Richard Stöckli vom Restaurant Alpenblick und sein genussvolles Apérobuffet
Vom 16. August bis am
6. September 2008 stehen die Regionalprodukte in den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn sowie in der Zentralschweiz im Vordergrund. An über 150 Anlässen haben Geniesser die Gelegenheit Einmaliges zu erleben. Beispiele: Fischessen und Bootsfahrt an und auf dem Wohlensee bei Vollmond, Grillbuffet und Märchen auf einem Biohof in Emmenmatt, Gluschtiges mit Rosen und Kräutern in Bern, Vollmondfondue im Entlebuch, ein Brunch im Kloster, Weinkellerhopping im Aargau.
Nach dem Erfolg der Berner Oberländer Genusswochen im vergangenen Jahr entschloss sich die Marketingorganisation «Das Beste der Region» die Aktion auf alle ihre Partner auszuweiten. Unter dem Präsidium von Peter Brügger legen die Geschäftsführerinnen Henriette von Wattenwyl und Gabi Eschler (Casalp) ein ebenso vielfältiges wie anspruchsvolles Genuss-Programm vor.
Der buntscheckige Teppich reicht nun vom Haslital bis zum solothurnischen Schwarzbubenland. Insgesamt sind heute unter dem Dach von «Das Beste der Region» zehn regionale Initativen vereint. Jede von ihnen hat ihren eigenen Auftritt, auch wenn man sie behutsam zusammenbringen möchte. Damit soll die längst fällige Forderung der Regionalprodukte-Sponsoren, von Bund und Kantonen, nach einem konsistenten Marktauftritt erfüllt werden.
Zentralschweiz steigt langsam auch ein
Nachdem über die Migros Aare als wichtigster Absatzkanal für Regionalprodukte die Zusammenarbeit zwischen Bern, Aargau und Solothurn Früchte trägt, hat sich die Zentralschweiz erst zögerlich angeschlossen. Einen starken Auftritt hat das Entlebuch mit seiner bereits erfolgreich vermarkteten Biosphäre. Nidwalden mit seinem eigenen «Natürlich»-Programm taucht auch am Horizont der Berner auf.
Doch zwischen dem Entlebuch und der anderen grossen Kraft für die Vermarktung von Regionalprodukten, dem Culinarium Ostschweiz, bewegt man sich in einem Niemandsland. Die Zentralschweiz gilt es kulinarisch noch zu entdecken. Wie Henriette von Wattenwyl an der Eröffnungsveranstaltung betonte, befindet man sich mit Genuss08 in einer Lernphase. Es ist ein regionalpolitischer Flickenteppich, der nur langsam zusammenwachsen wird.
Die Genusswochen starten am 16. August 2008 in einer Vollmondnacht. Das Eröffnungsdiner auf Schloss Kasteln (bei Schinznach) ist auf Bio-Produkte aus der hofeigenen Landwirtschaft ausgerichtet. In der gleichen Nacht könnte man auch auf dem Wohlensee bei Bern Schifflifahren und Fische aus der Aare geniessen. Verführerisch und mit CHF 40.- pro Person familienfreundlich ist ein Bauernbuffett auf dem Biohof von Hanspeter und Annemarie Hofer in Emmenmatt bei Langnau im Emmental. Es sind Vorzeigebetriebe für die Vermarktung von Regionalprodukten, die eine sichere Basis für das Projekt bilden und über eine mehrjährige Erfahrung auf dem Markt und im Umgang mit Gästen verfügen.
Durch das ausufernde Programm über die einzelnen Regionen hinweg wird es nicht einfach sein, die Qualität der Angebote zu kontrollieren. Die Organisatoren werden die erste Bilanz mit der Auswertung eines Wettbewerbs ziehen, bei dem die Gäste selbst für ihren favorisierten Genuss stimmen können. Man setzt auf den Ehrgeiz der Anbieter, mit der Aktion die Gäste nicht nur einmal bewirten zu können sondern längerfristige Kundenbeziehungen zu schaffen.
Versteckte Perlen
Im Programm finden sich einige oft versteckte Perlen. So bietet die Brennerei Humbel (www.humbel.ch) am 30. August einen Brennerkurs mit Brennerznacht an. Das Schüpbärg-Beizli von Susanne und Hanspeter Brunner (www.beizli.ch) vermittelt ab 21. August alle möglichen Varianten von Gerichten mit Apfelsaft frisch ab Presse. Einmalig ist der Brunch im Kapuzinerkloster Solothurn vom 17. August mit Produkten aus dem Biohof Rosegg (www.rosegghof.ch).
Was im Berner Oberland Erfolg hatte, lässt sich kaum in die weit heterogenen Zonen vom «Besten der Region» direkt umzusetzen. Die Genusswochen im Berner Oberland profitierten von den Tourismusorganisationen, die sich in diesem Jahr nach einer langen und teuren Versuchsphase wieder unter der Dachmarke Berner Oberland zusammengeschlossen haben. Erfolgreich im Berner Oberland war die Durchmischung eines Zielpublikums von Einheimischen, Tagestouristen aus der Region Bern und gutbetuchten Gästen.
Das aktuelle Programm ist weitgehend auf Gourmets und gastronomisch Interessierte Bewohner des Mittelands ausgerichtet. Wie weit und ob sie von den vielfältigen Veranstaltungen profitieren werden, lässt sich kaum voraussagen. Der Erfolg des «Brunch auf dem Bauernhof» stimmt optimistisch, auch wenn vielleicht nur zehn Prozent der Bevölkerung bereit sind, sich auf eine qualitativ hochwertige regionale Küche und einen fairen Preis für die Produkte einzulassen.
Das Programm der Veranstaltungen findet sich auf www.regionalprodukte.ch und die Broschüre kann über info@regionalprodukte.ch oder 034 409 37 11 bezogen werden.
(Text und Bild: David Meili)
(dm)