Der Nutri-Score – die fünfstufige Farb-Buchstabenkombination als erweiterte Lebensmittelkennzeichnung – ist seit November 2020 auf immer mehr Lebensmitteln zu finden. Die Kennzeichnung ermöglicht, den Nährwert von Lebensmitteln innerhalb einer Produktkategorie schnell und einfach zu vergleichen. Nun wurden erste Modifizierungen des dem Nutri-Score zugrundeliegenden Algorithmus beschlossen. Dem hat der Lenkungsausschuss, der für die übergreifende Koordination und Entwicklung des Nutri-Score auf internationaler Ebene zuständig ist, zugestimmt.
Der modifizierte Algorithmus wird die Aussagekraft und Differenzierbarkeit der Bewertungen in der Kategorie „allgemeine Lebensmittel“ verbessern. In diese Kategorie gehören z.B. Fisch- und Meeresfrüchte, Cerealien, Fertigprodukte, Brot- und Brotwaren sowie Fleisch- und Fleischerzeugnisse. Für die Kategorie „Fette und Öle“ wurden ebenfalls Änderungen beschlossen. Durch den angepassten Algorithmus werden die Bewertungen des Nutri-Score stärker an die aktuellen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen angepasst:
Die Gehalte von Zucker und Salz werden stärker gewichtet. Stark zuckerhaltige oder salzige Produkte werden so in besserer Übereinstimmung mit den Ernährungsrichtlinien bewertet, die eine Einschränkung ihres Verzehrs empfehlen.
Über eine Anpassung der Ballaststoff-Komponente können Vollkornprodukte, die reich an Ballaststoffen sind, besser von raffinierten Alternativen unterschieden werden. Dies betrifft insbesondere Brote und Brotwaren.
Die Anpassungen in der Kategorie „Fette und Öle“ ermöglichen eine bessere Differenzierung zwischen pflanzlichen Speiseölen. Öle mit einem günstigen Nährwertprofil und einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie z.B. Oliven-, Raps- und Walnussöl, können günstigere Bewertungen erzielen.
Mit zusätzlichen Regelungen für Fleisch und Fleischprodukte werden Produkte dieser Kategorie in besserer Übereinstimmung mit aktuellen Ernährungsempfehlungen bewertet, die ihren begrenzten Verzehr vorsehen.
Aus den Anpassungen ergibt sich zudem eine differenziertere Bewertung von Fisch und Meeresfrüchten sowie gesüssten und ungesüssten Milchprodukten.
Grundlage für die Änderungen sind Empfehlungen eines wissenschaftlichen Gremiums, in dem unabhängige Expertinnen und Experten den Nutri-Score seit Februar 2021 evaluieren. Der Anspruch ist, die Aussagekraft des Nutri-Score zu verbessern und so Verbraucherinnen und Verbraucher noch zielgenauer bei der Lebensmittelauswahl zu unterstützen. Ergebnisse der Evaluation des Nutri-Score des wissenschaftlichen Gremiums für die Kategorie „Getränke“ sowie für die sogenannte „Obst- und Gemüsekomponente“ werden folgen.
Die fünfstufige Farb-Buchstabenkombination des Nutri-Score reicht von einem grünen A bis zum roten E und zeigt den Nährwert eines Lebensmittels an. Innerhalb einer Produktgruppe trägt ein Lebensmittel mit grüner A-Bewertung eher zu einer gesunden Ernährung bei als ein Produkt mit rotem E. Nach aktuellem Stand haben sich bereits rund 570 Unternehmen mit rund 860 Marken für eine Verwendung des Nutri-Score auf dem deutschen Vermarktungsgebiet registriert.
(BZfE)
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