Es ist allgemein bekannt, dass Konsumentinnen
und Konsumenten Fleischprodukte in Deutschland deutlich preisgünstiger einkaufen können
als in der Schweiz. Diese Tatsache wird generell
als einer der Treiber für den Einkaufstourismus
eingeschätzt. In einer Untersuchung des BLW
steht darum nicht bloss die Preisdifferenz zwischen einem Schweizer und einem deutschen
Warenkorb im Fokus. Vielmehr wird analysiert,
welchen Einfluss das Einkaufsverhalten der
Haushalte in den jeweiligen Ländern auf den
Warenkorbpreis für ausgewählte Frischfleischprodukte hat und wie sich das Einkaufsverhalten
der Haushalte entsprechend auf die Preisdifferenz auswirkt.
Es gibt deutliche Unterschiede in der Einkaufhäufigkeit
der verschiedenen Produkte zwischen Schweizer und deutschen Haushalten. In der Schweiz
zeigt das Rindshackfleisch mit 24.8% die
höchste Einkaufsrate aller beobachteten Produkte, in Deutschland wird Rindhackfleisch hingegen seltener eingekauft. Umgekehrt verhält
es sich beim gemischten Hackfleisch, welches
von deutschen Haushalten deutlich häufiger
nachgefragt wird als von Schweizer Haushalten.
Jene sechs Frischfleischprodukte in der Auswertung, welche von Schweizer Haushalten am
Häufigsten nachgefragt werden, machten hier
rund 60 % der totalen Einkaufsakte aus. Die gleichen Produkte machten bei deutschen Haushalten lediglich 50 % der Einkaufsakte aus.
Die geringste Preisdifferenz weisen die
beiden Geflügelprodukte Poulet- bzw. Trutenbrust auf. Dies lässt sich damit begründen, dass
diese beiden Produkte einen hohen Absatzanteil
von preisgünstigen Importprodukten im Schweizer Detailhandel aufweisen. Auffallend ist zudem, dass die relative Preisdifferenz bei weniger
edlen Frischfleischprodukten wie Ragout oder
Hackfleisch deutlich geringer ist als bei Edelstücken wie Filet, Steak oder Schnitzel.
(Text: BLW)
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(gb) |