Es gibt viele Rezepte für Brote mit Sauerteig. Entscheidend ist aber eine
lange Reifezeit für ein gutes Aroma. Sauerteig ist das klassische Backtriebmittel für Brote mit
Roggenmehl. Ein guter Sauerteig kann über Jahre geführt werden und
entwickelt dabei sogar mehr Triebkraft und Aroma.
Für den ersten Sauerteigansatz braucht man drei Tage Zeit. Am ersten Tag
vermischt man 50 Gramm Mehl mit 50 Gramm handwarmem Wasser. Am besten
eignet sich Roggen-Vollkornmehl. Die Mischung bleibt für 24 Stunden in
einer Schüssel abgedeckt in einem warmen Raum stehen. Man kann auch ein
grosses Schraubglas verwenden. An den nächsten beiden Tagen mischt man den
Ansatz vom Vortag jeweils mit 50 Gramm Mehl und 50 Gramm Wasser und deckt
den Teig wieder ab. Spätestens am dritten Tag sollten sich Blasen bilden
und das Volumen des Teigs deutlich zunehmen. Ein gelungener Sauerteig
riecht angenehm säuerlich.
Der Sauerteig kann nun immer weiterverwendet werden. Dafür muss man ihn
„führen“. Entweder bekommt der Sauerteig jeden Tag Mehl und Wasser und
darf bei Zimmertemperatur reifen oder er pausiert für ein bis zwei Wochen
im Kühlschrank. Dann muss man ihn vor dem Backen erneut „füttern“ und
anschliessend acht bis zehn Stunden reifen lassen. Dabei sollte sich der
Teig deutlich wölben.
Wichtig für den Geschmack des Sauerteigs ist, bei welcher Temperatur er
geführt wird. Er reift bei Temperaturen ab 20 Grad Celsius. Zwischen 20
und 25 Grad Celsius wachsen vor allem Essigsäurebakterien, die den Teig
stärker säuern. Bei etwas höheren Temperaturen entstehen mehr
Milchsäurebakterien. Das macht den Sauerteig milder. Neben Essigsäure-
und Milchsäurebakterien wachsen im Sauerteig auch Hefen, die ebenfalls zur
Teiglockerung beitragen.
Sauerteigbrot kann man zum Beispiel
so backen: 20 Gramm aktiven Sauerteig mit Mehl, Salz und Wasser zu einem
Vorteig verarbeiten. Bei Zimmertemperatur 20 Stunden reifen lassen. Das
Teigvolumen vergrössert sich merklich. Am zweiten Tag aus Sauerteig, Mehl,
Wasser und eventuell Saaten oder Kernen den eigentlichen Brotteig nach
jeweiligem Rezept bereiten. Es folgt die sogenannte Gare (Gärung), bei der der Teig
weitere ein bis zwei Stunden reifen darf. Das Brot im gut vorgeheizten Ofen
backen, dabei in den ersten 10 Minuten Dampf erzeugen. Das geht zum
Beispiel mit einer Tasse Wasser. Der Dampf sorgt für eine besonders
schöne Kruste.
(Text: BZfE)
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