Anlässlich ihrer jährlichen Fachtagung am 13.9.2024 präsentierte die SGE die in dieser Woche veröffentlichten und aktualisierten Ernährungsempfehlungen. Diese berücksichtigen künftig vermehrt Aspekte der Nachhaltigkeit. Im Rahmen der Tagung wurden dem Fachpublikum die neuen Ernährungsempfehlungen sowie die dazugehörige neue Lebensmittelpyramide, die wissenschaftlichen Hintergründe sowie die zukünftigen Aktivitäten der SGE für die Bekanntmachung der neuen Empfehlungen vorgestellt. Rund 400 interessierte Fachpersonen haben den Weg ins Berner Inselspital gefunden.
|
Seit 1998 gibt es eine Schweizer Lebensmittelpyramide, die seitdem dreimal aktualisiert wurde (2005, 2011, neu 2024). Eine Überarbeitung war nötig geworden, um zu gewährleisten, dass die Empfehlungen dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen. Die Überarbeitung erfolgte unter dem Lead des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV in enger Zusammenarbeit mit der SGE und anderen Mandatsnehmern.
«Erfreulicherweise konnten die wissenschaftlichen Berichte die bisherigen Empfehlungen bestätigen», sagt dazu Angelika Hayer, die verantwortliche Fachspezialistin der SGE, die in enger Zusammenarbeit mit dem BLV den Prozess in den vergangenen Jahren fachlich begleitet hat. «Somit waren keine fundamentalen Änderungen nötig. Die Aktualisierung bot aber die Möglichkeit, neue Schwerpunkte bei den Botschaften zu setzen».
Ein wichtiges Ziel bei dieser Aktualisierung war es, Nachhaltigkeitsaspekte vermehrt zu berücksichtigen. Gemäss Esther Jost, Leiterin SGE, werden pflanzliche Proteinquellen neu stärker betont. «Mit der Neuformulierung der Empfehlungen und auch der dazugehörigen Lebensmittelpyramide konnten wir pflanzliche Proteinlieferanten gezielt mehr Gewicht geben – nicht zuletzt durch den neuen Gruppennamen «Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch und Weitere».
Die neue Lebensmittelpyramide berücksichtigt vier Dimensionen: bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr durch vielfältige Lebensmittelauswahl, Gesundheitsförderung, Nachhaltigkeitsaspekte und in der Schweiz übliches Essverhalten. Einzelne Lebensmittelgruppen werden neu stärker betont. So werden pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte vor den tierischen wie Fleisch und Fisch in den Vordergrund gerückt.
|
Die Veröffentlichung der neuen Ernährungsempfehlungen sowie der neuen Lebensmittelpyramide hat die SGE zum Anlass genommen, ihre zahlreichen Merkblätter und Informationsmaterialien in verschiedenen Sprachen zu überarbeiten. Die aktualisierten Materialien werden in den kommenden Tagen auf der SGE-Webseite veröffentlicht. Ebenso steht ab heute die neue Lebensmittelpyramide zum Download bereit. In den kommenden Monaten wird die SGE ausserdem Webinare für Fachpersonen zu den neuen Ernährungsempfehlungen anbieten.
SGE über sich selbst
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE ist das nationale Kompetenzzentrum für Ernährung. Die SGE übernimmt Aufträge und entwickelt Angebote, die dazu beitragen, die Ernährungskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Dabei orientiert sich die SGE an einer Haltung, die es allen Menschen ermöglicht, Verantwortung für das eigene Essverhalten zu übernehmen und Informationen zu verstehen.
Die Kernkompetenz der SGE besteht darin, wissenschaftsbasierte, fachlich und politisch unabhängige Ernährungsinformationen auf Basis der Schweizer Ernährungsempfehlungen für die Praxis bereitzustellen, zielgruppengerecht und ansprechend aufzuarbeiten und zu verbreiten. Dabei wird die Zusammenarbeit mit verschiedenen Multiplikator*innen in diesem Bereich aktiv gelebt. (SGE)
(gb)