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Report  01.02.2009
Brot-Superlabel am Start: Was verspricht «Naturel»?
Am 1. März 2009 startet ein neu lanciertes Bäckerei-Label: Naturel. Es besteht zwar schon seit drei Jahren, aber nun entsteht aus Naturel und dem ähnlichen Naturabeck-Label ein neues Superlabel mit vierfachem Konsumentennutzen.
Das vereinigte Naturel-Naturabeck-Label unter dem Namen Naturel verspricht vierfachen Konsumentennutzen: Naturel-Backwaren sind handwerklich hergestellt, dies mit natürlichen Zutaten sowie aus Schweizer Getreide, das nach den umweltschonenden Anforderungen von IP Suisse produziert wurde. Auch qualitative Anforderungen wie bei «Slow Baking» sind integriert. Hier die wichtigsten Zielsetzungen aus der Website naturel.cc:

Alle Normalbote, sowie klar gekennzeichnete Spezialbrote und Kleingebäcke werden nach einem definierten Produktions- und Reifeprozess hergestellt. Backen mit Zeit für einen herzhaften Geschmack, eine aromatische Krume sowie eine optimale Frischhaltung

Höchste Anforderungen an die IP-Suisse Backmehle (Weizen, Roggen, Urdinkel) sowie weiteren Zutaten stehen für Natürlichkeit und Transparenz.

Für den Gütesiegel Naturel steht der handwerkliche Bäckermeister mit seiner persönlichen Signatur. Der kurze Weg – vom Ofen zum Konsumenten – garantiert Frische, Qualität und ökologisches Verhalten.

Nebst dem persönlichen und kompetenten Beratungs- und Bedienungsverkauf sowie einer klaren Kennzeichnung, wird grösste Aufmerksamkeit auf „umweltfreundliches“ Verpackungsmaterial gelegt.

Die Naturelproduzenten sind im Verein Naturabeck organisiert. Partner sind das nationale Kompetenzzentrum Richemont www.richemont.cc der Schweizerische Bäcker und Konditorenmeisterverband www.swissbaker.ch sowie die Organisation IP-Suisse www.ipsuisse.ch Die regelmässigen Kontrollen für das Gütesiegel Naturel werden durch die unabhängige Zertifizierungsstelle ProCert durchgeführt (procert.ch)

Wer darf Naurel anbieten?

Naturel grenzt sich von der Industrie ab und steht nur SBKV-Mitgliedern offen. Es ist also als Wettbewerbsinstrument konzipiert. Die Motivation der Label-Lizenznehmer liegt stark im Bedürfnis nach Abgrenzung von der Industrie: sie wollen den Kunden exklusive Produkte bieten, welche Wettbewerber wie Hiestand, Jowa oder Migros-Hausbäckereien nicht imitieren können. IP Suisse-Mehl verwenden diese nämlich teilweise auch, und sie bieten immer mehr Premiumprodukte mit immer grösserer Vielfalt an.

Die Einteilung in «Premium vom Handwerk» und «Economy aus der Industrie» löst sich zusehends auf: die industrellen Hersteller dringen immer mehr und mit Erfolg auf das Territorium der Handwerker vor. Migros-Hausbäckereien arbeiten zwar auch nicht industriell aber sie sind mangels SBKV-Mitgliedschaft nicht für Naturel qualifiziert.



Schild vor dem Eingang der Naturelbäckerei Märchy in Näfels, gleichzeitig Naturabeck-Mitglied.




Bioqualität und Schweizer Herkunft – ein Widerspruch?

In Fachdiskussionen kommt regelmässig die zunehmende Bedeutung der regionalen oder zumindest Schweizer Herkunft Rohstoffe, namentlich des Getreides. Als Gegentrend zur Globalisierung der Märkte bieten innovative Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette, von der lokalen Landwirtschaft über die Verarbeitungsbetriebe (Mühlen, regionale Molkereien u.a.m.) bis zur Belieferung lokaler Grosskunden neues Vermarktungs- und Positionierungspotential für die gewerblichen Betriebe.

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