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NEWS: Bund legt Ernährungsstrategie 2025-2032 fest

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat die Ernährungsstrategie 2025-2032 auf der Basis der Evaluierung der vorangegangenen Strategie 2017-2024 erarbeitet. Im Zentrum steht, zur Vorbeugung nichtübertragbarer Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs beizutragen.

Gleichzeitig fördert die neue Ernährungsstrategie die Nachhaltigkeit des Ernährungssystems. Sie führt die in der Strategie 2017-2024 eingeschlagenen Stossrichtungen fort, ist aber noch breiter abgestützt. So baut sie neben der Nationalen Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD-Strategie) auch auf der Klimastrategie der Schweiz 2050 auf. Diese ganzheitliche Perspektive verbreitert ihre Wirksamkeit.

In der Schweiz sind rund 2,2 Millionen Menschen von einer nichtübertragbaren Krankheit betroffen, Tendenz steigend. Eine ausgewogene Ernährung sowie Bewegung und Normalgewicht tragen massgeblich zur Prävention von Krankheiten wie Diabetes bei. Die Schweizer Bevölkerung ernährt sich jedoch unausgewogen: Auf dem Speiseplan stehen zu viel Süsses, Salziges und Fettiges und zu wenig Früchte, Gemüse und Hülsenfrüchte.

Das hat Folgen: Rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 43 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz sind übergewichtig oder fettleibig. Gleichzeitig belastet unsere Ernährungsweise die Umwelt, insbesondere durch weggeworfene Lebensmittel, den so genannten Food Waste. Die Schweiz produziert davon jährlich rund 2,8 Millionen Tonnen.

Die Ernährungsstrategie 2025-2032 fördert sowohl die Gesundheit der Bevölkerung wie auch die Nachhaltigkeit der Ernährung in vier Handlungsfeldern:

1. Information und Bildung

Der die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Gesundheit und Nachhaltigkeit versteht, kann eine bewusste Lebensmittelwahl treffen. Deshalb wird der Bund das Wissen von Kindern und Erwachsenen über Ernährung in den kommenden Jahren weiter stärken. Massnahmen für eine gesunde Ernährungsweise, dazu gehört zum Beispiel die weitere Bekanntmachung der Schweizer Ernährungsempfehlungen, werden ebenso gefördert wie solche für mehr Bewegung. Der Bund arbeitet dafür mit den Kantonen und anderen Akteuren wie Ernährungsberatungen zusammen.

2. Ernährungsumfeld und Rahmenbedingungen

Faktoren wie die Zusammensetzung von Lebensmitteln, Werbung oder das Lebensmittelangebot beeinflussen das Essverhalten. Die Verantwortung für ein gesundheitsförderndes und umweltfreundliches Ernährungsumfeld tragen Politik, Wirtschaft und private Organisationen gleichermassen. Gemeinsam mit diesen Akteuren soll der Zucker- und Salzgehalt in Lebensmitteln weiter reduziert werden. Kinder sollen Werbung für zu süsse, salzige und fettige Produkte künftig weniger stark ausgesetzt sein. In der Gemeinschaftsgastronomie an Schulen und Unternehmen sollen gesundheitsfördernde und nachhaltige Standards etabliert werden. Auch die Reduktion der Lebensmittelverschwendung ist Teil dieses Handlungsfelds.

3. Koordination und Kooperation

Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Städten soll ausgebaut werden. Mit internationalen Institutionen arbeitet die Schweiz weiterhin zusammen. Dazu gehören etwa die Weltgesundheitsorganisation oder die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA.

4. Monitoring und Forschung

Eine wirkungsvolle, zeitgemässe Ernährungsstrategie basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen. Der Bund wird weitere Daten in den Bereichen Ernährung und Lebensmittel erheben und diese der Forschung und Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ein Schwerpunkt liegt auf der nationalen Erhebung «menuCH», die das Ernährungsverhalten von Erwachsenen und Kindern abbildet.

Zur Umsetzung der Ernährungsstrategie erarbeitet das BLV bis Ende 2025 einen Aktionsplan mit Massnahmen und messbaren Zielen in den vier Handlungsfeldern. (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV)
(gb)

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