Männer-Guetzli von Wernli mit dem coffeinhaltigen Guarana
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Immer häufiger treffen Verbraucher auf geschlechtsspezifische
Lebensmittel, d.h. Genderfood. Da ist das Müesli für den Mann mit mehr Fett in blauer
Verpackung, während die Frauen-Variante fruchtig und in pinker Optik
daherkommt. Die „starke“ Teemischung für den Herrn hat mit Ginseng und
Chili einen herb-würzigen Geschmack. Dafür ist der Frauentee
„geheimnisvoll, leicht und lieblich“.
Mit einem Schweizer Frauenbier
lässt sich laut Werbung besonders gut mit Freundinnen feiern. Das Getränk
in pastelliger Aufmachung gibt es ganz „ladylike“ in frisch-fruchtigen
Geschmacksvarianten und mit weniger Alkohol. Die Smoothies für Mann und
Frau haben eine unterschiedliche Zusammensetzung, erklärt dazu ein
entsprechender Hersteller. Beim Smoothie für „Ihn“ wird mehr Brokkoli
und Kokosmehl verwendet – für einen höheren Selengehalt. Der
massgeschneiderte Smoothie für „Sie“ enthält wegen des erhöhten
Eisenbedarfs der Frauen mehr Leinsamen.
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Das Frauenbier Eve von Feldschlösschen ist süsser, lieblicher und weniger bitter.
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Genderfood könnte nach Slowfood und Superfood ein neuer Trend werden. Aber
sind spezielle kulinarische Angebote für Sie und Ihn tatsächlich
notwendig? Studien haben gezeigt, dass Männer und Frauen unterschiedliche
Vorlieben haben. Das ist nicht nur auf die Gene, sondern auch auf Kultur
und Sozialisierung zurückzuführen. „Frau“ kann noch so emanzipiert
sein, beim Essen scheinen die Rollen klar verteilt: Das saftige Steak
geniesst der Mann, während seine Begleiterin diszipliniert an einem
Salatblatt knabbert.
Hinter dem Klischee steckt, wie immer, auch ein wahrer
Kern: Nach der Nationalen deutschen Verzehrsstudie II unterscheiden sich die
Essgewohnheiten von Mann und Frau. So essen Männer mehr Brot,
Milchprodukte und Käse als Frauen. Besonders deutlich ist der Unterschied
beim Verzehr von Fleisch und Wurst, denn da greift „Mann“ doppelt so
häufig zu. Das weibliche Geschlecht isst mehr Obst, während sich der
Gemüseverzehr kaum unterscheidet.
Natürlich gibt es auch physiologische Besonderheiten: Der Mann hat durch
die Unterschiede in Körpermasse und -zusammensetzung einen höheren
Grundumsatz und einen höheren Energiebedarf als die Frau. Daher können
Männer durchschnittlich mehr essen als Frauen, ohne an Gewicht zuzunehmen.
Wegen des geringeren Energiebedarfs sollten sich Frauen besonders
nährstoffreich ernähren. Allerdings lässt sich durch eine ausgewogene
und vollwertige Ernährung der Nährstoffbedarf beider Geschlechter ohne
Probleme decken. Der Körper nimmt sich das, was er braucht. Dafür sind
keine massgeschneiderten Produkte notwendig. Und ein Steak passt sehr gut
zu einem frischen Salat – das schmeckt Mann und Frau.
(Text: BZfE)
(gb)