Foodfachzeitung im Internet
Samstag, 20. April 2024
Publireportage
24.03.2024
Planted lanciert veganes Whole-Muscle-Steak

Planted stellt die neueste kulinarische Innovation vor: das planted.steak, ein neuartiges fermentiertes Vegan-Steak auf pflanzlicher Basis mit sensorischen Eigenschaften wie ein Fleischsteak.
News, Tipps, …
Druckansicht25.02.2019
KOMMENTAR: Neuer Trend - Fast Food aber nicht Junk food

Unser Essverhalten passt sich mehr und mehr den Rhythmen unseres Alltagslebens an, das - zumindest gefühlt - immer schneller, flexibler und mobiler wird. Heute isst man, wenn man Zeit und Hunger hat. Was vor noch nicht allzu langer Zeit unter „Snacken“ firmierte, ist vielfach oft zum „eigentlichen“ Essen geworden. Konsumenten stellen deshalb heute andere Anforderungen an das, was einst als „Fast Food“ Karriere machte. Als wesentlicher Bestandteil der Alltagsernährung soll es zwar „fast“, aber nicht „junk“ sein.

Gestiegen ist in den letzten Jahren daher nicht nur der Wunsch, bei der Nahrungsaufnahme Zeit zu sparen, sondern mehr und mehr auch das Bedürfnis, sich gesund zu ernähren und das Essen - auch wenn es schnell gehen soll - zu geniessen. Und der Wunsch zu geniessen ist heute für viele nicht primär ein hedonistisches Projekt. Er ist auch eng an Werte gebunden, an fair und nachhaltig produzierte Lebensmittel und Speisen von hoher sensorischer Qualität. Und auch an als gesund geltende Komponenten oder Snacks, die keine tierischen Produkte enthalten.

Auch wenn Konsumenten heute immer spontaner entscheiden, wann und was sie essen, so legen sie bei der Wahl immer mehr darauf Wert, woher die Produkte stammen und vom wem sie wie verarbeitet werden. Kriterien wie regional, biologisch, saisonal, frisch, wenig verarbeitet, fleischfrei, glutenfrei etc. spielen dabei je nach individuellen Prioritäten eine immer grössere Rolle. Mehr und mehr Unternehmen, auch dezidierte Fast Food- und „Fast Casual“-Anbieter haben den Werte- und Bedürfniswandel ihrer (insbesondere jüngeren) Kundschaft erkannt und offerieren Speisen, die über die klassischen Fast Food-Standards weit hinausgehen. Fast Food entwickelt sich somit immer mehr zu schnell UND gut: Fast Good.

Der Trend hat auch Gastronomen und Quereinsteiger animiert, mit Food Trucks und an Street Food-Ständen sowohl Fast Food-Klassiker sowie neue Kreationen der schnellen Küche anzubieten. Selbst dann, wenn sie bei der Frisch-Zubereitung gegenüber der Systemgastronomie deutlich an Tempo verlieren: Burger vom Kobe-Rind oder vom Simmentaler Fleckvieh, vegane Wraps mit Lollo-Bionda-Salat und Kimchi, Bio-Raclette-Brötchen, handgeschöpfte Kartoffelchips, Gua Bao vom Turopolje-Schwein oder Flammkuchen sind die unübersehbaren Symbole für die „kulinarische Gentrifizierung“ des Fast Foods. Das macht es zwar deutlich langsamer als bei McDonald’s und Co., aber immer noch viel schneller als ein Essen in traditionellen Restaurants.

Gegen die alten „Fast Food Goliaths“ punkten die jungen „Fast Good Davids“ vor allem mit individualisierten Angeboten für immer differenzierte Konsumentengruppen, durch die Berücksichtigung von Werten wie Nachhaltigkeit, Regionalität und Frische sowie mit sensorisch hochwertigeren Ausgangsprodukten in Bio-Qualität und handwerklich überzeugender Zubereitung. Dazu kommen, nicht zuletzt, auch überzeugende neue Verpackungslösungen: wiederverwendbar, recyclefähig oder biologisch gänzlich abbaubar. Denn wirklich „good“ ist das neue „Fast“ nur dann, wenn es auch für unsere Umwelt gut ist. (Text: Hanni Rützler)

Über die Autorin

Hanni Rützler hat sich als Food-Trend-Forscherin mit ihrem multidisziplinären Zugang zu Fragen des Ess- und Trinkverhaltens weit über den deutschsprachigen Raum hinaus einen Namen gemacht. Als Autorin und Referentin wird sie vor allem als Vermittlerin zwischen Theorie und Praxis geschätzt. Ihr jährlich erscheinender „Food-Report“ (www.zukunftsinstitut.de/artikel/food-report-2019/) zählt zu den einflussreichsten Publikationen in der Gastro- und Lebensmittelbranche. (Volltext: Messe Nürnberg, www.biofach.de/de/news/aktuelles/hanni-ruetzler-5-yu189cuq5l_pireport)

Wissenswertes über Fastfood und Junkfood

Zum Fastfood zählt man normalerweise fleischlastige und fritierte Komponenten wie Hamburger, Pommes frites oder Hot Dogs. Aber es gibt keine allgemeine Definition. In der öffentlichen Meinung gilt Fastfood als ungesund und wird oft mit Junk Food (wertloser Food, vor allem leere Kalorien) gleichgesetzt, was aber nicht dasselbe ist. Eine ernährungsphysiologische Abgrenzung ist schwierig. Schnell ist bei Fastfood sowohl der Service wie auch - im Fall von fettreichen Speisen - die Energieaufnahme. Nicht unbedingt schnell oder nachhaltig ist jedoch die Sättigung. Hohe sättigende Wirkung haben weder Kohlenhydrate noch Fette sondern Proteine und Nahrungsfasern, wenn man gleich grosse Mengen vergleicht.

Der regelmässige Konsum energiedichter Nahrungsmittel führt zu einer Erhöhung der Energie- und Fettaufnahme. Die Energiedichte ist der Energiegehalt eines Nahrungsmittels pro 100 g. Ein ausgewogenes Gericht weist eine Energiedichte von rund 150 kcal/100 g auf. In diesem Bereich liegt z.B. ein Salatteller mit einem hohen Blattsalat- und Gemüseanteil. Klassischer Fastfood dagegen ist meistens energiedicht und liegt bei 200 bis 400 kcal/100 g.

Ob Fastfood Übergewicht verursacht, ist nicht bewiesen. Übergewicht lässt sich nicht allein auf Fastfood zurückführen, und man kann auch keine andern Nahrungsmittel- oder Getränkegruppen einzeln dafür verantwortlich machen. Nur zwei Faktoren erhöhen das Übergesichts-Risiko eindeutig: Zuwenig Bewegung und eine dauernde hohe Aufnahme energiedichter Nahrungsmittel. (GB)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
18.04.2024
dKOMMENTAR: Umstrittene WHO-Empfehlung zur Fettaufnahme
16.04.2024
dTIPP: Käserinde essen - nicht nur Geschmacksfrage
15.04.2024
dFORSCHUNG: Nutri-Score beeinflusst Kaufverhalten
14.04.2024
dNEWS: Bundesrat empfiehlt Ablehnung der Stopfleber-Initiative
10.04.2024
dWISSEN: Vanillin feiert heute 150 Jahre
09.04.2024dNEWS: Mit KI entwickelte Biere schneiden besser ab
08.04.2024dKOMMENTAR: Warum Food-Innovationen so lange brauchen
07.04.2024dTIPP: Hype um unnötige, teure High-Protein-Produkte
04.04.2024dNEWS: Prämierte innovative Neuheiten der Anuga FoodTec 2024 
02.04.2024dFORSCHUNG: Neuartiger elektronischer Sensor erkennt Mikroben
01.04.2024dTREND: Mehr Frischkäse-Konsum, Halbhartkäse abnehmend
31.03.2024dTIPP: Kaninchen-Kochtipps von Spitzenköchen
28.03.2024d NEWS: Migros-Gewinn sinkt trotz Rekordumsatz um 50%
26.03.2024dTIPP: Ostereier natürlich färben mit Kräutern, Gemüse etc
25.03.2024dTIPP: Holzig-blumiger Majoran für die deftige Küche
21.03.2024dNEWS: Camembert ist vom Aussterben bedroht
19.03.2024d NEWS: Parlament verlangt bessere Regelung des Nutri-Score
18.03.2024dTIPP: Sprossen und Microgreens aus Kresse, Rettich oder Radieschen
17.03.2024dTIPP: neue Ernährungsempfehlungen: ¾ pflanzlich -
¼ tierisch

14.03.2024dKOMMENTAR: Kuh und Klima – Nahrungskonkurrenz vermeiden
12.03.2024dWISSEN: Legende vom starkmachenden Spinat
11.03.2024dTREND: Kombucha, vergorener Tee – gesund?
10.03.2024dFORSCHUNG: Naturtrüber Apfelsaft fördert Darmgesundheit
06.03.2024dNEWS: Schokoladehersteller leiden unter Rohstoff-Verteuerungen
05.03.2024dTIPP: Wein- und Genussmesse Schlaraffia 2024
04.03.2024dKOMMENTAR: Verbesserter Nutri-Score und gesunde Ernährung
03.03.2024dFORSCHUNG: resistente Stärke hilft bei Gewichtsreduktion
29.02.2024dTIPP: Trendiges «Cloud Bread» - kein Brot aber lowcarb und glutenfrei
27.02.2024dKOMMENTAR: Gesundes, Klimaschonendes und Preiswertes braucht das Land
26.02.2024dTIPP: exotische Physalis richtig verarbeiten
Ecke für Profis
19.04.2024
.BÄCKEREI: Weniger Dauerbackwaren exportiert im 2023

Die Verkaufsmenge von Schweizer Dauerbackwaren ist 2023 gegenüber 2022 gesunken. Der ebenfalls leicht zurückgegangene Umsatz deutet darauf hin, dass der Produktionskosten-Anstieg nicht überall weitergegeben werden konnte.




Navigations-Tipp:
Für die Smartphone-Ansicht klicken Sie auf Druckansicht.



©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland