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Dienstag, 1. April 2025
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.ERNÄHRUNG: Trends 2025 - Nachhaltig, gesund, individuell
Neuer Trendreport über Ernährung erschienen. Nachhaltig, gesund, flexibel, funktionell und personalisiert sind die wichtigsten Motive heute.


Mehr Menschen kombinieren nachhaltige und gesunde Ernährung nach dem Motto „Ein bisschen Klimaschutz, ein bisschen Self-Care“ und dabei gesund, flexibel und selbstbestimmt. So lautet jedenfalls das Fazit des neuen „Trendreport Ernährung 2025“. Für diesen wurden 199 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis im Herbst 2024 vom Netzwerk „Nutrition Hub“ befragt. Sie haben Ernährungstrends fachlich eingeschätzt.


Die zehn wichtigsten Prognosen für 2025 sind im aktuellen Trendreport veröffentlicht. „Der neue Trendreport Ernährung bestätigt, dass Entwicklungen wie Klimawandel, Kriege, digitale Revolution und soziale Spannungen die Menschen dazu treiben, sich verstärkt auf die eigene Gesundheit zu konzentrieren,“ sagt Herausgeberin Simone K. Frey. Sie hat den Trendreport mit vier Förderpartnern, darunter dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), erstellt.

Auf Platz eins der Trends steht 2025 die pflanzenbetonte und flexitarische Ernährung. 82 Prozent der Expertinnen und Experten bewerten diesen als „steigend“. „Wir nehmen dieses Ergebnis auch als Bestätigung unserer Arbeit als Kommunikations- und Kompetenzzentrum für Ernährungsfragen in Deutschland wahr,“ sagt Dr. Barbara Kaiser, Leiterin des BZfE. „Und wir liefern Inspirationen, wie solch ein buntes, vielfältiges und leckeres Essen Einzug in den Alltag der Menschen halten kann.“

Aufwind sehen die befragten Expertinnen und Experten beim Trend der personalisierten Ernährung. Er nimmt mit 69 Prozent Platz zwei ein. Der Trend spiegelt sich etwa in technischen Innovationen und neuen Dienstleistungen wider, die einen Aufschwung erleben ‑ so die Einschätzung der Befragten. Sie beobachten beispielsweise, dass Blutzuckermessgeräte ‑ ursprünglich für Menschen mit Diabetes mellitus entwickelt ‑ zunehmend Anwendung bei Gesundheitsbewussten finden.

„Die eigene Gesundheit selbstbestimmt zu optimieren ist ein prägendes Motiv unserer Zeit. Daher müssen Ernährungsfachleute diesen Trend über ihre Kommunikationskanäle fundiert, verständlich und dennoch zielgruppengerecht einordnen können und sollten es auch bei Bildungsangeboten berücksichtigen“, betont Dr. Barbara Kaiser.

Die klimafreundliche und nachhaltige Ernährung belegt Platz drei (Bild: Klimateller). „Da eine pflanzenbetonte Ernährung auch klimafreundlich und nachhaltig ist, ordnen wir die Platzierungen eins und drei zusammen als Megatrend ein. Er ist gekommen, um zu bleiben,“ ist sich Dr. Barbara Kaiser sicher.

Und sie ergänzt: „Tatsächlich bedarf es weiterhin gemeinsamer Visionen von Ernährungssystemen in planetaren Grenzen und Anstrengungen aller, um das Bewusstsein für die Klimakrise zu schärfen und gegenwärtigen wie künftigen Herausforderungen angemessen zu begegnen.“

„Die Top 3 der Ernährungstrends 2025 geben Hinweise, wie eng Nachhaltigkeit als Grundlage unserer Zukunft, Gesundheit als persönlicher Wert und individuelle Lebensstile miteinander verbunden sind. Unsere Aufgabe ist es, diese Entwicklungen mit klaren, wissenschaftlich fundierten und zugleich lebensnahen Botschaften in den öffentlichen Diskurs zu bringen, gesellschaftliche Resonanz zu erzeugen und so den Wandel zu einer nachhaltigeren und gesünderen Gesellschaft aktiv mitzugestalten“, resümiert Eva Zovko, Leiterin der Kommunikationsabteilung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), zu der das BZfE gehört.

Weitere Trends sind auf Platz vier „funktionelle Ernährung“ (63 Prozent), gefolgt von der „Ernährung für den Darm“ auf Platz fünf (59 Prozent) und der „blutzuckerfreundlichen Ernährung“ (51 Prozent) auf Platz sechs. Besonders erfreulich aus Sicht der „Public Health“ ist der Aufstieg der alkoholfreien und alkoholreduzierten Ernährung auf Platz sieben (50 Prozent). Genuss ohne Rausch scheint sich nach Meinung der Fachleute also zu etablieren. Den achten Platz belegt der Trend „Terrapy“ (44 Prozent), der eine möglichst naturbelassene Ernährung gepaart mit der Rückkehr zum Selbermachen beschreibt. „Snacking“ auf Platz neun (34 Prozent) sowie „Achtsamkeit und Bildung“ (30 Prozent) auf dem zehnten Platz schliessen die Trends für 2025 ab.

„Die Ergebnisse des Trendreport 2025 bestätigen den Weg des BZfE, fundierte Ernährungskommunikation für eine verantwortungsbewusste Gesellschaft anzubieten,“ unterstreicht Dr. Barbara Kaiser: „Damit bauen wir weiterhin stabile Brücken in eine nachhaltigere Zukunft.“ Der Trendreport Ernährung 2025 basiert auf den Einschätzungen von 199 Fachleuten aus verschiedenen Bereichen des Ernährungssektors wie beispielsweise der Ernährungsberatung, Lebensmittelproduktion oder Kommunikation. Die Befragung fand vom 14. bis 25. Oktober 2024 statt. Der Trendreport Ernährung 2025 wurde von einem Expertenkonsortium unter Federführung des Nutrition Hub, dem Bundeszentrum für Ernährung, der Dr. Rainer Wild-Stiftung, der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und der EIT Food Region West) konzipiert und umgesetzt. Den vollständigen Trendreport Ernährung 2025 gibt es zum Download hier: www.nutrition-hub.de/reports (BZfE)
(gb)

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