
Die Schweizer Zuckerwarenhersteller setzten im Jahr 2024 insgesamt 39’205 Tonnen Produkte ab – das entspricht einem Rückgang von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Der Exportanteil lag bei hohen 87,6 %. Die Exportmenge der von BISCOSUISSE erfassten Unternehmen sank gegenüber 2023 um 2,6 % auf 34’357 Tonnen, während deren Inlandsabsatz drastisch um 7,5 % auf 4’848 Tonnen zurückging. Der wichtigste Exportmarkt bleibt mit einem Anteil von 35,7 % die USA.
Der Gesamtumsatz der Branche belief sich auf 411.7 Millionen Franken (+1,3 %). Während der Inlandumsatz auf 75.4 Mio. CHF. zurückging (–2,5 %), wuchs der Exportumsatz der BISCOSUISSE-Mitgliedsfirmen um 2,2 % auf 336.3 Mio. CHF. Die gestiegenen Erlöse sind nicht in erster Linie auf eine robuste Nachfrage zurückzuführen, sondern vor allem auf gestiegene Preise entlang der Lieferkette. Der Anteil zuckerfreier Produkte an der Gesamtproduktion beträgt mittlerweile 55,8 %.
Die Gesamtverkaufsmenge von Schweizer Dauerbackwaren sank 2024 um 1,5 % auf 42’071 Tonnen. Während die Inlandmenge mit 35’140 Tonnen leicht zulegen konnte (+0,4 %), verzeichneten die Exporte einen dramatischen Rückgang: Die von BISCOSUISSE-Mitgliedsfirmen gemeldete Exportmenge ging um 9,8 % auf 6’931 Tonnen zurück. Im Exportmarkt fiel dementsprechend deren Umsatz um 8,1 % auf 74.1 Mio. CHF., während der Inlandumsatz um 2,6 % auf 437.3 Mio. CHF. stieg.
Die Branche erreichte einen Gesamtumsatz von 511.4 Millionen Schweizerfranken (+0,9 %). Nach einem aussergewöhnlichen Wachstum der Mengen in den Jahren 2021 und 2022 wurde im Berichtsjahr der Trend der sinkenden Mengen bei leicht steigenden Umsätzen bestätigt, wobei diese u.a. wegen höheren Rohstoffpreisen angestiegen sind. Ebenso nehmen die Aufwände der Produzenten wegen den zunehmend komplexeren Regulierungen weiter zu. Der Pro-Kopf-Konsum von Biscuits ist mit 4,8 kg konstant geblieben, während der Importanteil weiter leicht auf 61,3 % angestiegen ist.
Nachteilige agrarpolitische Rahmenbedingungen
Die Produzenten von Zuckerwaren und Dauerbackwaren sehen sich weiterhin mit strukturellen Nachteilen im Rohstoffbereich konfrontiert. «Insbesondere beim Zucker fehlt ein funktionierender Ausgleichsmechanismus für den grenzschutzbedingten Nachteil aufgrund der höheren Rohstoffpreise», erklärt Roger Wehrli, Geschäftsführer von BISCOSUISSE. «Die Verteuerung des Schweizer Zuckers durch den Grenzschutz belastet unsere Unternehmen wirtschaftlich.»
Für Milchpulver und Getreideprodukte besteht immerhin ein teilweiser Ausgleich über die Nachfolgelösung des «Schoggi-Gesetzes». «Dieser Preisausgleich bleibt für unsere Branche zentral, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können», so Beat Vonlanthen, Präsident von BISCOSUISSE. «Eine differenzierte Agrarpolitik liegt auch im Interesse der ersten Verarbeitungsstufe und der Landwirtschaft – denn nur wenn unsere Produkte marktfähig bleiben, entstehen dauerhafte Absatzkanäle für Schweizer Agrarrohstoffe.»
BISCOSUISSE vereint die industriellen Schweizer Hersteller von Zuckerwaren, Dauerbackwaren und weiteren beliebten Schweizer Lebensmitteln. Die im Zuckerwarenbereich tätigen Unternehmen beschäftigten im Jahr 2024 in der Schweiz 912 (-0,1 %) Personen. Die im Dauerbackwarenbereich tätigen Mitgliedunternehmen beschäftigten 2024 in der Schweiz 2‘268 Personen (-0,4 %). Die Mitgliedunternehmen von BISCOSUISSE verarbeiten bedeutende Mengen an Schweizer Rohstoffen und exportieren ihre Produkte in 110 Länder. (Biscosuisse)
(gb)