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Druckansicht18.05.2018
Erfolgreiches Streetfood-Festival in Chur 2018
Das dritte Streetfood-Festival in Chur verzeichnete mit mehr als 20000 Besuchern einen vollen Erfolg. Das Food-Angebot war sehr vielseitig. Fotoreportage.


Angenehmes Wetter am Churer Streetfood-Festival


Der Veranstalter Pur.Catering und die 30 Foodtruck-Aussteller waren zufrieden mit dem dritten Streetfood-Festival in Chur vom 9. bis 12. Mai 2018. Sie schätzen die Besucherzahl des Openair-Events mit Gratiseintritt höher als im 2017 d.h. mehr als 20000 Personen. Die Angebote reichten von exotischen Ethno-Spezialitäten über Schweizer Traditionsgerichte bis zu Premiumprodukten und Show-betonten Zubereitungen. Beim Alexanderplatz war die Hauptbar mit überdachten Sitzgelegenheiten. Ab Mitte Nachmittag spielten zwei Musikgruppen.


Wesleys Kitchen: Shanghai Bao Burger mit Pekingente oder Schweinebauch, Erdnuss und Kohl im gedämpften Bun.




Himalayaburger: Rindfleisch und Gemüse mit Haussauce, auch hier im gedämpften Bun.


Ursprünglich hatte Pur-Catering für die dritte Ausgabe einen Standortwechsel in die Churer Stadthalle ins Auge gefasst gemäss einem Bericht der Südostschweiz. Dies aufgrund der Wettersicherheit und der einfacheren Logistik. «Das Festival auf der Bahnhofstrasse durchzuführen, ist schon eine grosse Herausforderung. Wir müssen verschiedene Interessensgruppen berücksichtigen, von den Anwohnern über die Geschäfte bis zur Polizei.» Doch nach den zahlreichen Rückmeldungen der Foodtruck-Aussteller und der Besucher habe man schliesslich am Standort Bahnhofstrasse festgehalten.


Südamerikanische Empanadas mit saftig-milder Poulet- oder scharfer Chorizo-Käse-Füllung im Strudelteig.




Coxinha: Brasilianische Poulet-Kroketten bei Taste of Brasil, charmant serviert.


Für die nächste Ausgabe will sich das OK über die Portionengrösse Gedanken machen. Einige Besucher fanden die Portionen zu gross und folglich etwas teuer. Die Preise lagen zwischen 7 und 15 Franken. Kleinere, dafür günstigere Portionen wären gewünscht. «Grosser Genuss zu fairen Preisen», verspricht Pur-Catering auf ihrer Website. «Wir werden nach einer Lösung suchen, die auch für die Aussteller stimmt. Denn der Aufwand ist für sie gleich gross, ob es nun kleine oder grosse Portionen sind», so OK-Präsidentin Maja Moser. Die Idee des Streetfood-Festivals sei, dass Gäste mehrere Stände besuchen und die Food- Vielfalt erleben können. Wie dies beim spanischen Tapas-Konzept erfolgreich umgesetzt ist.


Luma-Burger: saftiger Premiumburger aus edelschimmel-gereiftem Schweizer Rindfleisch bei Luma Delikatessen




Marokkanische Rindstajine mit Gemüse im Fladenbrot bei Che Lui


Street Food wird meistens frisch à la minute vor dem Gast zubereitet und oft nach seinen Wünschen variiert (Live Cooking, früher Frontcooking genannt). Zuschauen ist immer spannend und verkürzt die meistens unvermeidliche Wartezeit, da ja jede Portion frisch zubereitet wird.



Flammlachs: über dem Holzfeuer gegarten und geräuchter Lachs, eine finnische Spezialität



Thai-Grillpouletsteak (ausgebeint) mit Holzstäbchen auf Kohlenglut grilliert bei Aroimak.


Street Food hat mit Fast Food nicht viel zu tun und aufgrund seiner Individualität auch nichts mit der standardisierten Systemgastronomie sondern eher mit Ethnofood, denn es hat seine Wurzeln im asiatischen Raum: Dort werden regionaltypische Speisen zum Mitnehmen oder Essen vor Ort auf der Strasse oder an mobilen kleinen Strassenküchen hergestellt.


Legends Pies: englische Pies, hier eher unenglisch mit Spinat und Feta.



Gedämpfte und gebratene Dim Sum mit Gemüse- oder Fleisch-Füllung


Ein Spezialfalls ist sogenannter «Mobile Food», der in Foodtrucks gekocht wird, d.h. in Fahrzeugen oder Anhängern mit eingebauten Küchen. Solche wurden zuerst in den USA populär - allein in New York soll es rund 3000 davon geben. Im 2015 kam der Trend in die Schweiz. Wo vor kurzem noch Standard-Angebote von Döner, Pizza und Pommes dominierten, werden heute Spezialitäten und Raritäten angeboten: libanesische Mezze, chinesische Dumplings, texanisches Pulled Pork, mexikanische Fajitas, spanische Albondigas, peruanisches Ceviche, afrikanische Beignets u.s.w. Foodtrucks sind oft nur am Mittag geöffnet und stehen dort, wo viele Leute arbeiten, die eine kurze Mittagspause haben. Und man findet sie vor allem an den immer zahlreicheren Streetfood-Festivals in der ganzen Schweiz. (GB)



Geschabt, nicht gerührt: auf einer tiefgekühlten Teppanyaki-Grillplatte wird Glace gemacht, frisch aus Glacemix und zum Schluss als Rolle abgeschabt.



Angebote am Churer Pur-Streetfood-Festival:

Fleischhaltiges:
Chakra: Himalaya Burger
Baires Empanandas: Empanadas Argentinas
Che Lui: Marokkanische Spezialitäten
Flammlachs: Flammlachs, finnische Spezialitäten
Liebert + Ohm: Elsässer Flammkuchen
Luma Delikatessen: Luma Beef-Burger, Pata Negra Burger
pur.catering: Wraps, Flämische Frites
Restaurant Rheinfels: Molekularküche mit flüssigem Stickstoff
Sigis Burger: Burger
Sorajas: Ceylon Food
Wesleys Kitchen: Shanghai Bao
Taste of Brasil: Coxinha, Hot Dog Brasil, Tornado
Klein.Waldegg: Würste
Dolma Tsensatsang: Sushi & Nudeln aus Japan
Legends Pies: Engadiner Food Box Pies, Pepitos, Capuns
Aroimak: Thailändische Küche

Vegetarisches und Veganes:
Kottu Roti by Mayila: Audiovisuelle Kulinarik mit Migrationshintergrund
Maulzeit: Käsespätzle
Raclettebar: Raclette
Red by Armin Roth: gebratenes Gemüse, Cookies
Soul Köfte: Jordanische Küche
Wurzelchraft: Bio-Urdinkel Pizza aus dem Lehmofen
Tuck Tuck: Mexikanische Küche
Wokstar LU: Taiwanesische Küche

Desserts:
Gaumenkult: Eisröllchen, Schoggibecher/-früchte
Gelati Donati: Hausgemachte Glace
Kaffi, Kick & Eierkuchen: Weizencrepes, Galetten, Pfannkuchen
Pan de Miel: Dessert Kreationen
Poushe AG: Bulgarische Strudel, Süsses
(gb)

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