Die am häufigsten verzeichneten Zoonosen beim Menschen bleiben auch 2019 Campylobacteriose und Salmonellose. Zoonosen sind Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden können.
Menschen können sich mit zoonotischen Krankheitserregern über Kontakt zu infizierten
Tieren oder über den Konsum von kontaminierten Lebensmitteln tierischer Herkunft
anstecken. Aus diesem Grund ist die Überwachung von Zoonosen sowohl bei Tieren, Menschen wie
auch in Lebensmitteln von zentraler Bedeutung. In einem Bericht des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV
zur Überwachung von Zoonosen und lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen werden die häufigsten Zoonosen zusammenfassend aufgeführt.
Im Jahr 2019 war die Campylobacteriose erneut die am häufigsten verzeichnete Zoonose
beim Menschen. In den meisten Fällen steckt sich der Mensch über kontaminierte
Lebensmittel an, wobei Geflügelfleisch als wichtigste Infektionsquelle gilt.
Die zweithäufigste Zoonose in der Schweiz ist die Salmonellose. Auch hier sind die
häufigsten Infektionsquellen kontaminierte Lebensmittel – insbesondere Eier, nicht-
pasteurisierte Milch, Fleisch, aber auch kontaminierte Lebensmittel nicht tierischer Herkunft
(z. B. Salate, Gemüse).
Bei der Campylobacteriose sind es etwa 7000, bei der Salmonellose rund 1500 gemeldete
Fälle. Die Dunkelziffer wird aber um einiges höher geschätzt. Dabei gilt bei beiden
Krankheiten: Eine gute Küchenhygiene kann das Infektionsrisiko deutlich reduzieren (siehe
sichergeniessen.ch).
Die vier zentralen Grundsätze:
1. rohes Fleisch und genussfertige Speisen getrennt verarbeiten, dabei separates Geschirr und Besteck verwenden (z. B. bei Grillfleisch und Fleischfondue).
2., verderbliche Lebensmittel immer kühl lagern, denn verschiedene schädliche Keime vermehren sich in Lebensmitteln bei Zimmertemperatur.
3. Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte müssen vor dem Genuss gut durcherhitzt werden.
4. vor und nach dem Zubereiten von Speisen sowie gleich nach dem Kontakt mit rohem Fleisch sind die Hände mit Seife zu waschen.
Besonders mit Blick auf die begonnene Grillsaison ist die hygienebewusste Zubereitung von
Essen wichtig. Die Anzahl Fälle von Q-Fieber hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Dieser Anstieg ist
zu einem grossen Teil auf einen Ausbruch im Frühjahr im Tessin zurückzuführen. Der
Ausbruch stand mit grosser Wahrscheinlichkeit mit zwei infizierten Ziegenherden im
Zusammenhang.
Weiter gab es 2019 erneut einen Anstieg der Infektionen mit Verotoxin-bildenden E. coli
(VTEC) beim Menschen. Diese können beim Menschen schwere, blutige Durchfälle
auslösen.
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen Veterinär- und Humanmedizin, wie dies beim One-Health-Ansatz vorgesehen ist,
ist von grosser Bedeutung. Nur so können komplexe gesundheitliche
Herausforderungen wie Zoonosen bewältigt werden.
(BLV)
(gb) |