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Druckansicht04.09.2010
Festweekend in Zürich: von A wie Arepa bis Z wie Zebrasteak

Dörfli-, Langstrassen- sowie Röntgenplatzfest verwandelten die Stadt Zürich am letzten Weekend in eine Festhütte mit kulinarischen Entdeckungen.



Multi-Kulti herrscht immer an der Langstrasse, so auch am Langstrassenfest.

Auf den 1400 Metern Länge der Langstrasse vom Kreis 4 bis in den Kreis 5 waren unzählige Attraktionen verteilt: Mehr als 200 Markt- und Verpflegungsstände, Festwirtschaften, Bars und eine grosse Chilbi auf dem Helvetiaplatz. Auf neun Bühnen spielten an den zwei Tagen über 20 Live-Bands.

Das Besondere am traditionellen Langstrassenfest war wie immer das grosse Angebot an authentischen exotischen Spezialitäten, meistens von Einheimischen der betreffenden Länder vor Kundenaugen zubereitet. Wer Hunger hatte konnte sich in einer Stunde durch fünf Kontinente hindurchschlemmen. Wer neugierig war, konnte den Hobbyköchen und –grilleuren beim Rüsten, Kochen und Würzen zuschauen.

Erich Burri, Präsident des Vereins Langstrassenfest, konstatiert: «Die Standbetreiber haben überdurchschnittlich gut gearbeitet.» Wegen des schlechten Wetter hätten aber nur rund 210000 Personen das zweitägige Langstrassenfest besucht, 40000 weniger als im Vorjahr. Auch die Dörflifest-Organisatoren ziehen eine positive Bilanz: «Wir hatten sicher 50000 Besucher. Wegen des kühlen Wetters wurde sogar mehr konsumiert», sagt René Spahn, OK-Chef.

Zur Verhinderung von grossen Abfallmengen und um so die Belastung für das Quartier möglichst tief zu halten, arbeitete das Langstrassenfest schon zum zweiten Mal mit Mehrwegbechern (Depot zwei Franken). Alle Standbetreiber mussten bei dieser umweltfreundlichen und ökologischen Lösung mitmachen.



Arepas am kolumbianischen Stand von einer waschechten Caleña zubereitet (aus Cali im Caucatal, wo gemäss Volksmund die schönsten Kolumbianerinnen herkommen aber gemäss bösen Zungen auch die unhöflichsten). Arepas sind gebratene Maismehl-Tätschli. Sie werden mit grob geriebenem mildem Käse bestreut.


Keine Zebrasteaks und Schlangenspiessli (jedenfalls nicht offiziell) bei den Nigerianern sondern Suyaspiessli: Schweinefleisch und Poulelflügeli vom Holzfeuer (Suya).




Senegalesische Gemüse- und Fleischsuppe. Ob Piri-Piri aphrodisierend oder nur höllisch scharf ist, kann nach lediglich einer Portion nicht mit Bestimmtheit gesagt werden.



Spanische Paella mit Black Tiger Crevetten, Mies- muscheln, Tintenfischen und Kraken, besser bekannt als Calamares. Buen provecho.



Lammhuft vom Grill bei den Indern. Hindus essen kein Rindfleisch, da bei ihnen Rinder als heilig gelten. Dafür haben sie die schmackhafteste Vegiküche der Welt.



Thailand: Fisch mit Gemüse im Bananenblatt im Steamer gedämpft. Auch in der Thaiküche liegt der Schärfegrad oft an der Schmerzgrenze, dafür hilft der Scharfstoff Capsaicin die Speisen zu konservieren. Kochen kann ihm nichts anhaben.



Gebratene Nudeln auf vietnamesische Art.

Das Dörflifest im Niederdorf in der Altstadt war weniger dicht bestückt mit Ständen und Exotik, bot aber mehr ohnehin bestehende Gastro-Terrassen direkt an der Festmeile. Dort sass man bequemer als auf den langen Holzbänken am Langstrassenfest und ebenfalls direkt im Zentrum des Geschehens.


Bei den Spezialitäten war das Dörflifest-Angebot weniger exotisch sondern eher traditionell und schweizerisch – mit Ausnahmen wie im Bild die ungarischen Langos, fritierter Semmeliteig in Fladenform: schmackhaft aber nicht für Abspeckwillige geeignet.




Auch das umgekehrte kommt vor: Tamilin geniesst ein Swiss Raclette.

(gb)

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