Ein Grillkorb ist zwar nicht zwingend notwendig,
vereinfacht die Zubereitung aber ungemein.
(Bild: Hermann Lienhard)
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Steven Raichlen ist in den USA ein Grill-Guru mit eigener TV-Show und Barbecue University. Viele seiner 25 Bücher wurden preisgekrönt und in 12 Sprachen übersetzt. Sein Meisterwerk, die Barbecue Bible, verkaufte sich alleine in den USA mehr als 900000 mal. Hier gibt er Tipps zum Grillieren von Fisch und Meeresfrüchten:
Wichtig ist,
dass der Fisch frisch ist. Die Augen müssen glänzen
und klar sein, die Kiemen rot, und der Fisch darf auf
keinen Fall riechen. Vor der Zubereitung auf dem Grill
versehen Sie den Fisch auf beiden Seiten mit drei oder
vier diagonalen Schnitten bis auf die Gräten. Auf diese
Weise kann die Marinade oder die Flüssigkeit, mit der
der Fisch begossen wird, eindringen und die Garzeit
verkürzen.
Es gibt drei Methoden, ganzen Fisch immer wieder perfekt
zu grillen. Ausserdem lohnt sich die lnvestition in
einen Grillkorb für Fisch. Diese aufklappbaren Körbe
sorgen für den Abstand zwischen Fisch und Grillrost,
an dem er kleben bleiben kann, und sie ermöglichen
das Wenden des Fischs ohne zusätzliches Werkzeug.
Bevor Sie den Grill anzünden, sollten Sie den
richtigen Fisch für das Grillen im Ganzen sorgfältig
wählen. Flacher Fisch wie Schnapper, Butterfisch,
Schwarzbarsch, Seezunge und Forelle ist ideal. Grosse
Fische wie Lachs und Blaubarsch lassen sich mittels
der indirekten Grillmethode zubereiten.
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Eine Maurerkelle aus dem Baumarkt leistet gute Dienste beim Wenden von Fisch auf dem Grill
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Dann muss man natürlich noch wissen, wann ein
Fisch gar ist. Dazu drücken Sie den Fisch leicht mit
einem Finger ein. Wenn das Fleisch gar ist, zerfällt
es in dicke Flocken und lässt sich mühelos von den
Gräten lösen. Verwenden Sie einen langen Spatel, um
den Fisch vom Grillrost zu nehmen. Falls Sie einen
Grillkorb verwenden, muss einfach nur der Korb vom
Grill gehoben werden. Danach wird der Fisch auf Tellern
angerichtet.
Garmelhode auf direkter Flamme
Den Grill auf mittelhohe Temperatur vorheizen. Den
Grillrost oder -korb grosszügig ölen. Beide Seiten
des Fischs mit Öl oder zerlassener Butter bestreichen. Den Fisch auf den heissen Grillrost direkt über die
Hitze legen und abhängig von der Grösse des Fisches
auf jeder Seite 4 bis 15 Minuten grillen, bis die Haut
dunkel und knusprig ist und das Fleisch bis auf die Gräten durchgegart ist. Den Fisch mit einem langen
Spatel oder im Grillkorb wenden.
Die indirekte Methode
Diese Methode eignet sich besonders gut für grosse
Fische wie Lachs. Den Grill für indirektes Garen
auf hohe oder mittelhohe Temperatur vorbereiten.
Eine Tropfschale ist hier nicht unbedingt nötig, da
Fisch mager ist. Es spricht aber auch nichts dagegen,
eine Tropfschale aufzustellen.
Ganzer Meerwolf
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Den Grillrost oder -korb
grosszügig ölen und den Fisch auf beiden Seiten mit Öl
oder zerlassener Butter bestreichen. Den Fisch in die
Mitte des Rosts ausser Reichweite der direkten Hitze
legen, den Grill schliessen und den Fisch abhängig von
der Grösse in 30 Minuten bis 1 Stunde (manchmal
mehr) gar grillen.
Die Bananenblatt-Methode
Diese Methode aus Südostasien bietet die einfachste Art und Weise, ganzen Fisch mit einem
Gewicht von 500-1000 g zu grillen. Frische Bananenblätter
bewahren den Fisch vor dem Austrocknen. Sie
sind in asiatischen oder lateinamerikanischen Lebensmittelläden
erhältlich. Das Bananenblatt zu einem
Rechteck schneiden, das etwas grösser ist als der zu
grillende Fisch. lm Notfall kann man auch ein High-
Tech-Bananenblatt aus 4 bis 6 Lagen Aluminiumfolie
zurechtschneiden.
Den Grill auf hohe Temperatur vorheizen und den
Grillrost grosszügig einölen. Den Fisch auf beiden Seiten
mit Öl oder zerlassener Butter bestreichen. Den
Fisch auf den heissen Rost direkt über die Hitze legen
und je nach Grösse 6 bis 12 Minuten von einer Seite
grillen, bis die Haut dunkel und knusprig ist.
Das Bananenblatt neben den Fisch auf den Rost
legen und den Fisch beim Wenden darauf legen. Den
Fisch weitere 6 bis 12 Minuten grillen. Das Bananenblatt
vor dem Servieren entfernen.
Meeresfrüchte direkt grillieren
Den Grill für direktes Grillen bei hoher Temperatur
vorbereiten. Sobald die Temperatur erreicht ist, den Grillrost bürsten
und ölen. Die Meeresfrüchte auf den heissen Rost legen
und grillen, bis sie eine schöne braune Farbe angenommen
haben. Garnelen - idealerweise nicht geschält - und Tintenfisch sind nach 1 bis 2 Minuten pro Seite gar. Die Garnelen nehmen
dann eine rosige Farbe an und sind fest. Der Tintenfisch
wird weiss und fest. Nach dem Wenden die Meeresfrüchte
erneut mit Olivenöl bestreichen und mit Salz und Pfeffer
nachwürzen.
Zubereitung der Meeresfrüchte: Die Garnelen, wenn
gewünscht, in der Schale belassen und laut Anleitung auf
Seite 361 putzen. Garnelen, Sardinen, Weissfisch und Tintenfisch
unter fliessend kaltem Wasser abspülen, abtropfen
Iassen und mit Küchenkrepp trocken tupfen. Garnelen,
Fisch und Tintenfisch auf beiden Seiten mit einem Teil der
180 ml Olivenöl bestreichen und nach Belieben salzen und
pfeffern. (Text: Steven Raichlen)
Buchtipp: Alles zum Thema Grillieren
The Barbecue Bible - deutsche Ausgabe
Von Steven Raichlen
558 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen
h.f.ullmann Verlag, Königswinter 2009
www.ullmann-publishing.com
Preis CHF 33.-
«foodaktuell» präsentiert eine weitere Leseprobe der Barbecue Bible. Notabene: Das Buch behandelt das Thema Grillieren und nicht die Barbecuemethode (Niedergaren im Warmrauch), wie man hierzulande aufgrund des englischen Titels annehmen könnte.
Die zehn Gebote des perfekten Grillierens
1. Bereiten Sie sich vor. Halten Sie alles, was Sie
brauchen, am Grill bereit - das Grillgut, die Marinade,
die Flüssigkeit zum Begiessen, Gewürze und Zubehör -
bevor Sie mit dem Grillen beginnen.
2. Berechnen Sie den Brennstoff. Es gibt nichts
Schlimmeres, als wenn während des Grillens plötzlich der Brennstoff ausgeht. Bei der Verwendung von
Holzkohle sollte man genügend Holzkohle anzünden,
die für eine Lage glühender Kohle reicht, die an allen
Seiten 8 cm grösser ist als das Grillgut. Für einen
60 cm breiten Grill braucht man die Menge Kohle, die
in einen Anzündkamin (Bild) passt. Vergewissern Sie sich bei
der Verwendung eines Gasgrills, dass die Gasflasche
mindestens zu einem Drittel gefüllt ist.
3. Vorheizen auf die richtige Temperatur. Denken Sie
daran: Das Grillen ist eine Hochtemperatur-Garmethode.
Man muss über grosser Hitze grillen, wenn man eine
schöne Kruste, den charakteristischen Geschmack
und ein appetitliches Grillmuster erhalten möchte. Wie
hoch? Mindestens 315 °C bei direktem Grillen auf hoher
Temperatur.
Lassen Sie Holzkohle abbrennen, bis sich eine
feine Schicht grauer Asche darauf gebildet hat. Halten
Sie Ihre Hand etwa 8 cm über den Grillrost. Wenn der
Grill heiss genug ist, werden Sie die Hand innerhalb von
2 bis 3 Sekunden schnell zurückziehen. Gasgrills müssen auf hohe Temperatur vorgeheizt werden (mindestens
315 °C); dies dauert 10 bis 15 Minuten. Für die indirekte Garmethode heizen Sie den Grill
auf 160 °C vor.
4. Sauberkeit. Es gibt nichts Unappetitlicheres als
auf einem dreckigen Rost zu grillen, an dem noch
Fleischreste kleben. Ausserdem bleibt das Grillgut an
nicht gereinigten Rosten hängen. Säubern Sie den Rost
zwei Mal: ein Mal, nachdem Sie den Grill vorgeheizt
haben und ein Mal nach dem Grillen.
5. Immer ölen. Ölen Sie den Rost kurz bevor Sie das
Grillgut darauf legen. Nehmen Sie dazu ein fest gefaltetes und in Öl getauchtes Stück Küchenkrepp oder
reiben Sie den Rost mit einer dicken Speckscheibe,
Rinderfett oder Hähnchenhaut ein. Sie können den Rost auch aus dem Grill heben und mit Öl einsprühen
- weg von den Flammen - und ihn wieder in den Grill
einlegen.
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Sinnvoll ist eine Grillzange mit Zähnen, damit das Grillgut nicht rutscht
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6. Wenden, nicht durchlöchern. Die richtige Art des
Wendens von Grillgut erfolgt mit einer Grillzange
oder einem Spatel. Stechen Sie niemals mit einer
Fleischgabel hinein.
7. Begiessen. Saucen zum Begiessen und Marinaden,
die aus Öl. Essig, Zitrusäften oder Joghurt zubereitet
werden, können während der gesamten Garzeit auf
das Grillgut gegeben werden. Bei der Verwendung von
Marinade für das Begiessen sollten Sie eine bestimmte
Menge vor dem Marinieren des Fleischs beiseitestellen,
damit sie nicht verunreinigt wird. Begiessen oder bestreichen Sie das Grillgut niemals mit einer Marinade, in der
vorher rohes Fleisch gelegen hat.
Wenn Sie eine Barbecue-Sauce auf Zuckerbasis
verwenden, geben Sie sie gegen Ende der Garzeit
auf das Grillgut. Der Zucker in diesen Saucen brennt
schnell an und sollte der Hitze zu nicht lange ausgesetzt
werden.
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Der geschlossene Deckel reflektiert die Hitze und gart daher auch von oben, so dass sich die Garzeit stark verkürzt. Jedes Mal, wenn der Deckel geöffnet wird, verlängert sich die Garzeit.
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8. Deckel schliessen. Wenn grosse Stücke Fleisch
oder Geflügel wie ganze Hähnchen, Lammkeule oder
Rippenstücke zubereiten werden, wenden Sie die indirekte Garmethode an. Halten
Sie den Grill fest geschlossen und widerstehen Sie der
Versuchung, einen Blick zu wagen.
9. Ruhen lassen. Rindfleisch, Steak, Hähnchen - fast
alles, was gegrillt wird - schmeckt besser, wenn
man es vor dem Servieren einige Minuten auf einem
Schneidbrett ruhen lässt. Das Fleisch kann sich entspannen, wird saftiger und schmackhafter.
10. Niemals den Posten verlassen. Grillen ist eine
einfache Kochmethode. aber es verlangt nach ständiger Aufmerksamkeit. Hat man erst einmal etwas auf
den Grill gelegt (insbesondere wenn man auf direkter
Hitze grillt), muss man dabei stehen bleiben, bis es
gar ist.
(gb)