Curry ist kein einzelnes Gewürz und wird auch nicht aus den
Blättern des asiatischen Currybaumes zubereitet. Tatsächlich handelt es
sich um eine Gewürzmischung, die sich an den „Masalas“, also
Gewürzzubereitungen der indischen Küche orientiert. Was bei uns im
Supermarkt als Standardmischung verkauft wird, kennen die Inder allerdings
nicht. In Indien versteht man unter „Curry“ ein Schmorgericht mit sämiger
Sauce, zu dem Brot oder Reis als Beilage gereicht wird. Denn „Curry“
wird vom tamilischen Wort „kari“ für „Gewürzsauce“
abgeleitet.
In Indien werden für den Eintopf keine fertigen
Gewürzmischungen verwendet. Die einzelnen Zutaten werden für jedes
Gericht neu gemahlen, geröstet und kombiniert. Viele Familien geben ihre
eigene Mischung von Generation zu Generation weiter. Auch je nach Region
gibt es Unterschiede. Daher ist Curry nicht gleich Curry. Die
Gewürzmischung gibt es in vielen verschiedenen Varianten – von
pikant-scharf bis mild-süsslich und fruchtig.
Ein Curry besteht aus 6 bis 10, manchmal sogar bis zu 30 unterschiedlichen
Gewürzen. Kurkuma gibt dem Pulver seine sonnengelbe Farbe und ein leicht
bitteres Aroma. Nicht fehlen dürfen auch Koriander, Kreuzkümmel, grüner
oder schwarzer Kardamom, Bockshornklee, schwarzer Pfeffer und Chili.
Weitere Zutaten sind je nach Rezept getrocknete Mango, Muskatnuss, Ingwer,
Piment, Safran, Senfkörner, Fenchelsamen, Zimt und süsse Nelken. Bei
manchen Mischungen wird auch Salz hinzugefügt. Das Curry sollte ausgewogen
schmecken, ohne dass einzelne Gewürze dominieren.
In
der Küche lässt sich das „Currypulver“ vielseitig verwenden. Die
Gewürzmischung verfeinert Rührei, Sandwiches und Salate, Gemüsepfannen,
Kürbis- und Kartoffelsuppen. Geflügel und Lamm, aber auch Fisch und
Meeresfrüchte bekommen mit etwas Curry eine exotische Note. Das Aroma
kommt besonders zur Geltung, wenn das Pulver zuvor in etwas Öl
angedünstet wird. Dadurch wird es etwas dunkler. Das Fett sollte aber
nicht zu heiss sein, damit das Gewürz nicht verbrennt und bitter wird.
Im
Handel erhältliche Currys können sehr unterschiedlich schmecken. Daher
vorsichtig dosieren und gegebenenfalls nachwürzen. Kaufen Sie nur kleine
Mengen, weil die Gewürzmischung rasch an Aroma verliert. In einem
verschlossenen Behälter ist Curry, dunkel und kühl gelagert, etwa ein
halbes Jahr haltbar.
Wie kam unser Currypulver nach Europa? Zur Kolonialzeit lernten die
Briten die exotischen Gewürze Indiens kennen und schätzen. Sie
entwickelten eine abgewandelte Mischung, die weniger scharf und für
Europäer besser verträglich war und exportierten sie in ihre Heimat.
(BZfE)
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