Foodfachzeitung im Internet
Samstag, 21. Dezember 2024
News, Tipps, …
Druckansicht11.01.2024
SAISON: Palmkohl als einheimischer Winter-Superfood



Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt Palm- oder Schwarzkohl als ausgestorben, überlebte aber in Anbaugebieten in der Toskana und den Apenninen. Aufgrund des Superfood-Trends feierte er zuletzt eine Wiedergeburt.


Schwarzkohl ist eine Varietät des Gemüsekohls und ist eng mit Grünkohl und Broccoli verwandt. Aufgrund seiner robusten Natur und seiner Fähigkeit, auch bei kaltem Wetter zu gedeihen, hat er in vielen Kulturen eine wichtige Rolle in der Ernährung gespielt. Im Zeitalter der Superfoods hat der schmackhafte und gesunde Kohl in den letzten Jahren verbreitet wieder an Beliebtheit gewonnen und erlebt einen Aufschwung. Heute wird Schwarzkohl weltweit angebaut und hat sich als eine vielseitige und gesunde Zutat in der modernen Küche etabliert.

Schwarzkohl sieht aus wie Federkohl, ist allerdings weniger kraus und etwas dunkler. Die dunkelgrünen Blätter spriessen oberhalb eines langen Stiels palmförmig aus. Geschmacklich ist Schwarzkohl dem Grünkohl ähnlich und lässt sich dank seinem milden Geschmack vielseitig in der Küche verwenden.

Die altbewährte Winterspezialität ist wie das meiste Wintergemüse reich an Vitamin C, Eisen, Kalzium, B-Vitaminen sowie Ballast- und Mineralstoffen. Schwarzkohl wird wie andere Kohlsorten vorzugsweise in Eintöpfen, Quiches oder Suppen verwendet. Seine Blätter eignen sich aber auch hervorragend für Salate oder als Beilage zu Fisch, Fleisch oder Pasta und machen gedünstet, gebraten oder auch gegrillt eine gute Figur.

Die nicht kopfbildenden Kohlsorten zählen zu den ältesten Kulturformen von Gemüsen und so gehört der Schwarzkohl zu den ältesten bekannten Kohlsorten und wurde vermutlich schon von den alten Römern angebaut. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war er weit verbreitet und soll auch nördlich der Alpen gerne kultiviert worden sein. Danach verschwand er zunehmend von den Tellern und anfangs des 20. Jahrhunderts glaubte man die Kohlart sogar als ausgestorben. In der Toskana und im nördlichen Apennin wurde

Schwarzkohl aber weiter kultiviert und gilt dort als lokale Spezialität: Schwarzkohl ist unter anderem eine typische Zutat für Ribollita. Die dicke Gemüsesuppe ist ursprünglich ein «Arme-Leute-Gericht» und wird deswegen auch als toskanische Brot- oder Bauernsuppe bezeichnet. Auch in eine Pappa al Pomodoro, einer toskanischen Tomatensuppe, gehört Schwarzkohl.

Er wird in vielen Teilen Europas, wie Frankreich, Spanien und Grossbritannien, sowie in Nordamerika und Australien angebaut und auch in der Schweiz gibt es einige wenige Gemüseproduzentinnen und Gemüseproduzenten, die Schwarzkohl anbauen – allerdings beschränkt sich die Anbaufläche auf wenige Aren.

Die genaue Herkunft von Schwarzkohl ist nicht bekannt, es wird aber vermutet, dass er aus der Toskana in Italien stammt. Dort wird er seit Jahrhunderten angebaut und in der traditionellen Küche verwendet. In Italien wird er aufgrund seiner dunklen Farbe auch als «Cavolo Nero» bezeichnet, was übersetzt «schwarzer Kohl» bedeutet. Aufgrund seines Erscheinungsbildes wird er aber auch Palmkohl genannt und ist weiter unter den Namen Italienischer oder Toskanischer Kohl bekannt. (LID)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
19.12.2024
dFORSCHUNG: Gesunde nachhaltige Omega-3-Fettsäuren aus Algen
18.12.2024
dTIPP: Nachhaltig essen mit dem Klimateller
16.12.2024
dWISSEN: welche Zuckerart für welche Anwendung?
13.12.2024
dFORSCHUNG: Proteinbasierte Süssstoffe als Zuckerersatz
11.12.2024
dTIPP: Top 5 Weihnachtsgewürze für Backwaren
09.12.2024dKOMMENTAR: Zeitenwende durch künstliche Intelligenz
05.12.2024dNEWS: Café crème-Gastropreis wieder gestiegen
04.12.2024dFORSCHUNG: Veganer Eiweissschaum-Ersatz aus Erbsen
02.12.2024dTIPP: Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen aber noch geniessbar
01.12.2024dNEWS: Alkoholfreies Bier weiterhin im Trend
29.11.2024dWISSEN: Bei Marzipan und Krokant auf Nachhaltigkeit achten
27.11.2024dTIPP: Hype um Dubai-Schokolade - selber machen statt Schlange stehen
26.11.2024dFORSCHUNG: Futterprägung durch Zuckerkonsum beim Kleinkind
23.11.2024dSAISON: Zwiebel in einer Produktionskrise
22.11.2024dNEWS: Preisschwankungen nicht wegen Nahrungsmittel-Spekulation
21.11.2024dNEWS: Promarca prämiert innovativste Lebensmittel
15.11.2024dWISSEN: Vielseitige Reissorten
14.11.2024dNEWS: Beat Eggs als «Metzger des Jahres 2024» ausgezeichnet
12.11.2024dNEWS: Revision der NOVA-Verarbeitungsgrad-Klassifikation
11.11.2024d FORSCHUNG: Fermentierte Apfelblüten als Functional Food
07.11.2024dNEWS: Hohe Gesundheitsgefahr durch Coffeinpulver-Überdosierung
05.11.2024dNEWS: Veganes darf Wurst oder Schnitzel heissen gemäss EuGH
04.11.2024dSAISON: Herbstrübe nicht nur für Räbeliechtli
03.11.2024dNEWS: Offiziell beste Bäcker-Konditor-Confiseur-Produkte prämiert
31.10.2024dNEWS: Bundesrat verabschiedet Anti-Foodwaste-Massnahmen
30.10.2024dNEWS: Migros senkt Obst/Gemüse-Preise und fördert Eigenmarken
24.10.2024dTREND: Teigwaren aus Schweizer Dinkel legen zu
23.10.2024dWISSEN: Maniok und Yamswurzel richtig verarbeiten
20.10.2024dTIPP: Gastromesse Goûts & Terroirs 2024
17.10.2024dTIPP: Swiss Bakery Trophy 30.10.-3.11.2024
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland