Als «Kale» hat sich der sattgrüne Federkohl in den USA zum Superfood und zum Inbegriff einer gesunden Ernährung gemausert. 2011 backte Filmstar Gwyneth Paltrow in der Talkshow von Ellen DeGeneres Federkohlchips und Sängerin Beyoncé trug ein Sweatshirt mit Federkohl darauf. Das Gemüse wurde quasi über Nacht zum Hipsterstatement – ja berühmt – und landete 2012 auf der Liste der 10 wichtigsten Lebensmitteltrends des renommierten Time-Magazins.
Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums stieg die Federkohlproduktion in den USA zwischen 2007 und 2012 um fast 60 Prozent.
Der Trend schwappte schliesslich nach Europa und in die Schweiz über.
Auch hierzulande hat sich der Konsum in den letzten zehn Jahren mehr als verzehnfacht. Federkohl ist nicht nur Trendzutat, sondern auch besonders nährstoffreich und sehr vielseitig in Gerichten einsetzbar. Roher Federkohl gehört zu den Lebensmitteln mit dem höchsten Vitamin-C-Anteil. Er macht darum in Smoothies, Eintöpfen oder Suppen eine besonders gute Figur. Nebst Vitaminen liefert der gesunde Kohl auch verschiedene lebenswichtige Nährstoffe, Eisen, pflanzliches Eiweiss und Antioxidantien. Federkohl macht sich geschmort oder blanchiert gut als Beilage oder Salat und passt traditionell zu deftigen Gerichten oder in Eintöpfe.
Tatsächlich ist Federkohl eigentlich nichts Neues und wird seit mehr als 2’000 Jahren rund um den Globus angebaut. Als eine der ersten Kohlsorten verbreitete es sich bereits sehr früh auf dem eurasischen Kontinent und von dort in die ganze Welt. Bis heute ist das in Deutschland als Grünkohl bekannte Gemüse besonders im Norden – und deshalb auch «Palme des Nordens» genannt – ein typisches Nahrungsmittel: Grünkohl mit Pinkel, einer groben Grützwurst, ist eine traditionelle deutsche Speise.
Der schnellwüchsige Federkohl trotzt der Kälte und hält Temperaturen bis -15 Grad Celsius aus. Die Kälte tut dem typischen und robusten Wintergemüse sogar gut, denn Frost bringt den angenehm süsslichen Geschmack zum Vorschein: Bitterstoffe werden ab- und Zucker aufgebaut.
Im grossen Stil wird Federkohl in der Schweiz zwar nach wie vor nicht angebaut, trotzdem hat sich der Anbau von Schweizer Federkohl in den letzten elf Jahren mehr als verzehnfacht (LID)
Rezept: Federkohl mit Mandeln
1 Zwiebel, fein gehackt
Butter zum Dämpfen
600 g Federkohl (Kale), gerüstet, in feinen Streifen
wenig Gemüsebouillon
½ Zitrone, abgeriebene Schale und einige Tropfen Saft
Salz, Pfeffer
50 g Mandeln oder Haselnüsse, gehackt, geröstet
Zitronenscheiben zum Garnieren
Zwiebel in der Butter andämpfen. Kohl mitdämpfen, mit Bouillon ablöschen, knapp weich kochen, Zitronenschale und -saft beifügen, würzen. (Rezept Swissmilk)
(gb) |