Die additive Fertigung von 3D-Bauteilen aus Metall oder Kunststoff ist heutzutage besonders in den
Entwicklungsbereichen weit verbreitet und weist ein grosses Potential für die Zukunft auf. Eine weitere
Sparte, wenn auch noch nicht so bekannt, ist das '3D-Drucken' von Lebensmitteln. Das Ziel ist es,
Köstlichkeiten zu personalisieren und die essbare Masse in spezielle Formen zu bringen, welche sonst
nicht herzustellen wären.
Inspiriert durch die Schokoladenbeschriftungen auf
Torten, Lebkuchen und sonstigen Gebäcken, haben
Studierende und Ingenieure der OST Ostschweizer
Fachhochschule (ehemals HSR Hochschule für Technik Rapperswil) mit der Unterstützung der Max
Felchlin AG den CHOCOFORMER®, einen
Schokoladen 3D-Drucker, entwickelt.
In einem weiteren Schritt, welcher durch die
Innosuisse (Schweizerischen Agentur für
Innovationsförderung) mittels eines
Innovationschecks gefördert wurde, war das Ziel die
entscheidenden Parameter für das erfolgreiche 3D-
Drucken von unterschiedlichen Schokoladen,
darunter auch Premium-Couverturen, zu ermitteln.
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CHOCOFORMER
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Durch ein definiertes strukturiertes Vorgehen sind die
optimalen Parameter für das '3D-Drucken' der
Schokoladen Chocolini D44%, der Couverturen
Maracaibo Clasificado 65%, Maracaibo Criolait 38%
und Edelweiss 36% von der Max Felchlin AG ermittelt
worden.
Einsatzgebiete des Schokoladen 3D-Drucker der OST
Der Schokoladen 3D-Drucker hat verschiedene
Anwendungsgebiete, wobei unter anderem die
Kreationen von Confiseurinnen und Confiseuren mit
moderner Präzision ergänzt und unterstützt werden
können. 3D-Drucken von Schokolade und dies im
'Schokoladenland' Schweiz ist der Öffentlichkeit
noch kaum bekannt und stösst auf allgemein grosses
Interesse. So kann der CHOCOFORMER®
beispielsweise als Marketinginstrument in einem
Verkaufslokal oder an Messen genutzt werden.
Es
können damit auch Schokoladenkreationen
umgesetzt werden, welche durch herkömmliche
Fertigungsverfahren, wie das Giessen in eine Form,
unmöglich herstellbar sind. Schön zu sehen am
Beispiel des Infinity-Cube oder der Schokoladenvase, welche aus der
Felchlin-Schokolade Chocolini D44% besteht.
Solche
Schokoladenobjekte können beispielsweise auch mit
verschiedenen Zutaten gefüllt und als Dessert
serviert werden. Weiter ist es möglich, vor Ort in
einem Verkaufslokal oder über einen Onlineshop
Schokoladensujets mit eigenen Kreationen oder
einem Namen zu personalisieren.
In Zusammenarbeit von der Max Felchlin AG und
dem IWK ist eine gefrorene Kakaofrucht mit Hilfe
eines 3D-Scanners erfasst und in ein virtuelles Modell
umgewandelt worden. Dieses virtuelle Kakaofrucht-
Modell konnte dann in speziellen Programmen
entsprechend aufbereitet werden, so dass dieses
mittels dem Schokoladen 3D-Drucker in wenigen
Schritten aus dunkler Schokolade (Maracaibo
Clasificado 65%) mit einem Schichtauftrag von
jeweils 0.3mm Schokolade zu einer essbaren Kopie
umgesetzt werden konnte.
Wer wollte nicht schon einmal seine eigene Schokoladendekoration umsetzen? Mit der an der OST in
einer Studienarbeit eigens entwickelten App ist genau dies möglich. Es kann ein Text eingegeben oder
eine Zeichnung selbst auf einem Touchscreen erstellt werden. Dazu wird zwischen verschiedenen
vorgegebenen Unterlagen, wie beispielsweise gegossenen Schokoladenformen, Keksen, Lebkuchen und
noch mehr ausgewählt. Ist der Text oder die Zeichnung mittels Touchstift eingegeben und die Unterlage
definiert, so kann der Druck gestartet werden. Die persönlich kreierte Dekoration wird dann direkt über
die App mit dem CHOCOFORMER® gezeichnet. So können verschiedene Geschenke und Köstlichkeiten
in kurzer Zeit personalisiert werden.
(Text und Bilder: Patrick Fässler und Peter Bolliger, Max Felchlin AG)
(gb)