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Druckansicht27.08.2011
O SOLE BIO-Markt in Zug mit viel Sole: Highlights

Am 20. und 21.8.2011 hat in Zug O SOLE BIO, der Zentralschweizer Biomarkt stattgefunden. 100 Marktstände aus der ganzen Zentralschweiz mit Gästen aus dem Tessin und dem Aargau zeigten eine breite Vielfalt an Bioprodukten zum Geniessen an. BioSuisse feierte dabei die Prämierung des «besten Biofachgeschäfts des Jahres»


O SOLE BIO, der Zentralschweizer Biomarkt in Zug am 20. und 21.8.2011 machte seinem Namen alle Ehre: die Sole schien aus voller Kraft wie nie zuvor dieses Jahr. Die schattenspendenden Bäume an der Zuger Seepromenade und die Sonnenschirme waren für Aussteller und Besucher überlebenswichtig.


Mit Demonstrationen von Brauchtum und Handwerk, Musik, Streichelzoo und einem attraktiven Kinderprogramm war der Markt ein Erlebnis für Jung und Alt. Als Trägerschaft figurieren die fünf Zentralschweizer Biovereine Bio Luzern, Bio Zug, Bio Uri, Bio Schwyz, Bio Ob- und Nidwalden. Hier sind 850 Bio Knospebetriebe vereint. Einige Höhepunkte:



Markus Bieri, Bauer mit Metzgereierfahrung vom Biohof Bieri mit Schafhaltung in Escholzmatt im Entlebuch verkaufte selbst produzierte Wurstwaren. Mit dem Wolf und dem Elektro-Kolbenfüller stellt er Bauernlammbratwürste her sowie geräucherte Schaftrockenwürste, ungepökelt (obwohl Biosuisse Pökelstoff als einen der wenigen Zusatzstoffe erlaubt), fettreduziert, ohne Speck und dezent im Salz.




RegioFair ist eine bäuerliche Vermarktungsplattform für Bio-Hofprodukte der Zentralschweiz (sowohl Rohprodukte wie auch verarbeitete).

«fair» heisst, dass die Bauern bei den Preisen mitreden können. Sechs Kantone beteiligen sich.



Bio-Backwaren, -Konfitüre, -Kompott und -Tee vom «Gersauerbärg», einer Verkaufskooperative der Gersauer Bauern, die dank des milden Klimas am Rigisüdhang auch Obst produzieren. Die Rigi schirmt die kalte Bise ab und der warme Föhn lässt fast schon Tomaten reifen.




Die Urner Bioalpkäserei Arnisee demonstrierte das Käsen auf der Alp im schwenkbaren Kessi auf dem Holzfeuer. Vor den Augen der Marktbesucher stellte die Sennerin, hier beim Ausrühren nach dem Brennen, Zuger Biostadtkäse her nach dem Rezept des Alpkäses.

Zum romantischen Arnisee auf 1372 m.ü.M. führt übrigens eine Luftseilbahn von Intschi aus in der Nähe von Amsteg. www.arnisee.ch




Voll Stolz präsentierte man am Stand der Neuen Napfmilch die Goldmedaille der Swiss Cheese Awards für den Biofrischkäse. Dieser ist übrigens auch bei Coop im Angebot.



Biostraussenfleisch, –wurst und -eier beim Straussenhof der Familie Jung-Sattler – nicht in Südafrika sondern im luzernischen Müswangen. Straussenfleisch ist fettarm und kann wie Rindfleisch zubereitet werden, d.h. die Edelstücke sollte man rosé garen. Die Riesenlaufvögel fressen Gras und nur die eierlegenden erhalten Kraftfutter aus Getreide.




Den hitzebedingt attraktivsten Stand hatte der Bio-Hof Schlössli: Bio-Glace aus eigener Milch, Rahm und Früchten. Sorten: Sorbets - Vanille - Himbeere - Mocca - Heidelbeer - Schoggi - Haselnuss - Erdbeere (Saisonal) - Joghurth – Stracciatella.



Neu von Biofarm ist Bioolivenöl mit Basilikum oder Zitrone aromatisiert.




Auf dem Landgemeindeplatz caterte der Uelihof, der notabene eine eigene Biometzgerei führt. Nebst Biogrillwürste gab es diesen schmackhaften Hörnliteller mit Hackfleisch vom Biorind aus Mutterkuhhaltung, Wein, Karottenwürfeln, Oregano und Thymian. Dekoriert mit Reibkäse und Kürbiskernen.




„Öpfelbaum“ in Uster: bestes Schweizer Biofachgeschäft

Gewinner der vierten BioSuisse-Ausschreibung „Biofachgeschäft des Jahres“ ist der „Öpfelbaum“ in Uster ZH. Den zweiten und den dritten Platz belegen die Bioläden „portanatura“ in Zofingen AG sowie „Buono“ in Brugg AG.

„Der Zentralschweizer Biomarkt ‚O SOLE BIO‘ mit seiner von Qualität, Vertrauen und gelebter Kundennähe geprägten Atmosphäre bietet sich als Kulisse für die Prämierungsfeier des besten Schweizer Biofachgeschäftes in idealer Weise an“, sagt Jürg Schenkel, Marketingleiter von Bio Suisse, zur Wahl des Rahmens für die Preisverleihung in Zug.

Diesen Werten ist auch das Siegergeschäft „Öpfelbaum“ verpflichtet. Es überzeugte die Fachjury durch seine attraktiven Kundenprojekte und seine Wirtschaftlichkeit in einem anspruchsvollen Marktumfeld. Vorbildcharakter habe beispielsweise die eigene Produktelinie zu familienfreundlichen Preisen oder auch das „Öpfelchorb-Abo“, welches Büros in Uster täglich mit frischen und gesunden Biofrüchten versorge, kommentiert die Jury, bestehend aus Fachpersonen der Trägerorganisationen, ihre Wahl.


Mit der Ausschreibung „Biofachgeschäft des Jahres“ schaffen Bio Suisse und die beteiligten Partnerorganisationen Anreize zur weiteren Professionalisierung des Schweizer Biofachhandels. Bild: Siegerteam „Öpfelbaum“ in Uster ZH (zvg)


Die elf am Wettbewerb beteiligten Bio-Läden hatten sich mit umfangreichen Dossiers über ihre Aktivitäten zur Kundengewinnung und -bindung beworben. Zahlreiche Gäste applaudierten dem „Öpfelbaum“ an der Prämierungsfeier.

Sonderpreis „Newcomer des Jahres“

Rang zwei und drei der besten Biofachgeschäfte 2011gehen an die Läden „portanatura“ in Zofingen sowie „Buono“ in Brugg. Den erstmals verliehenen Sonderpreis „Newcomer des Jahres“ holt sich das „Bioreformhaus Regenbogen“ aus Schwyz für sein mutiges Gesamtkonzept zur Weiterentwicklung des Geschäftes. Die Preisträger 1. bis 3. Platz durften je einen Gutschein für einen Teamevent in Empfang nehmen. Teilnahmeberechtigt waren Läden mit einem Sortiment, das mindestens 70% an Bio-Produkten umfasst. Im 2010 wurde zum besten Biofachgeschäft „Der Laden“ in Laufen gewählt; zweitplaziert war „Le Piment Vert“ in La Tour-de-Peilz und auf dem dritten Rang wurde „Gsund & Gnuss“ in Worb prämiert.

Bewertungskriterien

Bewertet wurden unter Berücksichtigung der Eckdaten, wie Verkaufsfläche, Umsatzsteigerung (in den letzten beiden Jahren und pro Quadratmeter) sowie Anzahl Mitarbeitende in Stellenprozenten folgende Bereiche:

Kundendienst und -beratung (Spezialisierung, Beratungsangebot usw.),
Laden- und Sortimentsgestaltung,
Spezialangebote und Dienstleistungen,
Kundenbindungs- und –Beteiligungs-Strategie,
Stammkundenpflege/Neuansprachen,
Marketingmassnahmen/Werbung,
spezielle Veranstaltungen/Beteiligungen,
Diversifizierung/Aktivitäten (Online-Dienstleistungen,
Vorträge zu Gesundheits- und Ernährungsthemen usw., Abos, Ladenführungen usw.
die Bereiche Weiterbildung und Personalführung,
In diesem Zusammenhang wurden folgende Themenblöcke abgefragt:

Differenzierung/Positionierung
Was zeichnet Ihr Biofachgeschäft speziell aus und wie hebt sich der Laden von anderen (Lebensmittel)-Geschäften ab? Mit welchen besonderen Dienstleistungen verwöhnen Sie Ihre Kunden? Welche Angebote machen Ihren Laden attraktiv gegenüber Grossverteilern? Kundenbindung/

Kundengewinnung
Stammkunden, die immer wieder in Ihrem Laden einkaufen sind sehr wichtig, genauso wichtig ist aber die Fähigkeit, immer wieder neue Kunden anzusprechen und in den Laden zu bringen. Was unternehmen Sie, um ihre Stammkunden immer wieder zu überraschen? Was lassen Sie sich einfallen, um neue Kunden und Kundinnen auf ihren Laden aufmerksam zu machen? Welche speziellen Aktionen oder Anlässe haben Sie 2010 in ihrem Laden durchgeführt? (Fotos, Beispiele). Haben Sie für 2011 weitere Events geplant? Welche andern Kundenbindungsinstrumente setzen Sie ein? (Treuekarten, Newsletter usw.)

Weiterbildung
Wie stellen Sie sicher, dass Sie und Ihre MitarbeiterInnen immer auf dem aktuellen Wissenstand sind? Wie und wo bilden Sie und Ihre Mitarbeiter sich weiter? Wie viele Weiterbildungsveranstaltungen haben Sie und Ihre Mitarbeiterinnen 2010 ungefähr besucht?

Und zur fakultativen Beantwortung:

Leitbild
Welches Motto versuchen Sie in Ihrem Biofachgeschäft täglich umzusetzen?

Personal
Welche Massnahmen ergreifen Sie, um Ihr Personal zu motivieren und an Ihr Geschäft zu binden?

Kommunikation
Verfügt ihr Biofachgeschäft über einen Internetauftritt? Verschicken Sie einen Newsletter? Verfügen Sie über eine Adresskartei Ihrer Stammkunden?

Diversifizierung
Führen Sie Nebenverkaufsaktivitäten wie z.B. Online-Shopping, Bistro-Aktivitäten, Versand oder Lieferung von Produkten an Haushalte oder Büros, Catering, etc.?

Entwicklung/Vision
Welche Ziele haben Sie sich 2011 für die weitere Entwicklung Ihres Biofachgeschäfts gesteckt? Wie wollen sie diese Erreichen? (Infos: Biosuisse)
(gb)

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