Foodfachzeitung im Internet
Sonntag, 8. September 2024
Ecke für Profis
Druckansicht05.07.2024
.MOLKEREI: Optimistischer Ausblick für Schweizer Käsebranche


Die Schweiz setzt weiter verstärkt auf Marketing und Qualität, um die Käseexporte zu stärken. Aber der Käseimport steigt.


Die Exportzahlen für Schweizer Käse waren 2023 stark rückläufig, bedingt durch die angespannte geopolitische Lage und die Stärke des Schweizer Frankens. Die Exporte sanken mengenmässig um rund 4 Prozent und wertmässig um gut 3 Prozent. Trotz dieser Rückgänge blieb die Handelsbilanz mit einem positiven Saldo von gut 177 Millionen Franken stabil.

Lorenz Hirt, Verwaltungsratspräsident der Switzerland Cheese Marketing AG, hebt hervor: «Nach den beiden Ausnahmejahren 2020 und 2021, deren Rekordwerte auch auf die Umstände rund um die Pandemie zurückzuführen waren, musste die Käsebranche bereits 2022 einen deutlichen Rückgang der Exporte hinnehmen – 2023 setzte sich der Trend fort und die Käseexporte gingen erneut zurück, die Importe nahmen hingegen zu.»

Ein Lichtblick zeigt sich nun im ersten Quartal 2024: Der Export legte mengenmässig um gut 11 Prozent und wertmässig um knapp 7 Prozent zu. «Es scheint, als ob nach zwei schwierigen Jahren im Export eine Trendwende eintritt», so David Escher, Geschäftsführer der Switzerland Cheese Marketing AG. Auch die Importe, vor allem von Frisch- und Weichkäse, nahmen zu, was laut Lorenz Hirt auf eine steigende Inlandsnachfrage zurückzuführen ist, die durch die inländische Produktion nicht mehr gedeckt werden kann.

Der eigene Käse ist beliebt

«Die Schweizerinnen und Schweizer lieben Käse, so 2023 wurden in der Schweiz auch letztes Jahr wiederum knapp 23 Kilogramm Käse pro Kopf konsumiert», freute sich Lorenz Hirt.

Gleichzeitig weist er jedoch auf die Herausforderungen hin: «Weniger erfreulich ist, dass 2023 erstmals mehr Käse in die Schweiz importiert als exportiert wurde – dies widerspiegelt die ungünstige wirtschaftliche Entwicklung in unseren wichtigsten Exportmärkten.»

So setzt die der Switzerland Cheese Marketing AG setzt in der Kommunikation weiterhin auf die Kernwerte von Schweizer Käse: Vielfalt, Qualität, Natürlichkeit, Geselligkeit und den einzigartigen Geschmack. Diese Attribute heben Schweizer Käse laut Lorenz Hirt von der internationalen Konkurrenz ab: «Gerade in diesen turbulenten Zeiten gilt es, die Werte von Schweizer Käse selbstbewusst zu kommunizieren – denn Schweizer Käse vermittelt Sicherheit und Stabilität, weil er mit seinen Werten die Erwartungen der Konsument im In- und Ausland erfüllt», betont er. Nachhaltigkeit spielt dabei eine zunehmende Rolle und auch Themen wie Tierwohl, Fütterung und der Branchenstandard «swissmilk green» werden verstärkt in die Kommunikationsstrategie integriert.

Effektivität der Marketingmassnahmen

Lorenz Hirt hebt die Effektivität der Marketingmassnahmen hervor: «In Ländern, in denen die Switzerland Cheese Marketing AG 2023 mit starken Marketingaktivitäten präsent war, fiel der Exportrückgang deutlich geringer aus als in Ländern ohne Marketingaktivität.» Um Schweizer Käse als Premiumprodukt zu positionieren, setzt die Switzerland Cheese Marketing AG auf Massnahmen direkt am Verkaufspunkt und grundsätzlich im Handel.

Dazu gehören auch Schulungen des Verkaufspersonals und die Organisation von Reisen für ausländische Käseeinkäufer in die Schweiz, um ihnen die lokale Käseproduktion näherzubringen. «Es ist wichtig, nah an den Konsumenten und Konsumentinnen zu sein – sowohl im Inland als auch im Export», erklärt David Escher. «Ich bin zuversichtlich, dass wir den Käseexport mit smarten Marketingaktivitäten 2024 wieder steigern können», ergänzte Lorenz Hirt. (LID)
(gb)

Ecke für Profis – die neuesten Beiträge
04.09.2024
d.ERNÄHRUNG: Fleisch/Milch-Ersatzprodukte gesünder und ökologischer?
28.08.2024
d .METZGEREI: Schweizer Ausbein-Meisterschaft im Rückblick
23.08.2024
d.LANDWIRTSCHAFT: Vertical Farming für weltweite Proteinversorgung
16.08.2024
d .GASTRONOMIE: Nach Vegi-Monat sinkt Fleischkonsum
09.08.2024
d .CONFISERIE: Trends bei Röstprozessen
02.08.2024d.MOLKEREI: Vom Butterloch zum Butterberg
26.07.2024d.GASTRONOMIE: Erfolgskonzepte der Ernährung in der GV
19.07.2024d .ERNÄHRUNG: Hochwertige Pflanzenöle gesünder als tierische Fette
12.07.2024d.LANDWIRTSCHAFT: Bio-Rekord in der Schweiz trotz Produzentenfrust
05.07.2024d .MOLKEREI: Optimistischer Ausblick für Schweizer Käsebranche
28.06.2024d.GASTRONOMIE: Roboter im Restaurant auf dem Vormarsch
20.06.2024d.CONFISERIE: «Gesunde» Süsswaren weiterhin im Trend
14.06.2024d.BÄCKEREI: Gluten – Freispruch für modernen Weizen
07.06.2024d .KONDITOREI: Globale Glacetrends 2024
31.05.2024d.ERNÄHRUNG: Aktuelle Entwicklungen beim Nutri-Score
23.05.2024d.CONFISERIE: Schokolade mit vollem Kakaofruchtgehalt entwickelt
17.05.2024d.ERNÄHRUNG: Molkenprotein-Gel baut Alkohol im Körper ab
10.05.2024d.ERNÄHRUNG: Kaffee bietet mehr als nur Coffein
03.05.2024d.TECHNOLOGIE: Smarte Schnelltests für Haltbarkeits-Ermittlung
26.04.2024d.TECHNOLOGIE: Laborfleisch aus dem Bioreaktor
19.04.2024d.BÄCKEREI: Weniger Dauerbackwaren exportiert im 2023
12.04.2024d.MOLKEREI: Schweiz ist wieder Käse-Weltmeister
05.04.2024dCONFISERIE: Schweizer Zuckerwaren boomen im Export
30.03.2024d.METZGEREI: Anteil der Fleischalternativen auf tiefem Niveau leicht im Plus
22.03.2024d.VERPACKUNG: Zwischen Schutz, Risiko und Ökologie
15.03.2024d.HYGIENE: UV-Desinfektion statt Antibiotika
08.03.2024d.TECHNOLOGIE: Trend zur Reinraumtechnik
01.03.2024d.MOLKEREI: Grosse Einbusse beim Schweizer Käseexport
23.02.2024d.DETAILHANDEL: Biofachmesse im Rückblick: Die besten Bioprodukte
16.02.2024d.BÄCKEREI: Neue Proteine revolutionieren glutenfreie Backwaren
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland