Nach dem Jahr 2022 als einer Phase der wirtschaftlichen Erholung für die Gastronomie, ist der bisher
spürbare Nachholbedarf bei den Gästen nach der Pandemie im zweiten Halbjahr 2023 erstmals wieder
abgeflacht. Nachfrage und Umsatzwachstum entsprechen fast wieder dem Niveau vor der Pandemie. Die
mangelnde Nachfrage hat den Personalmangel erstmals seit der Pandemie wieder als wichtigstes
Wachstumshemmnis in der Gastronomie übertroffen. Die Gastronomie setzt trotzdem weiterhin auf die
Ausbildungsförderung und auch die Löhne im Gastgewerbe steigen im Jahr 2024 an.
Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke der Schweizerinnen und Schweizer. Durchschnittlich werden in
der Schweiz um die 1'069 Tassen Kaffee pro Person getrunken (Datenbasis 2021). Die Schweiz bewegt sich
beim Kaffeekonsum dauerhaft innerhalb der Weltspitze. Kaffee bleibt damit auch für die Gastronomie ein
wichtiger Umsatzträger. Die Qualitätserwartung der Gäste nimmt weiter zu. CafetierSuisse engagiert sich
deshalb mit Weiterbildungen und der Kaffeetagung für die Steigerung des Kaffeewissens und der
Kaffeequalität in der Gastronomie.
Bereits zum 36. Mal hat CafetierSuisse in diesem Jahr die tatsächlich angewandten Verkaufspreise für
Café crème bei Cafés, Cafeterias, Café-Bäckereien und Café-Bistros in der deutschsprachigen Schweiz
(inkl. französischsprachigem Teil des Kantons Bern) erhoben. Der Durchschnittspreis für einen Café crème
ist im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 10 Rappen angestiegen. Es handelt sich dabei um den
höchsten Preisanstieg der letzten zehn Jahre.
Die anhaltenden Preissteigerungen in fast allen Bereichen führen zu weiterhin deutlich höheren Fixkosten
in der Gastronomie. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Anstieg fortsetzen wird. Die Sozialpartner
des L-GAV haben sich für das Jahr 2024 zudem auf eine Erhöhung der Mindestlöhne über alle Lohnstufen
geeinigt.
Die wesentlichen den Verkaufspreis beeinflussenden Kostenfaktoren bleiben die Lohn- und Mietkosten.
Der Anstieg des Kaffeepreises 2023 bleibt hinter den Erwartungen von CafetierSuisse zurück, weshalb auch
für das kommende Jahr von einer spürbaren Preisentwicklung ausgegangen werden kann.
Hans-Peter Oettli (CafetierSuisse Präsident) hält zur Preisentwicklung 2023/2024 fest: „Der Preisanstieg
2023 fällt mit 10 Rappen im zweiten Jahr in Folge deutlich aus. Dies ist die Reaktion auf einen Anstieg aller
relevanter Kostenfaktoren in der Gastronomie. Es ist davon auszugehen, dass weitere Preiserhöhungen in
den kommenden Monaten nötig werden.“
CafetierSuisse gibt keine Preisempfehlungen ab und hält fest, dass die Preisgestaltung im Ermessen der
einzelnen Betriebe steht und für die Preiskalkulation die Konkurrenzsituation, das Konzept und der
Standort des Betriebes zu berücksichtigen sind. (CafetierSuisse)
(gb) |