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Konsumenten brauchen eindeutige
Kommunikation, damit sie eine informierte
Entscheidung treffen können, wie sie
verarbeitete und stark verarbeitete
Lebensmittel und Getränke in ihre
Ernährung integrieren können.
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Verbraucher:innen setzen sich immer kritischer
mit den Verarbeitungsprozessen in der
Lebensmittelindustrie auseinander.
Die Herstellung stark, übermässig oder
hochverarbeiteter Lebensmittel (ultra-processed
food, UPF) wird in der Öffentlichkeit diskutiert,
und Verbraucher:innen nehmen Zutaten,
Nährwerte und Herstellungsmethoden immer
genauer unter die Lupe.
Durch Medienberichte, gesetzliche
Vorschriften und freiwillige Verpackungsetiketten
mit Bewertungen von Klassifizierungssystemen
wie NOVA oder SIGA werden 2024 noch mehr
Verbraucher:innen auf die unterschiedlichen
Verarbeitungsgrade aufmerksam werden.
Dadurch werden sie bei der Auswahl von
Lebensmitteln und Getränken auch den
Verarbeitungsgrad berücksichtigen und
überdenken, wie häufig und bei welchen
Gelegenheiten sie verarbeitete Lebensmittel und
Getränke konsumieren.
«Verbraucher schätzen verarbeitete Lebensmittel
und Verarbeitungstechniken, die sie mit Tradition, Gesundheit und Natürlichkeit in Verbindung bringen», sagt Mintel-Direktor Jenny Zegler. Beispiele hierfür sind steingemahlenes Mehl, kaltgepresstes Öl und fermentierte Milchprodukte.
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Zwar fallen im Zusammenhang mit stark
verarbeiteten Lebensmitteln oft die Worte
„Alles in Massen“. Dennoch gibt es ein
enormes Wachstumspotenzial für minimal
verarbeitete Lebensmittel und Getränke,
die sich auf die positiven Aspekte von
Lebensmittelverarbeitungstechniken
konzentrieren, z. B. solche, die den Nährwert
erhöhen, die Bildung von Schadstoffen verhindern
oder die Nachhaltigkeit verbessern. Das gilt
insbesondere dann, wenn Unternehmen die
Vorteile der Verarbeitung in einer verständlichen Sprache
kommunizieren.
Unternehmen, die minimal
verarbeitete Produkte anbieten – wie
Tiefkühlprodukte, frische Backwaren und gesunde
Dosensuppen – sollten darüber informieren,
wie die Verarbeitung ihre Produkte verbessert,
indem sie beispielsweise den Nährwert
erhöht, die Haltbarkeit verlängert oder die
Umweltbelastung verringert. Gleichzeitig müssen Unternehmen, die stark,
übermässig oder hochverarbeitete Lebensmittel
und Getränke herstellen, die Verbraucher:innen
an die Freude und den Komfort erinnern,
den diese Produkte ihnen geben.
Wie sich
auf Märkten gezeigt hat, auf denen auf
der Vorderseite der Produktverpackung
ein hoher Fett-, Zucker- oder Salzgehalt
angegeben ist, führen mehr
Informationen nicht unbedingt dazu, dass die
Verbraucher:innen auf bestimmte Lebensmittelkategorien verzichten, vor allem,
wenn es sich dabei um salzige Snacks, Kekse
oder Süsswaren handelt.
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Reine Genussprodukte wie Confiseriewaren können einen Gesundheits-Mehrwert haben aber sie müssen nicht
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In den nächsten zwei bis fünf Jahren wird
es mehr Transparenz im Umgang mit dem
Thema Verarbeitung von Lebensmitteln und
Getränken geben, und Verbraucher:innen
werden dadurch besser informiert sein.
Unternehmen, die hochverarbeitete Lebensmittel
und Getränke produzieren, werden teilweise
weniger verarbeitete, „besser-für-dich“-
Versionen ihrer Produkte entwickeln.
Die meisten
Verbraucher:innen werden jedoch auch weiterhin
in Massen oder als gelegentliche Ausnahme ihre
bevorzugten hochverarbeiteten Lebensmittel und
Getränke konsumieren.
Gleichzeitig werden minimal verarbeitete,
nährstoffreiche und einfache Produkte
immer mehr Verbraucher:innen ansprechen.
Durch die steigende Nachfrage nach natürlichen
Lebensmitteln aus vertrauten, weniger
verarbeiteten Quellen wird auch die Akzeptanz
der Verbraucher:innen für Produkte steigen, bei
denen nährstoffreiche Zutaten wiederverwendet
werden und die früher vielleicht weggeworfen
worden wären, wie z. B. unförmiges Gemüse.
Zudem wird in den kommenden Jahren das
Interesse an weniger verarbeiteten Lebensmitteln
und Getränken aus upgecycelten Zutaten
wachsen, die reich an Vitaminen, Mineralien,
Ballaststoffen, Proteinen und anderen
Nährstoffen sind. (Mintel)
(gb)