Foodfachzeitung im Internet
Samstag, 21. Dezember 2024
Report
Druckansicht15.06.2008
Preisgekrönte Regionalprodukte für die Gourmetgastronomie
Bei Regionalprodukten gibt es eine nennenswerte Auswahl an prämierten und somit offiziell sehr guten Produkten, die sich als Zutaten für die Gourmetküche eignen.



Franz Hegglin von der gleichnamigen Käserei in Greppen macht den offiziell besten Sbrinz. Links im Bild mit seinem Käsehändler an der Swiss Cheese Awards Prämierung 2006.

Viele Sterneköche fördern regionale Spezialtiäten. Zum Beispiel Robert Speth, Inhaber des mit 18 GM-Punkten dekorierten Restaurants Chesery in Gstaad verwendet den raren lokalen Alpkäse, den die Bauern während der Sömmerung herstellen, sowie Rind- und Kalbfleisch der Pure Simmental-Rasse. Im Herbst kommen Wild, Alpschwein und -lamm hinzu von der Gstaader Buure Metzg und Waldfrüchte von privaten Sammlern: Steinpilze, Pfifferlinge und geschmacksintensive wilde Beeren. «Im Frühling ist Gitzi von der weissen Saanegeiss der Bestseller», freut sich Speth.

Und Vreni Giger, Küchenchefin im St.Galler Bioknospe-Restaurant Jägerhof mit 17 GM-Punkten bietet als Exklusivität sechs Kilo schwere Bodenseeforellen an: gebraten, als Carpaccio oder fermentiert wie Gravad Lachs. Eine weitere Spezialität sind ihre Bodensee-Kretzerli (Egli). Giger kauft sie ganz (ohne Kopf) von Zellweger Comestibles in Staad, entgrätet sie selbst und füllt sie mit Farce oder Gemüse. Im Frühling beint sie sogar Gitzi selbst aus, das sie direkt von einem nahen Hof bezieht. «Der Vorteil ist die Ganzheitlichkeit des Angebots», betont die Bio-Köchin, «Die Herkunft ist auf der Karte deklariert. Die Gäste estimieren dies und akzeptieren den höheren Preis».

Bei Regionalprodukten gibt es wie auch bei Bioprodukten eine nennenswerte Auswahl an prämierten und somit offiziell sehr guten Produkten, die sich als Zutaten für die Gourmetküche eignen.
Einige Beispiele Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen (G, S, B)

Bäckerei und Konditorei

Freiburger Nidelkuchen: Bäckerei Aebersold, Murten (G)
Freiburger Cuchaule (Safranbrot): Bäckerei Menoud, Grangettes FR (S)
Glarner Pastete: Bäckerei Reichmuth, Glarus (G)
Bündner Nusstorte: Bäckerei Crest, Flims (G)
Ajoie-Totché (würziger Rahm-Weggliteigfladen): Bäckerei Parrat, Saignelégier (B)
Toggenburger Birnen-Schlorzifladen: Bäckerei Schweizer, Wattwil (G)
Zuger Kirschtorte, Confiserie Speck, Zug (G)

Metzgerei

Toggenburger Mostbröckli und Wurstwaren: Metzgerei Gröbli, Dietfurt (G)
Toggenburger Wurstwaren: Metzgerei Scheiwiller, Neu St.Johann (G)
Appenzeller Siedwurst: Metzgerei Preisig, Lichtensteig (G)
Waadtländer Boutefas GGA: Suter Viandes, Villeneuve (G)
Tessiner Zampone: Metzgerei Marsa, Bellinzona (G)
Coppa und Salami La Maza: Rapelli, Stabio (G)
Bündnerfleisch GGA: Fleischtrocknerei Churwalden (G)
Berner Zungenwurst: Metzgerei Lehmann, Bern (G)

Käse

Tête de Moine AOC: Käserei Amstutz, Fornet-Dessous (G)
Vacherin Mont d'Or : Molkerei Hauser, Le Lieu (G)
Emmentaler vom Weltmeister: Käserei Christian Wüthrich, Rüderswil BE (G)
Emmentaler AOC: Käsereigenossenschaft Winon, Beromünster (G)
Appenzeller: Käserei Mutwil, Niederbüren (G)
Bündner Bergkäse: Sennerei Flükiger, Splügen (G)
Walliser Raclettekäse: Schaukäserei, Turtmann (G)
Berner Oberländer Alpkäse AOC: Alp Tannisboden, Wald, Schangnau (G)
Greyerzer AOC: Käserei Bullet, Bullet VD (G)
Entlebucher Blauschimmelkäse (UBE): Spezialitätenkäserei, Doppleschwand (G)

Erklärung:
Prämiert an der letzten Schweizer Qualitätsprämierung des Bäckermeisterverbandes SBKV (Swiss Bakery Trophy), Fleischfachverbandes SFF bzw Swiss Cheese Awards von Fromarte (SCA).
GGA: geschützte geografische Angabe.
UBE: Unesco Biosphäre Entlebuch.

Report – die neuesten Beiträge
20.12.2024
dSchweizer Schaumweine: Qualität und Potential
12.12.2024
dJetzt Pasteten und Terrinen auf den Teller
03.12.2024
dEmotional statt industriell: Zukunft von Schweizer Käse
25.11.2024
dEdle Kulturpilze: Teil 2
18.11.2024
dWelche Backwaren gesund sind und warum
10.11.2024dSchokoladen und Branchli im Kassensturz-Test
01.11.2024d Edle Kulturpilze: Teil 1
25.10.2024dMarkt und Wettbewerb der Alpenprodukte in Stans
18.10.2024dMehr Nüsse essen
11.10.2024dSwiss Cheese Awards: Schweizer Käsemeister gekürt
06.10.2024dWeihnachtsgebäck schon im Oktober?
25.09.2024dDie offiziell besten Metzgereien 2024
19.09.2024dPflanzlicher Milchersatz: umweltschonend aber nährwertärmer
08.09.2024dSchokoladeimitationen ohne Kakao im Trend
01.09.2024d Warme Schärfe dank Wasabi und Ingwer
21.08.2024dBrombeeren – wilde schmecken intensiver
14.08.2024dGlacesorten, -macharten und -trends
07.08.2024dFeige: Eine der ältesten Früchte der Welt
31.07.2024dEin Hoch auf Schweizer Bier
24.07.2024dJetzt hochwertige Beeren richtig verarbeiten
17.07.2024dFleisch kontra Ersatzprodukte - gesundheitlich betrachtet
10.07.2024dJetzt Aprikosen verarbeiten: Frische Vielfalt
03.07.2024dWie wird selbst gemachte Glace cremig?
26.06.2024dBio und Fleischersatz stossen an Grenzen
19.06.2024dMultitalente Blumenkohl und Romanesco
12.06.2024dNeuartige Kaffeealternative mit regionalen Rohstoffen
05.06.2024dHochverarbeitetes oft ungesund aber nicht immer
29.05.2024dGelungene Beefsteak-Imitation von Planted
22.05.2024d Food-Handwerker mit wissenschaftlichen Ambitionen
15.05.2024d(Un)sinn von Süssstoffen zum Abspecken
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland