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Druckansicht16.10.2010
Gourmet-Highlights an der Gourmesse 2010


Die Zürcher Gourmesse 2010 hat rund 10’000 Besucher verzeichnet. 140 Aussteller mit einigen neuen auf 4000 Quadratmetern im Zürcher Kongresszentrum zeigten eine bunte Vielfalt meist exklusiver Delikatessen und Neuheiten. Fotoreportage einiger interessanter Produkte-Trouvaillen.




Auf grosses Interesse stiess an der Gourmesse 2010 die Salz&Pfeffer-Showküche, wo Spitzenköche wie Werner Tobler, Käthi Fässler und die Fernsehköche René Schudel sowie Meta Hiltebrand ihre Kunst zum Besten gaben.

Bild Michael Kreutz (links), Küchenchef im Gourmetrestaurant Tiefmatt auf der Jurahöhe bei Holderbank mit Jörg Stiel, Exgoalie und Moderator.


Die Tiefmatt-Crew servierte Hirschbratwurst mit Pastinakenpüree und Rotkraut. Die Wurst stammt vom nahen Cäsar Bürgys Bauernhof Silberdistel, welcher selbst wurstet, und ist eine Bauernbratwurst aus reinem Hirschfleisch ohne Speck vom Damhirsch und Rothirsch aus eigener Zucht mit zwei Biozertifikaten: Knospe und Demeter. Dass hierzulande jemand Rothirsche züchtet kommt sehr selten vor.



Die bekannte Fernseh- und Störköchin Meta Hiltebrand schnupperte nach ihrer Kochshow an der Gourmesse bei interessanten Ausstellern wie hier beim «alten Gewürzamt». Das indische Bergkernsalz, das ihr Roland Kalberer zum Probieren gibt, enthält Schwefelstoffe und schmeckt verblüffend echt nach gekochten Eiern – ideal für Cholesterin-Skeptiker, die gleichzeitig Ei-Liebhaber sind.



Miryam Käser, Tochter des Obstbauers und Edelbrand- sowie Whisky-Herstellers Ruedi Käser präsentiert rare Spezialitäten: Apfelbrand aus reinsorten Berner Rosen, einer fast ausgestorbenen alten Apfelsorte. Schoggigeist aus in Alkohol eingelegten Kakaobohnen und Heubrand, ein Kräuterschnaps mit Heuextrakt. «Käsers Schloss», dies der Name des viehlosen Obstbaubetriebs in Elfingen AG, ist nicht nur professionell in der Herstellung von Hofprodukten sondern auch beim Direktverkauf.


Warum Heuschnaps? Heu zur Aromatisierung ist im Trend. Stefan Wiesner, Gourmetkoch im Entlebucher Restaurant Rössli hat seit Jahren Erfolg mit seiner Heusuppe. Und die Alpinavera-Bäckerei Stgier in Thursis fabriziert Bergheubrot mit Heuaufguss statt Wasser. Es wird im Coop unter «Pro Montagna» verkauft. Der typische Heugeruch stammt zwar von oxidierten Carotinoiden und gilt bei Flavoristen als Off-Flavor. Aber im Marketing hat die Idee Erfolg. Und was kann ein viehloser Bauer mit dem Heu besseres tun als es auf diese Art zu veredeln?


Wie jedes Jahr betreute die Fachstelle Sensorik der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW eine Olivenölbar mit 118 Ölen an der Gourmesse. Alle Olivenöle aus rund 20 Ländern konnte man degustieren und sich am Wettbewerb beteiligen. Welches Produkt wird Publikumsliebling? Der Sieger erhält den Olio-Beliebtheits-Preis.



Der mehrfach prämierte Toggenburger Käser Willi Schmid (Bild) von der Städlichäsi in Lichtensteig SG gewann kürzlich an den World Jersey Cheese Awards zweimal Gold. Sein «Jersey blue» (Blauschimmel-Käse aus Milch von Jerseykühen) erhielt die höchste Auszeichnung und darf sich «World's Best Jersey Cheese 2010» nennen. An der Gourmesse stellte er seine neuen Blauschimmel- und Halbhartkäse aus Büffelmilch aus. Die Büffel weiden im Zürcherischen Bäretswil und geben wie die Jerseykühe eine fettreichere Milch.



Bei «natürli aus dem Zücher Berggebiet» gab es wie immer viele und auch prämierte Rohmilchkäse. Kürzlich kamen zwei weitere Medaillen dazu: Sieger in der Kategorie Ziegenkäse ist ein Frischkäse mit Schnittlauch von Koni Schuppli, Geissenkäserei Girenbad in Hinwil ZH, Mitglied des Regioprogramms «natürli aus dem Zürcher Berggebiet». Ferner der Berg-Brie der Chäsi Chlibäretswil in Gibswil-Ried ZH, Sieger in der Kategorie Weichkäse Weissschimmel.




Der Thurgau war Gastregion und mit mehreren Ausstellern vertreten. Die Frauenfelder Confiserie Hirt offerierte wieder Ihr breites Sortiment an aromatisierten Amaretti sowie das Choc-Abo: man kann bei Hirt in Frauenfeld Pralinés wie ein Monatsmagazin abonnieren – jeden Monat kommen per Post andere Sorten.


Geräucherter Rotlachs (Sockeye) ist eine Spezialität der Gossauer Räucherei Degonda Delikatessen GmbH. Der Alaska-Wildlachs ernährt sich von carotinreichen Krill und Crevetten. Da er sich viel bewegt, liefert er festeres und weniger fettes Fleisch. Der scheinbar frei schwebende Rotlachs links ist in einem Eisblock eingefroren. Das Eis tropft im Laufe der Ausstellung in eine Auffangschale.




Kaviar kommt nicht nur aus Iran sondern wie hier bei Zwyer auch aus Uruguay. ZwyerCaviar GmbH ist ein junges Familienunternehmen mit Sitz im Appenzellerland. Der grosse Rogen ihres Oscietra Flor de Sal Malassol Kaviar (Malassol steht für „leicht gesalzen") stammt vom russischen Stör, bzw. von seinem Schwesterstör, dem sibirischen Stör. Für die Produktion verwendet sie Gletscherwasser aus den patagonischen Anden und Flor de Sal aus Portugal, ein Novum in der Kaviarherstellung.

(gb)

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