Auch 2019 entwickelte sich das Bio-Segment im Schweizer Detailhandel erfolgreich weiter gemäss einem Bericht des Bundesamtes für Landwirtschaft BLW:
Der Bioprodukte-Umsatz ist in allen Bereichen gewachsen,
wobei Gemüse inkl. Kartoffeln mit 464 Mio.
CHF Bio-Umsatz der umsatzstärkste Bereich
bleibt. Dahinter folgen Milch und Milchprodukte mit 353 Mio. und Brot und Backwaren mit
270 Mio. Umsatz. Den höchsten Umsatzanteil
von Bio-Produkten am Gesamtumsatz verzeichnen die Eier mit 29%, danach folgen die
Sparten Gemüse inkl. Kartoffeln und Mehl mit
einem Bio-Umsatzanteil von 23 %.
Das Bio-Produkt mit dem höchsten Absatz ist die
pasteurisierte Milch. Im Jahr 2019 wurden im
Schweizer Detailhandel über 34 Mio. Liter verkauft. Das sind rund 3 % mehr als im Vorjahr. Mit
einigem Abstand folgt bei den Milchprodukten das
Bio-Naturjoghurt mit 8681 Tonnen Absatz. Auf
dem dritten Platz liegt die Bio-Vorzugsbutter mit einem Absatz von 1047 Tonnen. Beide verzeichneten einen geringen Absatzzuwachs von 1 % bzw.
0.3 %. Betrachtet man die Umsätze, so zeigt sich
die selbe Rangfolge.
Bananen weiterhin an der Spitze
Bei den Bio-Früchten sind unverändert die
Bananen an der Spitze. Sie erreichen im Jahr 2019
einen Absatz von 19489 Tonnen. Danach folgen
mit deutlich geringeren Verkaufsmengen die Äpfel
mit 5843 Tonnen und die Zitronen mit 5192
Tonnen. Allerdings sind die Äpfel und Zitronen auf
Aufholkurs: Im Gegensatz zur stagnierenden
Banane konnten die Äpfel um 16 % und die
Zitronen um 18 % zulegen im Vergleich zum Jahr
2018. Ein wesentlicher Grund dürften
unterschiedliche Erntesituationen sein, so waren
beispielsweise die Lagerstände mit Bio-Äpfeln
2018 sehr tief, da die Apfelernte 2017 extrem klein
ausfiel.
Auch bei den Umsätzen zeigt sich die gleiche
Rangfolge, jedoch verzeichneten die Bananen
einen leicht rückläufigen Umsatz (-1.3%) und bei
den Zitronen schlägt sich das grosse
Absatzwachstum von 18 % nur teilswise in einer
Umsatzzunahme (+6.5%) nieder.
Karotten sind das Bio-Gemüse par excellence
Beim Bio-Gemüse sind die Karotten (alle Sorten)
mit Abstand das absatzstärkste Gemüse. 2019
wurden im Detailhandel 8499 Tonnen davon verkauft. Auf Platz 2 folgen die festkochenden Kartoffeln mit 4958 Tonnen und auf Platz 3 die Salatgurken mit 4049 Tonnen Absatz. Der Absatz von allen
drei Gemüsen wuchs im vergangen Jahr: Karotten
+2%, Kartoffeln festkochend +5% und Salatgurken +7%. Wenn man alle Tomatenarten (Cherry-, Rispen-, Fleisch- und andere Tomaten) zusammenzählt, so kommen diese mit 5594 Tonnen auf den
zweiten Platz.
In der Einzelbetrachtung ist die
Cherry-Tomate mit 2692 Tonnen Absatz die bedeutendste Tomatenkategorie im Bio-Segment.
Betrachtet man den Umsatz, sieht die Rangfolge
anders aus. Zwar sind auch hier die Karotten auf
Platz 1 mit 36 Mio. CHF Umsatz im Jahr 2019, ihr
Umsatz stieg sogar überproportional zur Absatzsteigerung um 7.6 %, aber danach folgen schon
knapp dahinter die Cherry-Tomaten mit 30 Mio.
CHF und die Peperoni mit 24 Mio. CHF Umsatz.
Der Umsatz der Peperoni war im Gegensatz zu
den anderen beiden Gemüsen leicht rückläufig im
Vergleich zum Vorjahr.
Stangenbrot baut Vorsprung kräftig aus
Der Bestseller bei den Bio-Broten sind mit 6152
Tonnen Absatz die Stangenbrote. Mit einer Absatzsteigerung um mehr als 19 % im Vergleich
zum Vorjahr bauten sie ihren Vorsprung 2019
nochmals kräftig aus. Dahinter kommen die Kranzbrote mit 3001 Tonnen und die Zöpfe mit 2249
Tonnen Absatz. Während der Absatz von Kranzbroten im vergangenen Jahr um moderate 2.2 %
wuchs, war der Absatz von Zöpfen mit einem Minus von 6.8 % deutlich rückläufig.
Betrachtet man den Umsatz der Bio-Brote, ist nach
den Stangen- und Kranzbroten auf dem dritten
Platz mit den Gipfeli ein Kleinbrot vertreten, welche
verhältnismässig teurer sind.
Rindshackfleisch ist der Bio-Fleisch Top-Seller
Beim Bio-Fleisch ist das Rindshackfleisch mit 1768
Tonnen Absatz der absolute Top-Seller. Danach
folgen mit deutlich weniger Absatz ganze und
halbe Poulets (617 t) und Kochschinken (439 t). Im
Vergleich zum Jahr 2018 war der Absatz von ganzen und halben Poulets 2019 beinahe konstant, jener von Rindshackfleisch stieg um 4.6 % und
Kochschinken legte sogar um 8.2 % zu. Die Absatzentwicklung beim Schinken folgt damit jener
der gesamten Bio-Schweineproduktion, welche im
vergangenen Jahr um rund 5'000 auf insgesamt
47'500 geschlachtete Tiere gesteigert wurde
(+11,9 %).
Bei der Umsatzbetrachtung schafft es das verhältnismässig teure Rindstrockenfleisch mit 18 Mio.
Umsatz hinter dem Rindshackfleisch mit 38 Mio.
Umsatz auf den zweiten Platz, gefolgt vom Kochschinken mit 15 Mio. Umsatz. Letzterer konnte den
Umsatz im Vergleich zum Absatzzuwachs (+8.2
%) überproportional steigern um fast 14 %, was auf
Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr hindeutet. Im Gegensatz dazu gab es beim Rindshackfleisch trotz Absatzsteigerung um 4.6 % praktisch kein Umsatzwachstum, was wiederum auf
Preisesenkungen hindeutet.
Die Analyse zeigt, dass auch im Jahr 2019 die
Absätze und Umsätze der meisten Bio-Pro-
dukte weiter gewachsen sind, wobei es bei den
Produkt-Rangfolgen kaum Änderungen gab.
(BLW)
(gb) |