative aus Cashewnüssen, die nicht nur wie Käse aussieht, sondern gemäss Coop genauso kulinarisch überzeugt. Die Produkte von New Roots sind biologisch, werden in Handarbeit in der Schweiz hergestellt und wie Käse gereift. «Pflanzenbasierte Lebensmittel überzeugen durch ihre Nachhaltigkeit und immer mehr auch kulinarisch. Sie sind heute beliebter denn je», erklärt Silvio Baselgia, Leiter Frischprodukte von Coop und verspricht: «Die neuen veganen Alternativen können in Bezug auf Aussehen, Konsistenz, Genuss und Vielfalt spielend mit den Originalen mithalten.» Nach der erfolgreichen Lancierung des veganen Gehackten und den Burger-Patties von Naturli im 2018 baut Coop deshalb ihr Angebot an rein pflanzlichen Lebensmitteln mit den Käsealternativen des Thuner Jungunternehmens New Roots weiter aus. Die Delikatessenschweiz-Redaktion prüfte die Sensorik der neuen Produkte: Die News Roots-Käse sehen zwar ähnlich aus wie echter Frischkäse, sind tadellos in der Konsistenz und geschmacklich dezent. Die Knoblauch-Kräuter-Sorte schmeckt würzig, aber die typischen Milcharomen fehlen.
Bereits 2016 begann der Thuner Freddy Hunziker, Käseliebhaber und überzeugter Veganer, aus Cashewnüssen eine Art Milch zu gewinnen, um daraus Käse herzustellen. Heute gilt er mit seiner Lebenspartnerin Alice Fauconnet als Pionier des veganen Käses in der Schweiz und gewann mit New Roots mehrere Swiss Vegan Awards sowie Peta Vegan Food Awards. Damals wie heute lässt sich das Jungunternehmen von seiner Mission leiten und ist überzeugt: «Wir erfinden die Traditionen der Zukunft. Weil Ethik zählt.» Die vegane Käsealternative in Bio-Qualität produziert New Roots in Handarbeit. Coop lanciert drei Produkte von New Roots und wirbt mit folgenden Beschreibungen: ●New Roots Soft Cheeze – Camembert (120 g): umrundet von einer geschmackvollen Hülle aus Weissschimmel durch die traditionelle Fermentation und Affinage, welche drei bis vier Wochen dauern kann. Er ist die pflanzliche Alternative zu traditionellem Camembert und kostet 8.95 Franken. ●New Roots Cream Cheeze Schnittlauch (140 g): fermentiert und nach traditionellen Verfahren von Schweizer Käseherstellern gereift. Er ist die pflanzenbasierte Alternative zu traditionellem Streichkäse und kostet 5.95 Franken. ●New Roots Free-the-Goat Cheeze – Nature (120 g): luftig-leicht und die ideale Alternative auf Pflanzenbasis für Ricotta. Er schmeckt super mit Olivenöl, frischen Kräutern und Knoblauch. Auch hervorragend auf Pizza oder Lasagne. Er kostet 6.95 Franken. Konsistenz ist Knacknuss bei Fleischalternativen Die veganen Fleischersatzprodukte sind nicht detailliert in der Coop-Mitteilung beschrieben, aber einige Infos nennen die Hersteller-Websites www.vivera.com sowie www.naturli-foods.dk. Die Fleischersatzprodukte «wie Steak» und «Burger Patties» haben eine fleischähnliche Farbe schmecken dezent, fast neutral wie die Degustation der Redaktion ergab. Ein typisches Fleischaroma fehlt. Die Konsistenz des «Steaks» (hergestellt von Vivera) erinnert eher an Hackbraten, und jene der Burgerpattys (hergestellt von Naturli) ist ziemlich weich. Beide lassen das Mundgefühl der Struktur vermissen, die gewachsene Fleischstücke aber auch echtes Hackfleisch bieten. Die Steaks (aber nicht die Pattys) enthalten zugefügtes Vitamin B12 und Eisen, damit sich die Veganer diesbezüglich nicht mangelernähren (Vit. B12 kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor).
Die panierten Produkte «Schnitzel nach Hähnchenart» und «wie Fischstäbchen» von Vivera schmecken dezent. Das Innere besitzt kein typisches Poulet- bzw Fischaroma aber die Panade wird knusprig und liefert Röstaromen, was bei panierten Produkten fast wichtiger ist. Das Gehackte stammt vom Hersteller Naturli und ist in Dänemark hergestellt. Es basiert ebenfalls auf Soja- und Weizenprotein, ist mit Beetenrot gefärbt und mit Steinpilz und Tomate aromatisiert. Auch natürliche Aromen sind deklariert, ferner Methylcellulose als Stabilisator. Dieser synthetische Zusatzstoff widerspricht etwas dem Markennamen «Naturli». Geschmacklich ist es dezent und fast neutral. Beim Braten entsteht zwar Bräunung aber kein typisches Fleischaroma, denn dieses bildet sich vor allem aus erhitztem tierischem Fett (hier abwesend) und nicht aus den Maillard-Bräunungsprodukten. Das Gehackte wird für die Herstellung von Bolognese und Lasagne angepriesen und eignet sich dafür durchaus gut, so dass in der fertigen Sauce bzw in einer Pasta kaum ein Unterschied merkbar ist. Vor allem auch, weil das Hack darin ja nur eine von mehreren Komponenten ist. Auch wenn vegane Fleischerersatzprodukte noch Defizite beim Aroma und der Konsistenz aufweisen, so muss man doch anerkennen, dass sie stetig näher als Original kommen und als Komponente in zusammengesetzten, gewürzten und gegarten Produkten fast nicht mehr von richtigem Fleisch unterscheidbar sind. Über die nächsten Monate plant Coop den Ausbau ihres rein pflanzlichen Angebots. (GB) (gb) Report – die neuesten Beiträge Ecke für Profis
17.12.2024 .ERNÄHRUNG: Pilze für gesunde Vielfalt auf dem Teller Pilze sind nicht nur schmackhaft, sondern auch nährstoffreich aber kein Fleischersatz. |