Foodfachzeitung im Internet
Dienstag, 19. März 2024
Tipp
04.02.2024
Messtechnik im Fokus der Anuga FoodTEc 2024

Die Technikmesse rückt smarte Sensorik und Automation für die Lebensmittelindustrie in den Fokus: 19. - 22. März 2024 in Köln
News, Tipps, …
Druckansicht21.10.2020
FORSCHUNG: Die wahren Kosten je nach Lebensmittelart

Was kosten uns Lebensmittel wirklich? Dieser Frage sind Forschende der Universität Greifswald und der Universität Augsburg in einem Praxisprojekt mit der PENNY Markt GmbH nachgegangen. Für dieses haben die Wissenschaftler*innen die ökologischen Folgekosten verschiedener Lebensmittel berechnet. Das Projekt soll den grossen Unterschied des Verkaufspreises von Lebensmitteln und deren wirklichen Wert darlegen. Vor allem tierische Produkte schneiden nach den Berechnungen schlecht ab.

Für die Berechnung werden die Faktoren der Treibhausgasemissionen, der reaktiven Stickstoffemissionen, des Energieverbrauchs und der Landnutzungsänderungen, verursacht durch biologische und konventionelle Lebensmittelerzeugung, bepreist. Errechnet werden also die wahren Preise von Lebensmitteln, die nicht nur die Produktionskosten, sondern auch ökologische und soziale Folgekosten, welche während der landwirtschaftlichen Produktion anfallen, abdecken.

Diese Kosten werden derzeit indirekt von der Gesamtgesellschaft gezahlt – etwa durch hohe Wasserrechnungen aufgrund erhöhter Nitratgehalte im Grundwasser – nicht aber vom Verursacher des Schadens direkt. Dies hat zur Ursache, dass Marktfehler die Konsument*innen dazu verleiten, sehr günstige, nicht nachhaltige Lebensmittel zu kaufen. Eine verursachergerechte Internalisierung von Folgekosten hätte also zur Folge, dass sich Marktpreise korrigieren und sich so das Kaufverhalten entsprechend der Nachhaltigkeit anpassen würde.

Die Untersuchungen zeigen teilweise sehr grosse Preisdifferenzen zwischen den aktuellen Marktpreisen und den wahren Kosten, vor allem bei tierischen Lebensmitteln. Konventionell produziertes gemischtes Hackfleisch müsste demnach circa dreimal so teuer sein, würde es auch für die Auswirkungen für die bei der Produktion entstehenden Treibhausgase, Landnutzungsänderungen, reaktiven Stickstoffe und Energieverbrauch aufkommen. Biologisch produzierte pflanzliche Lebensmittel hingegen sind derzeit schon verhältnismässig sinnvoll bepreist: die nötigen Preisaufschläge liegen zwischen 4% (Apfel) und 9% (Banane).

Preisaufschläge (jeweils in %):
Apfel: konventionell 8%, bio 4%
Banane: konventionell 19%, bio 9%
Kartoffel: konventionell 12%, bio 6%
Tomate: konventionell 12%, bio 5%
Mozzarella: konventionell 52%, bio 30%
Gouda: konventionell 88%, bio 33%
Milch: konventionell 122%, bio 69%
Fleisch (gemischt): konventionell 173%, bio 126%

Die hohen Kosten tierischer Lebensmittel können vor allem durch die ressourcenintensive Aufzucht und Fütterung der Tiere erklärt werden. Für die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln fallen beispielsweise keine Emissionen durch die Verdauung der Tiere an, sowie Energieverbrauch während der Beheizung und Belüftung von Ställen.

Der Unterschied zwischen konventionellen und biologischen Preisaufschlägen ist vor allem durch die natürlicheren Produktionspraktiken im biologischen Landbau zu erklären: synthetische Stickstoffdünger, oder importierte Futtermittel beispielsweise, sind hier verboten oder nur sehr beschränkt zugelassen, was sich positiv auf die Ökobilanz dieser Produkte auswirkt. (Universität Greifswald)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
18.03.2024
dTIPP: Sprossen und Microgreens aus Kresse, Rettich oder Radieschen
17.03.2024
dTIPP: neue Ernährungsempfehlungen: ¾ pflanzlich -
¼ tierisch
14.03.2024
dKOMMENTAR: Kuh und Klima – Nahrungskonkurrenz vermeiden
12.03.2024
dWISSEN: Legende vom starkmachenden Spinat
11.03.2024
dTREND: Kombucha, vergorener Tee – gesund?
10.03.2024dFORSCHUNG: Naturtrüber Apfelsaft fördert Darmgesundheit
06.03.2024dNEWS: Schokoladehersteller leiden unter Rohstoff-Verteuerungen
05.03.2024dTIPP: Wein- und Genussmesse Schlaraffia 2024
04.03.2024dKOMMENTAR: Verbesserter Nutri-Score und gesunde Ernährung
03.03.2024dFORSCHUNG: resistente Stärke hilft bei Gewichtsreduktion
29.02.2024dTIPP: Trendiges «Cloud Bread» - kein Brot aber lowcarb und glutenfrei
27.02.2024dKOMMENTAR: Gesundes, Klimaschonendes und Preiswertes braucht das Land
26.02.2024dTIPP: exotische Physalis richtig verarbeiten
24.02.2024d NEWS: Sieger des Schweizer Schnapspraliné-Wettkampfes
22.02.2024dWISSEN: Zucker bietet viel mehr als nur Süsse
20.02.2024dTIPP: vielseitige Rande - mit Carpacciorezept
19.02.2024dNEWS: Schweizer Feldversuch mit genomeditierter Gerste startet
18.02.2024dKOMMENTAR: Nutri-Score besser an Ernährungsempfehlungen angepasst
15.02.2024dFORSCHUNG: Foodwaste für Schweinefutter statt Biogas
13.02.2024dWISSEN: Heute ist Schüblig-Ziischtig im Kanton Zürich
12.02.2024dTIPP: aromatische Toggenburger Schafenbirne
11.02.2024dNEWS: Bell wächst und gewinnt Marktanteile
08.02.2024dNEWS: Erstmals mehr Käse importiert als exportiert
06.02.2024dKOMMENTAR: Wachstumsmarkt «kultiviertes Fleisch»
05.02.2024dWISSEN: Würziger gesunder Lauch
01.02.2024dTIPP: Kardamomgewürz für Süsses und Pikantes
30.01.2024dTREND: mildsüssliche asiatische Enoki-Pilze
29.01.2024dWISSEN: Lektinhaltige Hülsenfrüchte richtig verarbeiten
28.01.2024d FORSCHUNG: Canzerogenität von verarbeitetem rotem Fleisch
23.01.2024dTIPP: zwei parallele Süsswarenmessen in Köln 28.-31.1.2024
Ecke für Profis
15.03.2024
.HYGIENE: UV-Desinfektion statt Antibiotika

Infektionskrankheiten stellen ein grosses Problem in der Geflügelzucht dar. Sie zwingen Geflügelhalter zum Einsatz von Antibiotika. Mit einem neuartigen UVC-LED-Gerät wollen Forschende Antibiotika nachhaltig reduzieren.




Navigations-Tipp:
Für die Smartphone-Ansicht klicken Sie auf Druckansicht.



©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland