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News, Tipps, …  05.08.2024
TREND: «Swicy» kommt - süss-scharf statt süss-sauer
Süss-sauer war gestern. In diesem Sommer ist der Foodtrend „swicy“ über die sozialen Medien auch in deutschen Küchen angekommen. Dabei werden süsse und scharfe Geschmackskomponenten vereint, wobei auch Zutaten verschiedener Länderküchen aufeinandertreffen. „Swicy“ ist ein Kunstwort aus „sweet“ (englisch: süss) und „spicy“ (englisch: scharf). Die Süsse dient als Kontrast zu kräftig-würzigen bis feurigen Aromen, für deren Schärfe unter anderem der Wirkstoff Capsaicin verantwortlich ist. Er reizt die Nerven, die für die Schmerz- und Wärmewahrnehmung verantwortlich sind. Das nehmen wir als Schärfe und als Brennen wahr.

Was für den europäischen Gaumen ungewöhnlich ist, gehört in anderen Ländern zum Alltag. Vor allem in Asien werden süsse und scharfe Aromen traditionell kombiniert – etwa im chinesischen 5-Gewürze-Pulver aus Szechuan-Pfeffer, Gewürznelken, Zimt, Sternanis und Fenchelsamen. Ein weiteres Beispiel ist die koreanische Chilipaste Gochujang, die für süsslich-pikante Eintöpfe verwendet wird. In den USA kreieren inzwischen auch bekannte Lebensmittelmarken neue süss-scharfe Produkte wie feurige Erdbeerlimonade oder gesüsste Tortilla-Chips mit Chili.

Wer den Trend zu Hause ausprobieren möchte, braucht beim Kochen nur etwas Fantasie. Probieren Sie zum Beispiel scharfe mexikanische Gewürzsaucen („Chamoy“) zu süssem Popcorn, Eiskrem und süssen Früchten wie Beeren. Aber Achtung: Da jeder unterschiedlich auf Schärfe reagiert, sollte man sich sanft herantasten und es nicht übertreiben, denn zu viele Scharfstoffe können Magen und Schleimhäute überreizen.

Schnell gemacht ist ein pikanter Honig: Dafür Honig mit Chilischoten erwärmen und etwas Apfelessig einrühren. Nach dem Abkühlen die Schoten entfernen und für Getränke, Gebäck oder als Belag für Pizza und Crêpes verwenden. Auch eine „swicy“-Limonade lässt sich einfach zubereiten: Ingwer mit Chilischoten, etwas Zucker oder Honig und frischem Zitronensaft zerdrücken und mindestens eine Stunde ziehen lassen. Mit Sprudelwasser und zerstossenem Eis auffüllen und geniessen. (BZfE)
(gb)
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