Foodfachzeitung im Internet
Mittwoch, 30. Oktober 2024
News, Tipps, …
Druckansicht30.08.2022
TIPP: Früchte sterilisieren im Einmachglas

Einmachen, ist eine altbewährte Möglichkeit, Lebensmittel zu konservieren und ganz nebenbei noch Food Waste zu vermeiden. Die Haltbarkeit ist bei sauberer und korrekter Herstellung nahezu unbegrenzt – deswegen eignen sich Konserven auch gut als Notvorrat. Dennoch empfiehlt es sich, die selbst eingelegten Produkte nach 3-6 Monaten, spätestens nach einem Jahr, zu verbrauchen. Wie immer gilt: Die Nase und der Gaumen helfen bei der Beurteilung weiter – riecht es gut und schmeckt es normal, ist es noch nicht verdorben.

Tipps zum Einmachen:

1. Sauberkeit: Das Einmachen und Einlegen soll die Haltbarkeit verlängern, sauberes Arbeiten ist hier besonders wichtig:

●Nur frische, unbeschädigte Lebensmittel verwenden oder allenfalls schlechte/faulige Stellen grosszügig wegschneiden.
●Schnell oxidierende Früchte – also solche, die schnell braun werden – wie Birnen oder manche Apfelsorten bis zur Verwendung in Wasser mit Zitronensaft legen.
●Alle Gerätschaften, Gläser, Deckel, evtl. Gummiringe heiss ausspülen oder noch besser für 5-10 Minuten in kochendes Wasser stellen.
●Gläserränder sauber halten, hierfür z. B. Einfülltrichter verwenden. Ist der Rand des Glases dreckig, kann der Deckel nicht sauber schliessen und es besteht die Gefahr, dass dort eine undichte Stelle für Mikroorganismen entsteht.

2. Mengen: Halte dich ans Rezept, vor allem bei der Zucker-, Salz- und Essigmenge. Diese ist in der Regel genau auf die Haltbarkeit abgestimmt.

Vakuumtest:
●Einmachgläser mit Glasdeckel und Gummiring: Die Klammern nach dem vollständigen Auskühlen entfernen. Der Glasdeckel muss auch ohne Klammern fest sitzen.
●Metallschraubdeckel sollten nach dem Auskühlen in der Mitte leicht nach unten gewölbt sein. Achtung: Nicht jeder Metalldeckel ist zum mehrmaligen Gebrauch geeignet. Daher nach dem Erkalten immer prüfen, ob der Deckel leicht gewölbt ist. Falls nicht, Eingemachtes zügig verzehren oder einfrieren.
●Falls der Deckel nicht dicht schliesst bzw kein Vakuum entsteht: nochmal für 10 Minuten bei 90°C einkochen. So kann auch Konfitüre haltbarer gemacht werden, als wenn sie nur heiss eingefüllt wird.

Einkochen heisst sterilisieren

Beim Einkochen geht es darum, dass das Gemüse bzw. die Früchte möglichst lange haltbar gemacht werden. Da durch die hohen Temperaturen und den Druck fast alle Mirkoorganismen getötet werden, spricht man auch von "Sterilisieren". Einkochen kannst du klassisch im Einkochtopf, in einer normalen Pfanne oder im Backofen. Dafür die gefüllten Gläser in eine Pfanne mit Wasser oder auf einem Blech verteilt in den Backofen stellen. Da beim Einkochen die Temperatur entscheidend ist, unbedingt ein Thermometer benutzen: Bei der Pfannenvariante das Thermometer direkt in das Wasser stellen, beim Backofen neben die Gläser stellen und die Temperatur immer wieder kontrollieren. Das Einhalten der richtigen Temperatur hilft, dass das Gemüse bzw. die Früchte nicht zu weich oder zu fest werden.

1. Methode Backofen
●Benötigt pro Glas etwas mehr Energie.
●Da das Abkühlen meist im Backofen passiert, kochen die Gläser länger nach und das Gargut wird weicher.

2. Methode Einkochtopf/Pfanne auf dem Herd
●Auch für kleine Mengen gut geeignet.
●Temperatur besser regulierbar und kontrollierbar, somit etwas gelingsicherer.

Hier ist es wichtig, sich genau an das Rezept zu halten. Nur so kann ein sicheres Lebensmittel gewährleitet werden.

Grundrezept für Früchte

Diese Methode eignet sich unter anderem für: Kirschen, Birnen, Äpfel, Quitten, Aprikosen und Rhabarber. Und so gehts:

Alle Teile der Einmachgläser gut waschen und heiss ausspülen.

Zuckerwasserlösung herstellen: 125-300g Zucker bei süssen, 500-600g Zucker bei sauren Früchten mit 1l Wasser mischen und aufkochen, bis der Zucker gelöst ist. Gläser mit 1l Fassungsvermögen benötigen rund 2,5dl Zuckerwasserlösung. Nach Belieben das Zuckerwasser mit Gewürzen wie Zimt, Vanille, Sternanis etc. ergänzen.

Früchte anschliessend bis 2cm unter den Rand in die Gläser füllen.

Mit Flüssigkeit aufgiessen, sodass die Früchte bedeckt sind.

Gläser verschliessen und in eine grosse Pfanne stellen. So viel Wasser einfüllen, dass die Gläser knapp mit Wasser bedeckt sind.

Bei 80°-90°C 25-30 Minuten einkochen. Stelle den Herd dafür auf mittlere bis hohe Hitze ein und kontrolliere die Temperatur des Wassers laufend mit einem Thermometer. Die genaue Temperatur und Zeit richten sich nach der Fruchtart und Grösse.

Gläser am Ende immer gut verschliessen und den Vakuumtest machen: Einmachgläser mit Glasdeckel und Gummiring: Die Klammern nach dem vollständigen Auskühlen entfernen. Der Glasdeckel muss auch ohne Klammern fest sitzen. Metallschraubdeckel sollten nach dem Auskühlen in der Mitte leicht nach unten gewölbt sein. Falls nicht, Eingemachtes zügig verzehren oder einfrieren.

Bei sauberer und korrekter Herstellung sind eingemachte Früchte nahezu unbegrenzt haltbar. Dennoch empfiehlt es sich, die selbst eingelegten Produkte nach 3-6 Monaten, spätestens nach einem Jahr, zu verbrauchen.

Rezept: Zwetschgen süss-sauer einmachen

2 Einmachgläser von 1l
1 kg Zwetschgen
2,5 dl Essig
2,5 dl Rotwein
500 g Zucker
Zimtstange
Gewürznelken
Lorbeerblatt
ein kleines Stück getrocknete Ingwerwurzel

Die Zwetschgen gut waschen und abtropfen lassen. Mit einer Stecknadel mehrmals einstechen und in ein Einmachglas geben. Essig, Wein, Zucker und Gewürze aufkochen, erkalten lassen und über die Zwetschgen giessen. Einen Tag stehen lassen. Am zweiten Tag den Saft abgiessen, aufkochen, erkaltet über die Zwetschgen giessen. Am dritten Tag die Früchte lagenweise im Saft sorgfältig köcheln, bis die Haut kleine Risse hat. Zwetschgen ohne Saft in Gläser füllen. Gewürze aus dem Saft entfernen, Saft etwas einkochen lassen und heiss über die Zwetschgen giessen, bis sie gut bedeckt sind. Gläser sofort verschliessen. Sauer eingemachte Früchte passen z. B. zu Wild oder Dampfnudeln. Wir empfehlen dir dieses Rezept für Essigzwetschgen von Landfrau Evelyne Gasser.

Hot fill: heiss abfüllen

Damit die Früchte weniger verkochen, kannst du sie auch heiss einmachen (hot fill), anstatt sie einzukochen. Bei dieser Methode kannst du etwas besser steuern, wie weich deine Früchte werden, da du sie erst kochst und dann in die Gläser füllst.

Rezept: Birnen einmachen:
2 Einmachgläser von je 1l
1,2 kg Birnen
150 g Zucker
1 l Wasser

Gläser vorbereiten: Einmachgläser, Deckel, Gummiringe und Klammern gut waschen, heiss ausspülen, in heissem Wasser vorwärmen.
Früchte vorbereiten: Früchte gut waschen, Kerngehäuse und faule Stellen wegschneiden.
Sud: Wasser und Zucker in einer grossen Pfanne aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Zitronenscheiben beigeben.
Früchte portionenweise in den siedenden Sud geben und weichkochen (Dauer je nach Gösse und Reifezustand). Die Birnen müssen durch und durch heiss sein.
Früchte mit einer Schaumkelle oder einem Löffel ohne Flüssigkeit herausnehmen und dicht in die vorbereiteten Gläser füllen. Dabei 2 cm Platz lassen.
Zuckersirup nochmals aufkochen, Glas randvoll aufgiessen und Deckel sofort auflegen. Auskühlen lassen.
Nach dem vollständigen Auskühlen den Vakuumtest (s.o.) machen. Saubere Gläser beschriften. Kühl und dunkel aufbewahren. (swissmilk)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
30.10.2024
dNEWS: Migros senkt Obst/Gemüse-Preise und fördert Eigenmarken
24.10.2024
dTREND: Teigwaren aus Schweizer Dinkel legen zu
23.10.2024
dWISSEN: Maniok und Yamswurzel richtig verarbeiten
20.10.2024
dTIPP: Gastromesse Goûts & Terroirs 2024
17.10.2024
dTIPP: Swiss Bakery Trophy 30.10.-3.11.2024
16.10.2024dKOMMENTAR: Gesundheitskosten senken mit Zuckersteuer
14.10.2024dSAISON: Vitamin- und proteinreicher Rosenkohl
13.10.2024dKOMMENTAR: Politik und Wirtschaft beeinflussen Ernährungsempfehlungen
07.10.2024dKOMMENTAR: Was dürfen Nahrungs-Ergänzungsmittel (nicht) enthalten?
03.10.2024dWISSEN: Chicorée richtig verarbeiten roh oder gekocht
02.10.2024dFORSCHUNG: Dauerhaft zuviel Lactose kann Gehirn schädigen
29.09.2024dKOMMENTAR: Kuhmilchprodukte vs pflanzliche Alternativen
26.09.2024dTIPP: Richtig einfrieren und auftauen – was (nicht) frosten
24.09.2024dKOMMENTAR: Vertical Farming für künftige Proteinversorgung
23.09.2024dKOMMENTAR: Reaktionen auf neue Ernährungsempfehlungen
22.09.2024dNEWS: Mehrheit der Schweizer lehnt Zuckersteuer ab
18.09.2024dKOMMENTAR: Proviande kritisiert neue Ernährungsempfehlungen
17.09.2024dTIPP: Gurken richtig verarbeiten
16.09.2024dFORSCHUNG: Laborfleisch neu mit schmerzfreier Stammzellen-Entnahme
15.09.2024dTIPPS: Die richtige Kürbissorte für diverse Gerichte
12.09.2024d NEWS: Planted brilliert an Swiss Vegan Awards 2024
11.09.2024dNEWS: Bund aktualisiert Ernährungsempfehlungen
10.09.2024d KOMMENTAR: warum die Schweiz eine Hochpreisinsel ist
09.09.2024dFORSCHUNG: Schon Kleinkinder essen zu süss und ungesund
06.09.2024dWISSEN: Die beliebtesten Äpfel der Schweiz
05.09.2024dTREND: Zubereitungen mit der Heissluftfritteuse
30.08.2024dNEWS: St. Gallen findet hohe PFAS-Schadstoffmengen im Fleisch
29.08.2024dNEWS: ALDI vergrössert Frisch-, Regional- und Bio-Sortiment
26.08.2024dWISSEN: edle Baumnüsse und eingelegte Schwarznüsse
25.08.2024dTIPPS: Gewürze richtig behandeln und anwenden
Ecke für Profis
29.10.2024
.MOLKEREI: Aroma-Vorhersage bei Käsereifung

Eine Vorhersage der Käsearoma-Entwicklung ist mit neuer Methode der Technischen Uni München bald möglich dank präziser, schneller und effizienter Analyse der Peptide.
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland