Beim Kochen werden die Reiskörner leicht
matschig oder brennen im Topf an. Wie kommt Trockenreis also schön locker und
luftig auf den Teller? Und wie gelingt Risotto cremig-weich mit leichtem Biss?
Für Trockenreis aus Langkornreis gibt es zwei grundsätzliche Garmethoden: die Quellmethode und die Wassermethode. Zunächst wäscht man den
Reis ein- bis zweimal gründlich, bis das Wasser nicht mehr milchig ist.
Das entfernt überschüssige Stärke und verringert das Risiko, dass die
Körner beim Kochen zusammenkleben.
Bei der Quellmethode wird der Reis (60
bis 70 g pro Person als Beilage) mit der doppelten Menge Wasser und einer
Prise Salz kurz aufgekocht. Anschliessend lässt man ihn für etwa 15
Minuten bei geringer Hitze und geschlossenem Deckel quellen, bis das Wasser
aufgesogen ist. Dabei nicht rühren, da der Reis sonst eher verklumpt und
leichter anbrennt.
Bei der Wassermethode wird die sechsfache Menge Wasser mit einer Prise Salz
zum Kochen gebracht. Erst dann kommt der gewaschene Reis hinzu. Nochmals
aufkochen und auf mittlerer Hitzestufe ohne Deckel 15 Minuten köcheln, den
Reis in ein Sieb giessen und abtropfen lassen. Allerdings gehen mit dem
Wasser Nährstoffe und Geschmack verloren, die bei der Quellmethode
erhalten bleiben.
Das reife Reiskorn ist durch eine Spelze geschützt, die nach der Ernte
entfernt wird. Darunter liegen Frucht- und Samenschale – das
Silberhäutchen – und der Keimling, die vergleichsweise reich an
Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen sind. Beim Naturreis, auch
Vollkornreis genannt, bleibt das Silberhäutchen erhalten. Allerdings hat
er eine deutlich längere Garzeit als Weissreis, dem Silberhaut und
Keimling fehlen.
Eine Alternative ist Parboiled Reis (parboiled = partially
boiled = teilweise gekocht). Er wird vor der Entfernung der Silberhaut in
warmem Wasser eingeweicht und mit Wasserdampf oder Überdruck behandelt.
Dadurch wandern wasserlösliche Vitamine und Mineralstoffe aus dem
Silberhäutchen in das Korninnere. Anschliessend wird er getrocknet.
Parboiled Reis braucht keine lange Garzeit, verliert durch die Behandlung
aber an Geschmack.
Dagegen ist Duftreis wie Basmati- und Jasmin-Reis besonders aromatisch.
Basmati-Reis entfaltet beim Kochen ein nussiges Aroma. Eine der edelsten
Sorten wächst im Himalaja. Jasmin-Reis kommt aus den nördlichen Regionen
Thailands und darf etwas klebriger sein – wie die Asiaten es mögen. Sein
blumiger Duft passt hervorragend zu Fisch und Currygerichten.
Perfektes Risotto
Die Zubereitung des perfekten Risotto ist eine wahre Kunst. Der Reis darf nicht zu hart, aber auch nicht zu matschig sein. Ein paar Tipps und etwas Übung helfen, die ideale Konsistenz zu erreichen. Dann ist jedes Korn cremig-weich und sämig, aber dennoch angenehm bissfest.
Risotto ist eines der bekanntesten Reisgerichte der italienischen Küche. Seine Qualität hängt massgeblich von den Grundzutaten ab. Das gilt vor allem für den Reis, den Fond und den Parmesan. So muss der Reis ein spezieller Risottoreis sein. Die wichtigsten Sorten sind Arborio, Vialone und Carnaroli. Verwenden Sie den Reis trocken. Beim Waschen geht ein Grossteil der an den Körnern anhaftenden Stärke verloren, die für die cremige Konsistenz wichtig ist.
Bei der klassischen Zubereitung wird eine sehr fein gewürfelte Schalotte in etwas Olivenöl in einem grossen Topf glasig gedünstet. Anschliessend den Risottoreis einstreuen und mit einem Holzlöffel rühren, bis der Reis ebenfalls leicht glasig ist. Das kurze Anrösten bindet die Stärke und verhindert das Zusammenkleben der Körner. Nun wird mit einem Glas trockenem Weisswein abgelöscht. Nach dem Verdampfen des Weins kommt Geflügel- oder Gemüsefond in den Topf. Er sollte siedend heiss sein, damit der Garvorgang nicht verzögert wird. Achten Sie darauf, dass der Reis gerade mit der Flüssigkeit bedeckt ist.
Nun lässt man das Risotto für etwa 20 bis 30 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln, bis es die ganze Flüssigkeit aufgenommen hat. Geduldiges Unterheben verhindert das Ansetzen am Boden. Nun wird der Topf vom Herd genommen und etwas Butter sowie frisch geriebener Parmesan unter den Reis gehoben. Zum Schluss noch mit Salz und Pfeffer abschmecken und zügig servieren. Je nach Geschmack können dem Grundrezept noch weitere Zutaten wie Pilze, verschiedene Gemüse, frische Meeresfrüchte und unterschiedliche Käsesorten zugefügt werden. Gewürze wie Safran, Pfeffer, Piment und frische Kräuter sorgen für eine aromatische Note. (BZfE)
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