Foodfachzeitung im Internet
Mittwoch, 15. Januar 2025
News, Tipps, …
Druckansicht30.12.2018
Silvester-Rezeptideen zum schmunzeln: je extra desto vaganter

Heute gibt es kaum noch unbekannte Zutaten und alle erdenklichen Rezepte kursieren via Internet in der ganzen Welt. Um aufzufallen muss man daher Experimente wagen, vor allem extravagante, ironische und absurde. «Auffallen um jeden Preis» ist heute die Mode in der Werbung. Mariage-Absurditäten und Effekt-Haschereien dominieren in der Foodbranche und vor allem in der Gastronomie.




Noch Potenzial für Effekte gibt es bei den Kombinationen, früher Mariage genannt und heute Food Pairing. Die wichtigste Regel lautet: Erlaubt ist was gefällt. Und wenn etwas nicht gefällt, erhascht man doch immerhin einen Effekt.



Beim Heiraten unterscheidet man zwischen Mariage d’amour und Mariage de raison. Hier eine Liebes-Mariage: Schnecken lieben Basilikum, Franzosen lieben Schnecken. Und das Besondere: Lebende Schnecken sind gut gegen Magengeschwüre.







Touristen lieben Toblerone und Kräuterzucker, aber wirklich begeistern kann man sie mit Cervelats.



Effekte erhaschen kann man auch mit Minis, wobei diese schon wieder aus der Mode gekommen sind. Der nächste Trend heisst Gigantismus.



Der Food der Zukunft kommt aus dem 3D-Drucker. Schon bald kann man sich im Migrosrestaurant eine Margherita drucken lassen. Und Hewlett Packard forscht intensiv am multifunktionellen Drucker für Büro UND Küche. Beim Tintenstrahldrucker kann man einfach Tomatensauce statt Tinte einfüllen. Beim Laserdrucker muss man ein Update installieren.




Die Molekularköche der ersten Stunde waren Perfektionisten der Effekthascherei. Heute seien sie seriöser geworden, sagen sie von sich selber. Aber Flüssig-Stickstoff zum Apero ist immer noch cool. Dafür serviere man zum Hauptgang ein Steak vom 1000 Grad-Grill. Oder eine Bratwurst vom Popcorn-Popper.




Ein Megatrend ist der Veganismus. Man munkelt, dass überzeugte Veganer Gras nicht nur essen sondern auch verdauen können – ohne wiederkäuen.



Nashörner werden gejagt, weil viele Afrikaner und Asiaten glauben, dass das pulverisierte Horn eine potenzsteigernde Wirkung hat. Sie sind aber geschützt. Mischen Sie daher einfach Kuhhorn-Pulver in den beliebten «Sex on the Beach»-Cocktail. Kein Gast wird nachher wegen mangelnder Potenz reklamieren. Beeilen Sie sich aber mit der Rohstoffbeschaffung: es gibt heutzutage nicht mehr viele Kühe mit Hörnern.





Auch Aphrodisiaka erleben einen Boom. Viele Lebensmittel gelten als aphrodisierend: Austern, Ingwer, Kakao, Spargeln, Ginseng und vor allem Chili dank seinem Scharfstoff Capsaicin: Was scharf ist, das macht auch scharf. Wer öffentlich eine Chilischote knabbert, signalisiert: ich brauche einen Orgasmus (das ist ein Name für einen trendigen Cocktail). Servieren Sie also Orgasmen mit all diesen Zutaten und dem Werbespruch: Dieser Cocktail vor dem Tanz hebt die Stimmung und den Schwung.



Ein starker Trend ist Beautyfood: Lebensmittel, die schön machen. Das beste Beispiel ist Aloe Vera. Dass man den Kaktussaft einreiben und nicht essen muss, ging bei den Joghurt- und Getränkeherstellern vergessen. Auch Kleopatra wusste, dass Eselsmilch schön macht und badete darin. Dasselbe gilt für Kakaobutter: statt die Schokolade zu essen, schminkt man sich heute damit. Der Duft macht attraktiv und nach erfolgter optischer Wirkung hat die süsse Kriegsbemalung eine erwünschte Nebenwirkung: man kann sich abschlecken lassen. «Mis Käthi schmöckt nach Schoggola», sang schon vor 50 Jahren ein Berner Troubadour.


(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
14.01.2025
dKOMMENTAR: Wie sicher sind alternative Eiweissquellen?
12.01.2025
dTIPP: CHEESEAFFAIR – Käsemesse in Aarau 3.+4.2.2025
09.01.2025
dTREND: Pflanzliche Ersatzprodukte etablieren sich
08.01.2025
dWISSEN: Blattkohl ist Gemüse des Jahres - von Feder- bis Palmkohl
07.01.2025
dNEWS: Coop-Supermärkte im 2024 um 2% gewachsen
29.12.2024dTIPP: Pilze als aromatische Alleskönner
27.12.2024dWISSEN: Urgetreide Khorasan-Weizen und Waldstauden-Roggen
23.12.2024dTIPP: Weihnachtsguetzli mit weniger Butter und Zucker
22.12.2024dWISSEN: Was unterscheidet Preiselbeere von Cranberry?
19.12.2024dFORSCHUNG: Gesunde nachhaltige Omega-3-Fettsäuren aus Algen
18.12.2024dTIPP: Nachhaltig essen mit dem Klimateller
16.12.2024dWISSEN: welche Zuckerart für welche Anwendung?
13.12.2024dFORSCHUNG: Proteinbasierte Süssstoffe als Zuckerersatz
11.12.2024dTIPP: Top 5 Weihnachtsgewürze für Backwaren
09.12.2024dKOMMENTAR: Zeitenwende durch künstliche Intelligenz
05.12.2024dNEWS: Café crème-Gastropreis wieder gestiegen
04.12.2024dFORSCHUNG: Veganer Eiweissschaum-Ersatz aus Erbsen
02.12.2024dTIPP: Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen aber noch geniessbar
01.12.2024dNEWS: Alkoholfreies Bier weiterhin im Trend
29.11.2024dWISSEN: Bei Marzipan und Krokant auf Nachhaltigkeit achten
27.11.2024dTIPP: Hype um Dubai-Schokolade - selber machen statt Schlange stehen
26.11.2024dFORSCHUNG: Futterprägung durch Zuckerkonsum beim Kleinkind
23.11.2024dSAISON: Zwiebel in einer Produktionskrise
22.11.2024dNEWS: Preisschwankungen nicht wegen Nahrungsmittel-Spekulation
21.11.2024dNEWS: Promarca prämiert innovativste Lebensmittel
15.11.2024dWISSEN: Vielseitige Reissorten
14.11.2024dNEWS: Beat Eggs als «Metzger des Jahres 2024» ausgezeichnet
12.11.2024dNEWS: Revision der NOVA-Verarbeitungsgrad-Klassifikation
11.11.2024d FORSCHUNG: Fermentierte Apfelblüten als Functional Food
07.11.2024dNEWS: Hohe Gesundheitsgefahr durch Coffeinpulver-Überdosierung
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland