Der Grossteil der Schweizer Teigwaren wird aus importiertem Hartweizen hergestellt. Eine heimische Alternative bietet Dinkel, ein traditionelles Getreide, das in der Schweiz seit Jahrhunderten angebaut wird. Obwohl Dinkel bislang überwiegend in Brot und Backwaren zum Einsatz kommt, gewinnt er zunehmend auch im Bereich der Teigwaren an Bedeutung.
Petra Ruckli von der IG Dinkel erklärt, dass der Anteil von UrDinkel im Pastasegment laut einer internen Erhebung 2018 bei etwa 6 Prozent lag. Die IG Dinkel geht davon aus, dass sich dieser Anteil seither weiter erhöht hat und gegen 10 Prozent strebt. «Wir sehen hier grosses Potential», so Petra Ruckli, «da wir mit UrDinkel eine einheimische, proteinreiche Alternative anbieten können, die in Degustationen überzeugt.»
Der Anbau von UrDinkel hat über Jahre stetig zugenommen und sich seit der Liberalisierung des Getreidemarktes 2001 etwa verdreifacht. Für die IG Dinkel ist der Teigwarenmarkt besonders vielversprechend: «Hier ist der Rohstoff und der Werbefranken besonders gut investiert, weil wir nicht, wie im Brotbereich, einheimischen Weizen substituieren, sondern gezielt den Import von Hartweizen und importierte Pasta konkurrenzieren», betont Petra Ruckli. Das sei ein Gewinn für die ganze Schweizer Wertschöpfungskette.
UrDinkel wurde 1996 von der Schweizer IG Dinkel ins Leben gerufen und als Marke eingetragen. Das dazu verbindliche Pflichtenheft für UrDinkel regelt den Anbau, die Verarbeitung und die Deklaration. Unter anderem garantiert die Marke ausschliessliche Verwendung von alten Schweizer Dinkelsorten, die nicht mit modernem Weizen gekreuzt wurden. (LID)
(gb)