Foodfachzeitung im Internet
Samstag, 21. Dezember 2024
Report
Druckansicht13.11.2010
Galadiner bei der Schweizer Koch-Nati
Die Rhoneköche trainierten in der Nestlédirektoren-Restaurantküche für die WM. Fotoreportage.


Die Schweizer Koch-Nationalmannschaft, derzeit die Walliser «Rhoneköche», will sich an der Weltmeisterschaft am 23.11.2010 in Luxemburg mindestens unter die ersten drei platzieren.

Als Sponsor der Schweizer Koch-Nationalmannschaft leistet Nestlé Professional einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Schweizer Kochkunst und hat am 26.10.2010 Kunden und Medien an ein Galadiner in die Konzernzentrale nach Vevey eingeladen.

Das 3-Gang-Menu war für die Kochnati ein Training für die Weltmeisterschaft 2010. Der Culinary World Cup findet am 23.11.2010 in Luxemburg statt. Die foodaktuell-Redaktion durfte die Walliser «Rhoneköche» beim Produzieren in der Küche beobachten. Hier einige der kreativen Köstlichkeiten.


Apero: Fischsüppchen im Glas, gedeckt mit einer Schale mit geräucherter Crevette auf Sauerkraut.


Vorspeise: Lachs und Kartoffel, sanft gegart, mit Erbsenpüree und Kräuter-Buttersauce, Affäre von Hummer und Seezunge im Mandelmantel mit Hummersauce, warmer Karotten-Orangen-Smoothie mit Randenschaum, Teigtäschchen mit zarten Muscheln.


Hauptgang: Rosa gebratenes Hirschrückenfilet in Basler-Läckerli-Pfannkuchen, Wild-Pilz-Würstchen und geschmortes Rehragout, Semmelschnitte mit Kürbis, Gedünsteter Wirsing, Glasierte Spalten von Walliser Äpfeln.


Dessert: Modischer Aprikosenwürfel mit Aprikosenluft. Salat von Birnen «gute Luise» und Dörraprikosen. Halbgefrorenes aus Honigjoghurt auf Knuspergebäck. Warme Schokoladen-Quark-Kugel in Swiss-Müesli-Hülle.

Der Kochwettkampf am am 23. November besteht aus zwei Teilen:

Kalte Platten als Ausstellungsstücke, 20 bis 30 Präsentationen ohne Zeitvorgabe.

Cuisine chaude: innerhalb von 6 Stunden muss die Mannschaft ein 3-Gang Menu herstellen für 110 Personen. Nichts darf vorgängig vorbereitet werden (auch Kartoffeln müssen vor Ort geschält werden). Aber Designer haben die Teller und die farbliche Zusammenstellung der Komponenten vorgezeichnet - nichts wird dem Zufall überlassen.

Zwei oder drei Experten bewerten die Arbeiten in der Küche, fünf weitere sitzen in einem andern Raum am Tisch und degustieren, wobei zwei von ihnen die andern Gäste am Tisch nach ihrer Meinung befragen.

Neben der geschmacklichen Güte des Essens werden Präsentation, Harmonie der Farben, Aussehen, Zusammenspiel der Aromen, Komposition und Aussehen bewertet. Der Geschmack ist ein Hauptkriterium.



Am Tag des Wettkampfs zählt auch die Konzentration: Die Mannschft steht unter hohem Druck.



Wie qualifiziert man sich für die Koch-Nati?

Die Schweizer Nationalmannschaft wird vom Schweizer Kochverband aus einer regionalen Mannschaft auserkoren Sie wechselt alle drei bis vier Jahre und funktioniert im Milizsystem. Die Koch-Nati soll als Team erfolgreich sein und setzt sich daher nicht aus individualistischen Spitzenköchen zusammen wie in anderen Ländern üblich (es soll kein Team aus nur Häuptlingen sein).

Für einen Wettbewerb opfern die Kochnati-Mitglieder bis zu 700 Stunden ihrer Freizeit aus Liebe zum Beruf und dem Willen, gute Arbeit zu leisten. Pure Leidenschaft ist gefragt.

Die auserwählten Berufsleute müssen teamfähig sein (was bewertet wird).

Jedes Teammitglied übernimmt in einem Bereich die Verantwortung wie in einer Küchenbrigade: Saucier (Fleisch), Entremêtier (Beilagen), Pâtissier (Dessert).

Doppelspurigkeiten in den Arbeitsabläufen müssen vermeiden werden. Jeder Handgriff muss sitzen. Das Rohmaterial muss optimal genutzt werden. (Recherche, Bilder und Text: Arthur Rossetti)
(gb)

Report – die neuesten Beiträge
20.12.2024
dSchweizer Schaumweine: Qualität und Potential
12.12.2024
dJetzt Pasteten und Terrinen auf den Teller
03.12.2024
dEmotional statt industriell: Zukunft von Schweizer Käse
25.11.2024
dEdle Kulturpilze: Teil 2
18.11.2024
dWelche Backwaren gesund sind und warum
10.11.2024dSchokoladen und Branchli im Kassensturz-Test
01.11.2024d Edle Kulturpilze: Teil 1
25.10.2024dMarkt und Wettbewerb der Alpenprodukte in Stans
18.10.2024dMehr Nüsse essen
11.10.2024dSwiss Cheese Awards: Schweizer Käsemeister gekürt
06.10.2024dWeihnachtsgebäck schon im Oktober?
25.09.2024dDie offiziell besten Metzgereien 2024
19.09.2024dPflanzlicher Milchersatz: umweltschonend aber nährwertärmer
08.09.2024dSchokoladeimitationen ohne Kakao im Trend
01.09.2024d Warme Schärfe dank Wasabi und Ingwer
21.08.2024dBrombeeren – wilde schmecken intensiver
14.08.2024dGlacesorten, -macharten und -trends
07.08.2024dFeige: Eine der ältesten Früchte der Welt
31.07.2024dEin Hoch auf Schweizer Bier
24.07.2024dJetzt hochwertige Beeren richtig verarbeiten
17.07.2024dFleisch kontra Ersatzprodukte - gesundheitlich betrachtet
10.07.2024dJetzt Aprikosen verarbeiten: Frische Vielfalt
03.07.2024dWie wird selbst gemachte Glace cremig?
26.06.2024dBio und Fleischersatz stossen an Grenzen
19.06.2024dMultitalente Blumenkohl und Romanesco
12.06.2024dNeuartige Kaffeealternative mit regionalen Rohstoffen
05.06.2024dHochverarbeitetes oft ungesund aber nicht immer
29.05.2024dGelungene Beefsteak-Imitation von Planted
22.05.2024d Food-Handwerker mit wissenschaftlichen Ambitionen
15.05.2024d(Un)sinn von Süssstoffen zum Abspecken
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland