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Report  28.05.2016
Regionale Spezialitäten am Pärkte-Markt 2016
Schweizer Pärke präsentieren ihre regionalen Spezialitäten am Pärke-Markt in Bern. Besucher konnten sich durchgedustieren von Freiberger Ziegenkäse bis zu Walliser Lauchstrudel, die in der Üsserschwiiz kaum bekannte «Cholera».

Am Freitag 20.5. fand in Bern bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Frühlingstemperaturen der Nationale Pärke-Markt auf dem Bundesplatz statt.

Das Netzwerk Schweizer Pärke hat am 20.5.2016 in Bern den gut besuchten zweiten Nationalen Pärke-Markt veranstaltet. Passanten konnten eine Vielzahl von regionalen Köstlichkeiten aus den diversen Parkregionen der ganzen Schweiz degustieren, Portionen kaufen und an den vielen bereitgestellten Tischen essen. Es gab typische Spezialitäten wie Raclette aus dem Naturpark Pfyn-Finges oder Lago Maggiore-Fische vom Parco Nazionale del Locarnese. Neben dem Kulinarischen öffneten die Schweizer Pärke an 19 Ständen ein Fenster für die Natur- und Kulturschätze dieser einmaligen Regionen und offerierten Beratung über die Angebote und Besonderheiten des jeweiligen Parks.


Die Walliser Cholera aus dem Landschaftspark Binntal ist ein Blätterteigstrudel mit viel Lauch oder Zwiebeln, Kartoffeln, Raclettekäse und Apfel.



Gault-Millau-Koch Klaus Leuenberger vom Restaurant St.Georg stellt Murmeltier-Gehacktes her. Murmeltiere sind Jagdwild und richten durch ihren Tunnelbau Landschäden an. Leuenberger schlachtet sie selbst in seiner Küche. «Ich würde auch Wölfe verarbeiten, wenn mir jemand einen bringt», scherzt er.


Klaus Leuenbergers Speisewerk stellt ein Sortiment von natürlichen, haltbaren Köstlichkeiten her in seiner Gault-Millau-Küche. Kreation und Zubereitung der Feinkost-Produkte entsprechen derselben Philosophie wie die Gerichte im Restaurant St. Georg in Ernen im Oberwallis: Mit biologischen und teils raren Zutaten von vertrauten Lieferanten aus der Region zaubert Klaus Leuenberger überraschende Gaumenfreuden von handwerklicher Güte. Von der Fuchs- oder Gams-Terrine über die Walliser-Minestrone bis hin zum Tannenspitzen-Jelly sind die Produkte dem Terrroir des Alpenraums und dem Geist der Slow-Food Bewegung verpflichtet.


Kaltgepresstes Rapsöl aus dem Regionalen Naturpark Thal SO.

Ein vielfältiges Mittagsangebot wie See-Fisch mit Reis aus dem Progetto Parco Nazionale del Locarnese oder „Matzendörferli“-Würste aus dem Naturpark Thal erwartete die Besucher. Für den kleinen Hunger gab es Naschereien wie Crêpes aus dem Parc du Doubs, „Merishauser Bienenstich“ aus dem Naturpark Schaffhausen, hausgemachte Glace aus dem Parc Ela oder eine „Planchette Apéro“ mit Wurst und Käse aus dem Parc régional Chasseral.


Vom Jurassier Freiberge-Park (Parc naturel régional du Doubs NE/JU/BE): Bioziegenfrischkäse und der berühmte Tête de Moine, den man mit der Girolle zu schönen Rosetten hobelt.

Daneben brachten die Schweizer Pärke auch ihre charakteristischen Getränke wie Apfelmost, Bier, hausgemachte Sirups und Kräutertees mit nach Bern. Am Weinstand präsentieren die Winzerinnen und Winzer aus den Naturpärken Pfyn-Finges, Chasseral und dem Jurapark Aargau ihre Weiss-, Rosé- und Rotweine. Sie alle verfügen über zahlreiche Rebflächen wo Traubensorten wie Gewürztraminer, Chasselas, Cornalin oder Pinot Noir gedeihen.


Wurstwaren der Metzgerei Giger im Entlebuch, eine «Unesco Biosphäre».

Der Pärke-Markt ist die alljährliche Veranstaltung, welche die grosse Vielfalt der Produkte aus den Schweizer Pärken aufzeigt. Zurzeit sind mehr als 1000 davon mit dem nationalen Produktelabel „Schweizer Pärke“ zertifiziert, das die regionale Herkunft und die Verarbeitung in den Parkgebieten garantiert. Das Label unterstützt so die nachhaltige, regionale Wirtschaft und trägt zum Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaften bei.


Steinböcke haben hier ihre Ruhe: im Schweizer Nationalpark Parc Naziunal Svizzer ist sogar die Jagd verboten

Der Schweizerische Nationalpark (SNP) ist das grösste Wildnisgebiet der Schweiz. Diese einmalige Naturoase liegt in der südöstlichsten Ecke der Schweiz und umfasst 170 km2 ünberührte Naturlandschaft mit 80 km markierten Wanderwegen. Gemäss internationaler Naturschutzunion (IUCN) ist der SNP ein Reservat der Kategorie Ia (höchste Schutzklasse, Wildnisgebiet). Mit Gründungsjahr 1914 ist er zudem der älteste Nationalpark der Alpen und Mitteleuropas.

Tiere, Pflanzen, Lebensräume und natürliche Prozesse sind seit über 100 Jahren vor menschlichen Einflüssen geschützt. Hier darf die Natur einfach Natur sein – der Mensch steht im Hintergrund und ist Zeuge der dynamischen Prozesse, die dieser alpinen Landschaft ihren unvergleichlichen Charakter verleihen. Der SNP dient als Freiluftlaboratorium, wo man beobachten kann, wie sich die Natur ohne menschliches Zutun entwickelt. Dabei geht es nicht um Wertungen wie «zu viele oder zu wenige Hirsche», «nützliche und unnütze Arten», «richtige und falsche Entwicklungen». Im Zentrum steht viel mehr das Verstehen der natürlichen Zusammenhänge.

Der aussergewöhnliche Reichtum an Alpentieren wie Gämsen, Hirsche und Murmeltiere sind eines der Markenzeichen des Nationalparks. Vielfältige Alpenpflanzen sorgen für Farbe entlang der Wanderwege. Zahlreiche Wanderwege mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad bieten Wanderern vielfältige Möglichkeiten. Das Nationalparkzentrum in Zernez bietet eine umfassende, moderne Ausstellung und vielfältige Informationsmöglichkeiten.


Die bekannte Bündner Nusstorte durfte nicht fehlen. Das Rezept stammt zwar aus Frankreich und Nüsse wachsen fast keine in Graubünden, aber die IG Walnuss will Walnussbäume wieder einführen im Bündnerland.

Standen gemäss der eidgenössischen Obstbaumzählung 1951 noch 500'000 Walnussbäume in der Schweiz, so gibt es derzeit gerade noch 130'000 davon. Kein Wunder verwenden die Bündner Bäcker für die Herstellung Nusstorte zu 90% importierte Baumnüsse. Dem will das "Walnussprojekt Graubünden" mit dem Verein "IG Walnusskompetenzzentrum" Abhilfe schaffen: Zweck des Vereins ist die Erhöhung der Walnussproduktion im Bündnerland und anliegenden Kantonen sowie Betrieb eines gemeinsamen Verarbeitungszentrums für Walnüsse. Entstanden ist die IG Walnuss unter der Federführung von Alpinavera.


Lebermordadella, Esel-Salametti und mit Goldmedaillen prämierte Wurstspezialitäten von der Pferde-Metzgerei Alpina in Mesocco. Der dortige Parc Adula TI/GR ist noch ein Projekt aber ein anerkannter Kandidat.

Vielseitige Aktivitäten während des Pärke-Markt ermöglichten den Besuchern einen Einblick in diese 19 einzigartigen Regionen der Schweiz. Gleich selber mitmachen konnten sie beim „Steinmandli“- Bauen beim Naturpark Diemtigtal, Kräuter-Badebomben-Basteln beim Landschaftspark Binntal, Sgraffito-Kratzen beim Parc Ela oder Etivaz-Hobeln beim Naturpark Gruyère Pays-d'Enhaut und vielem mehr.


Tessiner Fischknusperli von Lachsforelle, Egli und Felchen, nicht paniert sondern nur leicht bemehlt, vor Ort fritiert und serviert mit Maggiabrot, einem dunklen Sauerteigbrot, das nördlich des Gotthard nicht so bekannt ist wie das helle Tessinerbrot.

Die neuen Pärke, die seit 2008 in der Schweiz entstehen, stützen sich auf das Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG). Das Gesetz unterscheidet drei Kategorien von Pärken: Nationalpark, Regionaler Naturpark und Naturerlebnispark. Die Parkprojekte sind unterschiedlich weit fort geschritten:

Im Jahr 2008 hat die „UNESCO Biosphäre Entlebuch“ vom Bund das Label „Park von nationaler Bedeutung“ erhalten. Im Jahr 2010 erlangten der Wildnispark Zürich Sihlwald und der Regionale Naturpark Thal das Bundeslabel, 2011 kam die Biosfera Val Müstair hinzu. Im Januar 2012 hat sich die Zahl der Pärke in der Betriebsphase mit der Anerkennung der Regionalen Naturpärke Binntal, Chasseral, Diemtigtal, Ela, Gantrisch sowie Jurapark Aargau und Gruyère Pays-d’Enhaut auf zwölf erhöht. Seit Januar 2013 befinden sich auch Beverin, Doubs, Jura vaudois sowie Pfyn-Finges in der Betriebsphase, so dass es in der Schweiz nun 16 Pärke mit dem Label "Park von nationaler Bedeutung" gibt.

Vier Pärke sind in der Errichtungsphase. Sie erhielten vom Bund in den letzten Jahren das Label "Kandidat". Es sind die neuen Nationalpärke Locarnese und Adula, der Regionale Naturpark Schaffhausen und der Naturerlbenispark Jorat.

Folgende Pärke haben die Anerkennung als Park von nationaler Bedeutung gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz:
●Naturpark Beverin GR www.naturpark-beverin.ch
●Landschaftspark Binntal VS www.landschaftspark-binntal.ch
●Parc régional Chasseral BE/NE www.parcchasseral.ch
●Regionaler Naturpark Diemtigtal BE www.diemtigtal.ch
●Parc naturel régional du Doubs NE/JU/BE www.parcdoubs.ch
●Parc Ela GR www.parc-ela.ch
●UNESCO Biosphäre Entlebuch LU www.biosphaere.ch
●Regionaler Naturpark Gantrisch BE/FR www.gantrisch.ch
●Parc naturel régional Gruyère Pays-d’Enhaut VD/FR www.gruyerepaysdenhaut.ch
●Jurapark Aargau AG/SO www.jurapark-aargau.ch
●Parc naturel régional Jura vaudois VD www.parcjuravaudois.ch
●Naturpark Pfyn-Finges VS www.pfyn-finges.ch
●Regionaler Naturpark Thal SO www.naturparkthal.ch
●Biosfera Val Müstair GR www.biosfera.ch
●Wildnispark Zürich Sihlwald ZH www.wildnispark.ch

Als Kandidat für einen Park von nationaler Bedeutung (in Errichtung) gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz sind folgende anerkannt:
●Parc Adula TI/GR www.parcadula.ch
●Parc naturel périurbain du Jorat VD
●Parco nazionale del Locarnese TI www.parconazionale.ch
●Regionaler Naturpark Schaffhausen SH www.naturpark-schaffhausen.ch

Weitere Infos: www.paerke.ch
(gb)
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