Sportler brauchen ausreichend Eiweiss, um leistungsfähig zu
sein und optimal trainieren zu können. Die nötigen Mengen lassen sich
durch eine ausgewogene Ernährung gut erreichen. Eine Ergänzung durch
Nährstoffpräparate ist in der Regel nicht notwendig, betont die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Eiweisse haben im menschlichen Körper viele Aufgaben. Sie sind Bausteine
für Muskeln, Knochen, Sehnen und Bänder, aber auch am Zellstoff- und
Energiestoffwechsel, Hormonhaushalt und Immunsystem beteiligt. Eine
angepasste Proteinzufuhr kann den Trainingsprozess im Sport sinnvoll
unterstützen. Wer maximal fünf Stunden pro Woche trainiert, 19 bis 65
Jahre alt und gesund ist, hat aber keinen erhöhten Proteinbedarf.
Es gilt
der D-A-CH-Referenzwert für die empfohlene Proteinzufuhr von 0,8 g pro kg
Körpergewicht pro Tag. Das heisst, dass ein Mensch mit 80 kg auf der Waage
täglich 64 g Proteine benötigt. Das ist mit einer normalen Ernährung
kein Problem. So haben eine nackte Portion Nudeln mit 200 g schon alleine
10 g Protein. Das Frühstück mit zwei Käsebroten landet bei etwa 20 bis
25 g Protein.
Für über 65-Jährige, die gesund und normalgewichtig sind, liegt der
Schätzwert bei 1,0 g pro kg Körpergewicht pro Tag. Sportler, die mehr als
fünf Stunden pro Woche aktiv sind, brauchen auch etwas mehr Eiweiss. Es
wird eine Menge von 1,2 bis 2,0 g pro kg Körpergewicht pro Tag empfohlen,
die an Sportart, Ziel, Intensität und Umfang des Trainings angepasst
werden sollte. Dabei darf die Zufuhr kurzfristig auch über dem Maximalwert
liegen – etwa zu Beginn einer Krafttrainingsphase oder bei geplanter
Gewichtsreduktion, um die Muskelmasse zu erhalten. Allerdings sollte zuvor
die Nierenfunktion geprüft und auf eine ausreichende
Flüssigkeitsversorgung geachtet werden.
Nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität des Proteins muss stimmen.
Das Ziel ist, den Körper mit möglichst vielen essentiellen Aminosäuren
zu versorgen. Ein hoher Anteil an pflanzlichen Eiweissen hat den Vorteil,
dass meist weniger gesättigte Fettsäuren und mehr Ballaststoffe,
Kohlenhydrate und Vitamine zugeführt werden. Auch Energiegehalt, Fett- und
Kohlenhydratanteil, der Gehalt an Mikronährstoffen und sekundären
Pflanzenstoffen sind zu beachten.
Sportlern wird geraten, verschiedene
Proteinquellen im Speiseplan zu kombinieren – wie es bei einer
abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung der Fall ist.
Nährstoffpräparate sind nach Ansicht der DGE nur selten erforderlich,
wenn zum Beispiel Lebensmittelunverträglichkeiten bestehen, eine geringe
Energiezufuhr notwendig ist oder besonders intensive und neue
Trainingsinhalte anstehen.
(BZfE)
(gb) |