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Druckansicht12.08.2019
ERFORSCHT: Glacé-Esstechnik. Lecken, lutschen oder kauen?

Warum verwenden Wissenschaftler ihre Zeit darauf, herauszufinden, ob Eiscreme unterschiedlich schmeckt, je nachdem wie man sie isst? Ganz einfach: in der Produktion von Eiscreme werden in Testlaboren feinste Geschmacksnuancen herausgearbeitet, von denen man vermutet, annimmt oder hofft, dass sie dem Verbraucher gefallen. Doch was ist, wenn jeder etwas minimal Anderes schmeckt, nur weil sich die Esstechnik unterscheidet? Man kann Glacé lecken, lutschen, beissen, saugen, auf der Zunge schmelzen lassen oder gar eine Kombination davon.

Jeder Ess-Typ hat den neuesten Erkenntnissen von Monica Aguayo-Mendoza von der Universität Wageningen zufolge ein etwas anderes Geschmackserlebnis. Sie lud 103 Personen ein, an einem Ess-Experiment teilzunehmen.

Fazit: Jeder Konsument kann für sich entscheiden, welchen Geschmack er betonen möchte und wählt dazu ganz einfach die passende Esstechnik: Wer es beispielsweise lieber fruchtig mag, der sollte sein Eis kauen; wer den süssen Geschmacksanteil in den Vordergrund stellen will, sollte es lediglich auf der Zunge zergehen lassen.

Aber auch die Lebensmittelindustrie könnte zukünftig diese Erkenntnisse vermehrt in die Praxis der Geschmacksfindung einfliessen lassen: Wird gewünscht, dass der Verbraucher den Fruchtgeschmack intensiv herausschmeckt, kann der Hersteller zum Beispiel die Beschaffenheit der Eiscreme so gestalten, dass mehr „gekaut“ werden muss, um die kalte Leckerei zu verspeisen. (BZfE)
(gb)

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