Foodfachzeitung im Internet
Samstag, 21. Dezember 2024
News, Tipps, …
Druckansicht18.10.2022
FORSCHUNG: Milcheiweiss aus dem Bioreaktor

Ist Milch aus dem Bioreaktor die Zukunft? Zumindest könnte dieser Ansatz bald konkreter werden. An der niederländischen Wageningen University & Research wird an Milchproteinen geforscht, die von Zellen anstatt von Kühen produziert werden. In den kommenden Jahren soll auf diesem Gebiet Pionierarbeit geleistet werden.

Kuhmilch ist eine bedeutende Eiweissquelle in westlichen Ländern. Das tierische Milcheiweiss (Kasein) hat eine einzigartige Struktur. Die Milch aus dem Bioreaktor soll Kuhmilch in Ernährungsqualität und Funktionalität ähnlicher sein als pflanzliche Milchalternativen.

Noch steht die Forschung am Anfang. Gemeinsam mit den Universitäten von Maastricht und Utrecht sollen verschiedene Herstellungswege geprüft werden. „In erster Linie verwenden wir Zelllinien, die ähnlich wie die Euter von Kühen funktionieren und Vollmilch produzieren können“, erklärt Julia Keppler vom Labor für Lebensmittelverfahrenstechnik der Wageningen University.

Ausserdem wird das Team Mikroorganismen einsetzen, die bestimmte Milchproteine bilden. Im Forschungsprojekt soll geklärt werden, ob tatsächlich „echte“ Milchproteine produziert werden können und inwieweit sich daraus schmackhafte und gesunde Milchprodukte herstellen lassen. Auch die Sicherheit und die Einhaltung des rechtlichen Rahmens müssen gewährleistet sein.

Das wichtigste Ziel der Forschungsarbeiten ist es, den ökologischen Fussabdruck der Milcherzeugung zu verkleinern. Wie gross die Einsparungen sein werden, ist allerdings noch unklar. Ein grosser Vorteil ist, dass die Produktion von Milch im Bioreaktor weniger Land benötigt und theoretisch sogar auf den Dächern einer Stadt möglich wäre. Zunächst muss allerdings der Herstellungsprozess effizienter werden, damit er für die Lebensmittelindustrie wirtschaftlich interessant ist. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob die Verbraucher und Verbraucherinnen eine Milch aus dem Bioreaktor akzeptieren würden. (BZfE)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
19.12.2024
dFORSCHUNG: Gesunde nachhaltige Omega-3-Fettsäuren aus Algen
18.12.2024
dTIPP: Nachhaltig essen mit dem Klimateller
16.12.2024
dWISSEN: welche Zuckerart für welche Anwendung?
13.12.2024
dFORSCHUNG: Proteinbasierte Süssstoffe als Zuckerersatz
11.12.2024
dTIPP: Top 5 Weihnachtsgewürze für Backwaren
09.12.2024dKOMMENTAR: Zeitenwende durch künstliche Intelligenz
05.12.2024dNEWS: Café crème-Gastropreis wieder gestiegen
04.12.2024dFORSCHUNG: Veganer Eiweissschaum-Ersatz aus Erbsen
02.12.2024dTIPP: Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen aber noch geniessbar
01.12.2024dNEWS: Alkoholfreies Bier weiterhin im Trend
29.11.2024dWISSEN: Bei Marzipan und Krokant auf Nachhaltigkeit achten
27.11.2024dTIPP: Hype um Dubai-Schokolade - selber machen statt Schlange stehen
26.11.2024dFORSCHUNG: Futterprägung durch Zuckerkonsum beim Kleinkind
23.11.2024dSAISON: Zwiebel in einer Produktionskrise
22.11.2024dNEWS: Preisschwankungen nicht wegen Nahrungsmittel-Spekulation
21.11.2024dNEWS: Promarca prämiert innovativste Lebensmittel
15.11.2024dWISSEN: Vielseitige Reissorten
14.11.2024dNEWS: Beat Eggs als «Metzger des Jahres 2024» ausgezeichnet
12.11.2024dNEWS: Revision der NOVA-Verarbeitungsgrad-Klassifikation
11.11.2024d FORSCHUNG: Fermentierte Apfelblüten als Functional Food
07.11.2024dNEWS: Hohe Gesundheitsgefahr durch Coffeinpulver-Überdosierung
05.11.2024dNEWS: Veganes darf Wurst oder Schnitzel heissen gemäss EuGH
04.11.2024dSAISON: Herbstrübe nicht nur für Räbeliechtli
03.11.2024dNEWS: Offiziell beste Bäcker-Konditor-Confiseur-Produkte prämiert
31.10.2024dNEWS: Bundesrat verabschiedet Anti-Foodwaste-Massnahmen
30.10.2024dNEWS: Migros senkt Obst/Gemüse-Preise und fördert Eigenmarken
24.10.2024dTREND: Teigwaren aus Schweizer Dinkel legen zu
23.10.2024dWISSEN: Maniok und Yamswurzel richtig verarbeiten
20.10.2024dTIPP: Gastromesse Goûts & Terroirs 2024
17.10.2024dTIPP: Swiss Bakery Trophy 30.10.-3.11.2024
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland