Nach einem durchzogenen Vorjahr ging der Branchenumsatz der Schweizer Dauerbackwarenindustrie 2020
erneut zurück. Während sich das Inlandgeschäft gut entwickelte, verlief das Exportgeschäft weiterhin negativ.
Die Importe stiegen stark an und sorgten für einen deutlichen Anstieg des Pro-Kopf-Konsum von Biscuits.
Zu den beliebtesten Dauerbackwaren gehörten 2020 Standard-Biskuitprodukte und Spezialitäten. Diese machten rund
zwei Drittel der Gesamtproduktion aus. Während bei den Standard-Biskuitprodukten (wie z.B. Petit Beurre, einfache
Nuss- und Mandelgebäcke, Weihnachtskonfekt, etc.) die Verkaufsmengen zunahmen (+3,5%), gingen sie bei den
Spezialitäten (z.B. schokolatierte Gebäcke, gefüllte Hüppen) zurück (-3,0%).
Eine positive Absatzentwicklung war bei den weniger ins Gewicht fallenden haltbaren „Frischbackwaren“ (+28,2%),
den Apéro- und Salzgebäcken (+5,0%) und den brotähnlichen Gebäcken (+2,2%) zu verzeichnen. Ein starker Einbruch
musste beim Absatz von Spezialfabrikationen wie z.B. Dessert-Halbfabrikate (-33,6%) verzeichnet werden. Insgesamt
ging der Branchenumsatz um 0,6% zurück, während die Produktionsmenge um 1,5% stieg.
Mehr Importe, weniger Exporte
Das Inlandgeschäft lief leicht besser als im Vorjahr. Während die Verkaufsmenge um 2,4% stieg, erhöhte sich der
Umsatz um 1,3%. Gleichzeitig nahmen die Importe stark zu. So wurden 2020 beispielsweise rund 12% mehr Standard-
Biskuitprodukte und Spezialitäten importiert, was für einen deutlichen Anstieg des Pro-Kopf-Konsums um über 5% auf
rund 5½ kg sorgte. Der Importanteil im Schweizer Markt für Standard-Biskuitprodukte und Spezialitäten liegt neu bei
52,5%. Damit stieg der Marktanteil dieser Importwaren um 5,2%.
Die Aussenhandelsstatistik des Zolls verzeichnete für 2020 bei Backwaren 1 insgesamt einen Rückgang des Exportum-
satzes in Höhe von 16,6%. Die ausgeführte Menge ging um 9,0% zurück. Weniger stark waren die Rückschläge bei
den BISCOSUISSE-Meldefirmen: Ihr Exportumsatz für Dauerbackwaren ging um insgesamt 7,4% zurück, während
sich ihre Exportmenge um 1,0% reduzierte. Die Liste der Exportdestinationen für Schweizer Biscuits umfasste im Jahr
2020 nur noch 62 Länder – im Jahr 2019 waren es noch 70, im Jahr 2018 sogar noch 85 Länder. An der Spitze der
Exportländer stand 2020 wiederum Deutschland, gefolgt von Frankreich, Saudi-Arabien und USA.
2020 ist der Importanteil markant gestiegen, während sich das Exportgeschäft negativ entwickelte. Diese Entwicklung
wird durch den asymmetrischen Grenzschutz von Rohstoffen und Verarbeitungsprodukten unterstützt. Die Politik ist
aufgerufen, eine weitere Verschärfung dieser Problematik zu verhindern. Die Situation würde insbesondere durch die
von Teilen der Politik geforderte Festschreibung eines Mindestgrenzschutzes für den Rohstoff Zucker verschärft. (Biscosuisse)
Eckdaten der Schweizer Dauerbackwaren-Industrie 2020
Verkäufe in Tonnen: 43'216 (+1,5%)
- davon Inland 32'841 (+2,4%)
- davon Export
- von BISCOSUISSE-Unternehmen 10'375 (-1,0%)
- insgesamt (Quelle: EZV 2 ) 13'257 (-9,0%)
Verkäufe in Mio. Franken: 441,0 (-0,6%)
- davon Inland 355,6 (+1,3%)
- davon Export
- von BISCOSUISSE-Unternehmen 85,3 (-7,4%)
- insgesamt (Quelle: EZV 1 ) 113,4 (-16,5%)
Bedeutendste Produktgruppen:
(Anteil an den Verkaufsmengen)
- Standard-Biscuits 39,2 %
- Spezialitäten 24,7 %
- Apéro- und Salzgebäck 14,3 %
- Brotähnliche Gebäcke 13,8 %
- Haltbare "Frischbackwaren" 5,5 %
- Spezialfabrikationen 2,5 %
(gb) |