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Fingerfood als Corona-Profiteur
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Mit 19.6 % sind die Fleischgerichte nach wie vor die am
zweithäufigsten konsumierten Speisen ausser Haus. Im
Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil um 0.8 Prozentpunkte gesunken. Dementsprechend ist der Spitzenreiter
«Beilagen» im Jahr 2021 ebenfalls um 3.4 Prozentpunkte
auf 24.7 % gesunken. Der Anteil der konsumierten Fischgerichte blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant (3.5 %).
Zulegen konnten gegenüber dem Vorjahr die Kategorien
«Frühstück und Zwischenverpflegung» (von 10.9 % auf
12 %), «Sandwiches» (von 7.9 % auf 8.6 %) und «Süssspeisen» (von 5 % auf 5.9 %).
Die Verschiebungen dürften
mitunter auf die Coronapandemie sowie die damit verbundenen Verhaltensänderungen und behördlichen
Massnahmen zurückzuführen sein. Deutlich häufiger konsumierten die Gäste warme Snacks und Fingerfood: der
Anteil ist um 1.5 Prozentpunkte auf 5.2 % gestiegen.
Die
Nachfrage nach Käsegerichten ist im Jahr 2021 angestiegen (von 0.8 % auf 1.1 %) und entspricht damit wieder
dem Niveau von 2019. Pasta-Gerichte (5.4 %) sowie Pizzas (3.8 %) erfreuen
sich konstanter Beliebtheit. Die Nachfrage nach Kartoffelgerichten (1.9 %), warmen Vegi- und Vollwertgerichten
(1.8 %), Suppen (1.7 %), Salat als Hauptmahlzeit (2.1 %)
und Reisgerichten (2.8 %) hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht oder nur leicht verändert.
Verschiebungen bei Getränken
Kaffee, Tee und Milchgetränke werden mit 33.4 % am
häufigsten ausser Haus konsumiert. Der Anteil blieb 2021
im Vergleich zum Vorjahr gleich hoch. Mineralwasser
(16.9 %) und Süssgetränke (15.8 %) sind weiterhin die
zweit- respektive drittmeist konsumierten Getränke.
Der
Anteil von Mineralwasser ist allerdings im Vergleich zum
Vorjahr um 1.3 Prozentpunkte gesunken, dasselbe gilt für
das Hahnenwasser (von 4.8 % auf 3.8 %). Die Nachfrage
nach Süssgetränken hingegen ist anteilsmässig um 2.5
Prozentpunkte gestiegen. Auch Eistee wurde im Vergleich
zum Vorjahr öfters konsumiert (von 4.3 % auf 5.8 %).
Der Anteil konsumierter alkoholischer Getränke nahm im
Vergleich zum Vorjahr ab. So ist der Anteil von Bier um
1.3 Prozentpunkte auf 6.6 % und der Anteil von Wein
um 1.9 Prozentpunkte auf 7.5 % gesunken. Champagner,
Apéritifs und Mixdrinks wurden 2021 etwas häufiger
konsumiert als noch im Vorjahr (von 3.2 % auf 3.8 %).
Die Verschiebung weg von Mineral, Bier und Wein hin zu
Süssgetränken und Eistee ist Ausdruck der Massnahmen
zur Eindämmung des Coronavirus: aufgrund Betriebsschliessungen, -einschränkungen und Homeoffice-Pflicht
verpflegten sich die Konsumenten eher mittels Take-away als in der bedienten Gastronomie. Das wirkt sich
auch auf die Wahl der Getränke aus.
Änderungen bei Ausserhauskonsum-Kategorien
Das Marktforschungsinstitut amPuls Market Research
hat im Jahr 2021 über 24 000 Personen der ständigen
Schweizer Wohnbevölkerung zu ihrem Ess- und Trinkverhalten ausser Haus befragt.
Unter die «bediente Gastronomie» fallen neben Gasthöfen und Restaurants auch Cafés und Hotel-Restaurants. Rund ein Viertel (25.6 %) des Ausser-Haus-Konsums findet in der bedienten Gastronomie statt. Im
Vergleich zum Jahr 2020 ist dieser Anteil um 6.9 Prozentpunkte gesunken. Coronabedingt macht die bediente Gastronomie nun zum ersten Mal nicht mehr den
grössten Anteil am Ausser-Haus-Konsum aus.
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Weniger Besuche von bedienten Restaurants
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Schnellverpflegung:
Zu dieser Kategorie gehören Fast-Food-Restaurants,
Take-aways oder Imbiss-Stände. Die Schnellverpflegungsbetriebe werden mit 25.8 % am dritthäufigsten
besucht. Der Konsumanteil ist gegenüber dem Vorjahr
um 3.4 Prozentpunkte gestiegen.
Betriebs und Gemeinschaftsverpflegung:
Diese Bezugsquelle umfasst Kantinen und Mensen in
Institutionen wie Schulen oder Unternehmen. Der Anteil
der Konsumfälle beläuft sich auf 11.8 % und ist damit
im Vergleich zu 2020 wiederum gesunken.
Vergnügungsgastronomie:
Die Vergnügungsgastronomie beinhaltet sowohl Bars
und Discos als auch Betriebe an Veranstaltungen. 2021
fallen 4.3 % der Ausser-Haus-Konsumationen in diese
Kategorie. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil
marginal, um 0.1 Prozentpunkte, gefallen.
Vending:
Mit Vending sind Verpflegungsautomaten gemeint. Der
Anteil dieser Bezugsquelle an allen Konsumationsfällen
ist im Vergleich zu 2020 um 0.9 Prozentpunkte auf
3.2 % gestiegen.
Detailhandel:
Die Ausser-Haus-Konsumation, die auf Regalentnahmen in Lebensmittelläden (inkl. Tankstellenshops und
Kioske) zurückgeht, ist 2021 deutlich gestiegen. Mit
28.5 % bilden Regalentnahmen neu den grössten Anteil
des Ausser-Haus-Konsums.
(Auszug aus dem Gastrosuisse-Branchenspiegel 2022)
Die vollständige Ausgabe des Branchenspiegels 2022 ist für Mitglieder von GastroSuisse kostenlos verfügbar: https://gastrosuisse.ch/de/branchenwissen/zahlen-und-trends/branchenspiegel/
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(gb)