Foodfachzeitung im Internet
Samstag, 20. April 2024
Publireportage
24.03.2024
Planted lanciert veganes Whole-Muscle-Steak

Planted stellt die neueste kulinarische Innovation vor: das planted.steak, ein neuartiges fermentiertes Vegan-Steak auf pflanzlicher Basis mit sensorischen Eigenschaften wie ein Fleischsteak.
Report
Druckansicht14.02.2009
Appenzeller Käse ist heiss begehrt in Deutschland
Appenzeller, Emmentaler und Gruyère haben in Deutschland ihren Platz in der Käsetheke. Die Konkurrenz jedoch ist gross, sowohl zwischen den verschiedenen Ländern als auch unter den Schweizer Käseexporteuren selber.


Die Schweiz ist ein Käseland. Der Durchschnitts-Schweizer isst 20,7 Kilogramm Käse pro Jahr. Die Deutschen essen noch mehr – der jährliche Pro-Kopf-Konsum beträgt 22,4 Kilogramm. Insbesondere Appenzeller-Käse ist bei den Deutschen beliebt. Knapp die Hälfte der Produktion wird nach Deutschland exportiert. Mengenmässig ist Appenzeller in Deutschland der wichtigste Schweizer Käse.

Wie heiss die Deutschen den Appenzeller lieben, zeigte sich im Januar an der Grünen Woche in Berlin (Bild), der grössten Publikumsmesse Deutschlands, an der Produkte aus der ganzen Welt angeboten werden. Am Appenzeller-Stand lief das Geschäft gut. Die Deutschen lieben den kräftigen und würzigen Geschmack besonders. Auch der Gruyère lief gut in Berlin. Auch beim Tête de Moine-Stand war das Interesse zwar da, sagte Verkäufer Jens Gam, doch: "Die Kauflust der Deutschen war dieses Jahr nicht so gross."

Zwar wird in Deutschland mit Käse im tiefpreisigen Selbstbedienungsbereich am meisten Umsatz gemacht. Schweizer Käse ist für die Deutschen eine Spezialität, für die sie tiefer in die Tasche greifen müssen. Dennoch hat sich der Schweizer Käse etabliert. "In den rund 15'000 Käsetheken in Deutschland werden zwischen 300 bis 400 Käsesorten verkauft. In fast jeder Käsetheke ist auch Schweizer Käse zu finden", sagt Müller-Henze von Swiss Cheese Marketing SCM.

Neben dem Verkaufsschlager Appenzeller werden jährlich 2'800 Tonnen Emmentaler und 2'500 Tonnen Gruyère verkauft. "Unter den Markenkäsen ist Appenzeller im Käsetheken-Ranking auf Rang 3, Emmentaler auf Rang 9 und Gruyère auf Rang 13." Am beliebtesten unter den Markenkäsen bei den Deutschen sind laut Müller-Henze die Holländer. Auf Rang 1 ist der Grosslochkäse Leerdammer, Rang 2 belegt die Käsemarke Frico, unter der vor allem Schnittkäse in verschiedenen Sorten wie etwa Gouda oder Edamer vermarktet.

Auf den Preis kommt es an

Dass sich Schweizer Käse bei den Deutschen etabliert hat, ist nicht selbstverständlich. Die Preisunterschiede sind oftmals eklatant: Kostet ein fünfmonatiger Bergkäse aus Österreich rund 80 Eurocent pro 100 Gramm im Laden, muss der deutsche Konsument für einen Le Gruyère AOC 1,70 bis 1,90 Euro pro 100 Gramm bezahlen. Die Schweizer Fahne wirke zwar bei den deutschen Konsumenten, aber der Swissness-Bonus alleine reiche heute nicht mehr aus.

"Aus allen Ländern drängen Käseexporte nach Deutschland", sagt Müller-Henze. An den deutschen Käsetheken würden jährlich knapp 100'000 Tonnen abgesetzt, der Anteil aus der Schweiz liege derzeit bei rund 11'000 Tonnen. "Für die Exporteure ist es sehr schwierig, im europäischen Food-Markt Fuss zu fassen. Es gibt bereits Hunderte von Käseprodukten." Schweizer Käse-Exportfirmen könnten sich zudem mit Appenzeller, Gruyère und Emmentaler kaum profilieren, weil es sich immer um das gleiche Produkt handle. "Die logische Folge ist, dass sich die Exporteure primär über einen tieferen Preis hervorheben müssen."

Der deutsche Einkäufer werde immer versuchen, den günstigsten Käse zu erhalten – so funktioniere die freie Marktwirtschaft. "Viele Käseexporteure versuchen nun, ihr Käsesortiment zu erweitern, um dem Detailhändler weitere Spezialitäten anbieten zu können." So vermarkte zum Beispiel Emmi höhlengereifte Kaltbachprodukte, der Käsehändler Walo von Mühlenen die "Premier Cru"-Linie oder der Händler Lustenberger und Dürst die "Le Superbe"-Linie.

Neben Deutschland wird Appenzeller-Käse vorwiegend nach Frankreich, Italien, in die Benelux-Länder und nach Grossbritannien exportiert. Auch in den USA und in Kanada möchte Christoph Kempter, Geschäftsführer der Sortenorganisation Appenzeller, seinen Käse bekannter machen. Doch einfach ist dies nicht. Die Konsumlust ist in den USA und Kanada zurückgegangen, höher positionierte Retailketten verlieren Kunden an billigere Discounter. (Text: LID / Helene Soltermann)

DER WAHRE GRUND

Warum schmeckt Appenzeller Käse so rezent? Der wahre Grund ist offenbart in einem uralten Appenzeller Kindervers (heute würde man dies Rap nennen):

Appenzeller Meiteli
Wie machsch du au din Chäs?
Ich tuen en in es Chübeli
und druck en mit em Füdeli
drum wird de Chäs so räss.

Als diese Pressmethode beim Bundesamt für Gesundheit in Ungnade fiel, kamen die Marketingstrategen auf die Idee mit der geheimen Kräutersulz.


(gb)

Report – die neuesten Beiträge
17.04.2024
dExotische Würzsaucen zu Grilladen
11.04.2024
dBio bei Aldi und Lidl bis 25% billiger als bei Migros und Coop
03.04.2024
dWie schädlich ist rotes Fleisch für Gesundheit und Umwelt?
27.03.2024
dWie gesund ist Fruchtzucker?
20.03.2024
dSterben die Unverpackt-Läden?
13.03.2024dWiesenmilch ist gesünder und umweltschonender
07.03.2024dInnovatives Biertreber-Upgrading
28.02.2024dMerguezwurst, aus Nordafrika aber helvetisiert
21.02.2024dWissenswertes und Verarbeitungstipps für Kräuter
14.02.2024dGesunde Hülsenfrüchte auf den Teller
07.02.2024dBerliner do it yourself
31.01.2024dVollkornbrote mit Gourmetqualität
24.01.2024dComeback der Bonbon-Kunst
17.01.2024dAemmeShrimp – Pioniere der Schweizer Crevettenzucht
10.01.2024dMild aber triebhaft sei der Sauerteig
03.01.2024dModerne Rauchfisch-Produkte: Tipps und Trends
27.12.2023dNachhaltige Schokolade kaufen
20.12.2023dWenn Bier mit Gewürzen zum Festtagstrank wird
14.12.2023dDer richtige Zimt für Adventsbäckerei
07.12.2023dWie (un)gesund ist Gepökeltes wirklich?
29.11.2023dWarum traditionelle Früchte- und Gemüsesorten?
22.11.2023dZucker hat nebst Süsse auch technologische Funktionen
15.11.2023dModerne Bioprodukte mit Gourmetpotenzial
08.11.2023dAngebot an Top-Konfitüren wird immer grösser
01.11.2023dFleisch schonend garen
25.10.2023dMehr Pilze auf den Teller
18.10.2023dAngst vor Nahrungs-Cholesterin meist unbegründet
11.10.2023dEistee selbst kreieren
04.10.2023dHerzgesunde mediterrane Kost hilft auch bei Rheuma
28.09.2023dPerfekte, gesunde Fette und Öle
Ecke für Profis
19.04.2024
.BÄCKEREI: Weniger Dauerbackwaren exportiert im 2023

Die Verkaufsmenge von Schweizer Dauerbackwaren ist 2023 gegenüber 2022 gesunken. Der ebenfalls leicht zurückgegangene Umsatz deutet darauf hin, dass der Produktionskosten-Anstieg nicht überall weitergegeben werden konnte.




Navigations-Tipp:
Für die Smartphone-Ansicht klicken Sie auf Druckansicht.



©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland